Die Provinzverwaltung hat zwar versucht diesem Übel abzuhelfen doch offenbar hat man zu wenig geboten, denn keine Organisation oder private Firma hat sich gemeldet. Fünf Millionen Baht ist der Verwaltung die Sicherheit der Urlauber und der Einheimischen wert, dafür sollten die Hauptstrände 12 Monate im Jahr bewacht werden. Bei diesem Gebot ist es kein Wunder, daß sich keiner gemeldet hat.
Nun soll der Bewachungszeitraum auf 10 Monate verkürzt werden und man hofft, dass nun die lange verwaisten Wachtürme zum Ende des Monats wieder besetzt werden können. Im letzten Jahr sind übrigens 53 Menschen an Phuket’s Stränden ertrunken. Vielleicht hätte man bei einer Bewachung die Hälfte retten können, das wären dann etwa 200.000 Baht pro Person gewesen. Aber wir wissen ja aus anderen Zusammenhängen, Verkehrsunfällen zum Beispiel, daß ein Leben in Thailand nicht viel wert ist, es sei denn, man kann einen Farang für den Tod verantwortlich machen.
Weil eben keine Retter vor Ort sind ereignete sich am Valentinstag am Strand von Nai Harn eine erneute Tragödie. Vier thailändische Kinder wurden ein Spielball der an diesem Strand so häufig anzutreffenden tückischen Strömungen. Zwei der Kinder, 10 und 12 Jahre alte Mädchen, mußten ins Vachira Hospital eingeliefert werden, wo die Ärzte um ihr Leben kämpfen. Der 5-jährige Bruder konnte von seinem 16 Jahre alten Bruder, der sich dabei selbst in Lebensgefahr begab, gerettet werden, ohne dass er gesundheitliche Schäden davontrug.
Eines der Mädchen verdankt sein Leben nur dem beherzten Eingreifen des deutschen Urlauber Jürgen Wehrhahn. Ohne zu Zögern begann er sofort nach der Bergung des Kindes mit Herzmassagen und Beatmung. Bis zum Eintreffen eines Krankenwagens gab er fünfzehn Minuten alles, um das Leben des Kindes, das nach Angaben von Zeugen etwa fünf Minuten unter Wasser getrieben hatte, zu retten. Bleibt zu hoffen, dass sich sein Einsatz gelohnt hat und das Mädchen wieder aus dem Koma erwacht.
Dieses Ereignis wirft wieder ein Schlaglicht auf die Verhältnisse auf Phuket. Kaum ist es dem Gouverneur Wichai Phraisa-ngop gelungen Bewegung in den Bereich der Taxi-Mafia zu bringen tut sich schon ein neues Betätigungsfeld auf. Hoffentlich entspricht das Innenministerium seinem Antrag auf Verlängerung seiner Dienstzeit über das 60. Lebensjahr hinaus. Falls nicht, müßte er im März sein Amt aufgeben und in den Ruhestand treten. Ob ein Nachfolger sich mit so viel Engagement wie Wichai für die Belange der Einwohner und Urlauber – ohne Rücksicht auf Jahrzehnte gewachsene Seilschaften – einsetzen wird, darf bezweifelt werden.