Boatpeople auf Phuket gestrandet

 Im Süden der Insel, in Rawai und dem Bereich Kata sind offensichtlich in der Nacht zwei Boote gestrandet. Deren Insassen sind dann in dem ihnen unbekannten Terrain herumgeirrt, bis Einwohner aufmerksam wurden und die Polizei informierten. Die ausgeschwärmten Beamten konnten 75 Männer ausfindig machen, die sie in „gemütlichen“ Gemeinschaftszellen unterbrachten. Die Boote, mit denen sie gekommen waren, wurden zunächst nicht gefunden oder haben sogar über Nacht einen neuen thailändischen Besitzer gefunden.

Bei den ausschließlich aus Männern bestehenden Flüchtlingen handelt es sich meist um burmesische Muslime, denen von der Junta in Burma das Leben noch schwerer gemacht wird, als der ohnehin schon geschundenen übrigen Bevölkerung. Jahr für Jahr machen sich vermutlich Dutzende, wenn nicht sogar mehr, Boote mit den Verzweifelten auf, um nach der Monsunzeit auf dem Seeweg nach Malaysia zu gelangen, wo sie sich ein besseres Leben versprechen, was in der Regel natürlich nicht der Fall ist, weil sie dort als billige Tagelöhner ihr Leben fristen müssen.

Anmerkung: Auf ähnliche Art und Weise sind die heute auch auf Phuket ansässigen Seezigeuner nach Thailand gekommen, damals wurden sie aber noch geduldet.

Heutzutage wird in Thailand eine andere Politik als seinerzeit betrieben. Den Flüchtlingen wird kein Asyl gewährt, sie werden, wenn sie sich einigermaßen von ihren körperlichen Strapazen erholt haben, einfach wieder ausgewiesen. Im letzten Jahr wurden sogar in thailändischen Hoheitsgewässern von der Marine Flüchtlingsboote aufgebracht und die Insassen auf einer kaum besiedelten Insel interniert, um später wieder in ihre auf die offene See geschleppten Boote gesetzt. zu werden Vorher hatte man allerdings die Motoren fein säuberlich demontiert. Was aus ihnen geworden ist, kann nur vermutet werden.

Um weitere unliebsame Anlandungen zu verhindern, fliegt die thailändische Luftwaffe seit dem Vorfall Patrouille. Vermutlich wird dann jede Sichtung an Kriegsschiffe weitergemeldet, die dann in Aktion treten, um die Touristen und die Thailänder vor dem Anblick der armen Kreaturen zu bewahren.

Trotz intensiver Intervention des Weltflüchtlingsrates hat sich bis heute an der Politik des Abschiebens nichts geändert. So dürften auch die jetzt wieder angelaufenen Aktivitäten von Menschenrechtlern letztlich fruchtlos verlaufen.

bdl