Zeugen des Wat Patum Massakers werden bedroht und eingeschüchtert

Wie die thailändische Presse meldet, leitet die Mutter der getöteten Krankenschwester seid den blutigen Niederschlägen während des Abhisit Regimes von April/Mai 2010 eine Kampagne, die eine ordnungsgemäße Untersuchung in den mehr als 90 Todesfällen fordert.

Ihre Tochter, Schwester Kate, betreute die Opfer während der Demonstrationen in einem medizinischen Zelt am Wat Patum als sie erschossen wurde.

Die Morde am Wat Patum sind nun Gegenstand von Ermittlungen durch das thailändische Department of Special Investigation (DSI).

Die Mutter, Frau Payao sagte gegenüber der thailändischen Zeitung Khao Sod, daß sie seit 2010 kontinuierlich und gezielt mit Anrufen bombardiert und belästigt wird. Die Bedrohungen hätten im laufe der zeit stark zugenommen und würden immer aggressiver.

Einige der Anrufer hätten sich sogar am Telefon als thailändische Offiziere ausgegeben und sie bedroht. Erst vor kurzem, am 3. September, habe man sie und ihrer ganzen Familie gedroht, sie zu ermorden. Der Anrufer forderte, daß sie endlich damit aufhören solle, in dem Fall herumzustochern und Gerechtigkeit zu verlangen. Der gleiche Anrufer hätte sie am 7. September erneut angerufen und wäre dabei sehr wütend und beleidigend geworden.

Allerdings, sagte die starke Frau und Mutter, werde sie nicht aufgeben und standhaft bleiben. „Ich lasse mich von diesen Drohungen nicht einschüchtern“, sagte sie. „Ich werde weiter machen und nicht nur für meine Tochter sondern für alle getöteten Personen von April/Mai 2010 Gerechtigkeit fordern“.

Mittlerweile haben sich bei einem bekannten thailändischen Blogger weitere Augenzeugen gemeldet und berichten ebenfalls, daß sie bedroht und eingeschüchtert werden.

Andrew Spooner schreibt dazu auf seiner Webseite: „ Ich versuche immer noch, Licht in diese Einschüchterungsaktion zu bringen und suche weitere Zeugen. Aber angesichts der jahrzehntelangen Straflosigkeit und Neigung zur Gewalt durch die thailändische Armee scheint die Belästigung und Einschüchterung von Augenzeugen eine „Standard-Operations-Prozedur“ zu sein.“