Phuket läßt grüßen: Über 90% aller Motorradtaxifahrer in Bangkok werden eingeschüchtert und bezahlen Schutzgeld

Der Verkehrsminister beauftragte den erst kürzlich zum neuen Berater des Verkehrsministeriums ernannten Sohn des Vizepremiers Chaloem Yubamrung, Wan Yubamrung, sich mit dem Problem zu beschäftigen. Der führte angeblich auf Wunsch der Fahrer persönlich eine Befragung am Taxistand in der Nähe der Soi Bearing BTS-Station im Stadtteil Bang Na zusammen mit gut 200 Mitgliedern des Vereins der Motorrad-Taxifahrer (AMTD) durch.

Dabei sollen eine Reihe von Motorradfahrer an der Sukhumvit Straße bestätigt haben, daß sie jeden Monat pro Taxisammelpunkt zusammen 45.000 Baht an die stets im Hintergrund bleibenden „Paten“ zahlen müssen. Zum Beweis ihrer Stärke würden auch schon mal an die 20 nicht zugelassene Taxifahrer erscheinen, und ihnen den ohnehin schon knappen Tageslohn noch weiter schmälern.

Bisher habe sich noch niemand getraut, gegen die illegalen Fahrer vorzugehen, da man dann mit weiteren Repressalien rechnen müsse.

Nach einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Taxifahrerverbands ist Khun Wan der Meinung, daß ein ehemaliger Armeegeneral hinter der Taximafia steht und die Schutzgelder unverschämterweise sogar von Soldaten in Zivil abkassiert werden. Laut einigen Taxifahrern kam eines Tages ein pensionierter Oberst der Armee und hat die monatliche „Gebühr“ von 42.000 auf die jetzt zu zahlenden 45.000 Baht angehoben.

Dabei spiele auch der Standort eine Rolle, führte er weiter aus. Einige Fahrer berichten, daß sie in den besonders lukrativen Gegenden teilweise pro Tag und Mann 120 Baht zusätzlich auf den Tisch der lieben Beschützer legen dürfen. „Wir schätzen“, sagte Wan, „daß so Monat für Monat gut 600 Millionen Baht in die Kassen der Abzocker fließt“.

Die Taxifahrer hätten sich auch schon bei der Polizei beschwert, aber dort wurde ihnen nur gesagt, daß sie sich an die Armee wenden sollen, die Polizei wäre dafür nicht zuständig.

Khun Wan sagte, daß er dafür sorgen werde, daß Premierministerin Yinglak so schnell wie möglich mit einem detaillierten Bericht über die Angelegenheit informiert werde. Auf einen genauen Zeitrahmen wollte er sich aber nicht festlegen lassen.

Khun Wan stellte sich weiterhin die Frage, warum die Polizei trotz mehrfacher Beschwerden der Taxifahrer bisher nichts unternommen habe.

Abschließend betonte Yubamrung Junior, daß man sich darauf verlassen könne, daß ihm sein einflußreicher Vater bei der Lösung des Problems hilfreich unter die Arme greifen werde.