Die bereits 1989 gegründete "Financial Action Task Force on Money Laundering" (FATF), das wichtigste internationale Gremium zur Bekämpfung der Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, hat Thailand am Freitag als "Hochrisikoland" auf ihre Schwarze Liste gesetzt.
In Deutschland wurde dafür im Bundeskriminalamt (BKA) eine Zentralstelle für Verdachtsmeldungen, im internationalen Sprachgebrauch FIU (Financial Intelligence Unit) genannt, geschaffen.
Laut Einstufung der FATF sei Thailand unkooperativ und ineffektiv beim weltweiten Kampf gegen Geldwäsche und die Finanzierung des Terrorismus. Trotz mehrfacher Aufforderungen habe man es versäumt, seine Gesetze den internationalen Standards anzupassen.
Thailands Börsenchef Charamporn reagierte erschrocken: "Das wird natürlich Thailands Image beschädigen." Finanzminister Kittirat erklärte dazu, daß Thailand zwar in den vergangenen Jahren von der FATF aufgefordert wurde, ihre Gesetze zu ändern, es wäre aber durchaus möglich, daß man sich nicht daran gehalten hätte. Er werde sich jetzt aber persönlich um die Angelegenheit kümmern und zusehen, was er tun könne.
Länder, die auf der Liste stehen, werden bei finanziellen Transaktionen besonders überwacht. Das kann für internationale Firmen und Geschäftsleute negative Auswirkungen haben, da es zu zeitlichen Verzögerungen beim internationalen Geldtransfer kommen könnte.
Neben Thailand wurden auch Pakistan, Indonesien, Ghana und Tansania neu in die Liste aufgenommen.