Thailand beendet Jahrhundert alte Praxis der Fesselung von Gefängnis Insassen.

pch/Bangkok.  Damit endet eine Jahrhunderte alte Praxis, die als Verletzung der Menschenrechte angesehen wird. Amnesty International Thailand begrüßte diese Entscheidung und sagte, es handelt sich dabei um einen guten Start bei der Einhaltung der internationalen Praxis zum Schutz der Menschenrechte. Die Gruppe fordert die thailändische Regierung aber weiter auf, die Todesstrafe abzuschaffen, um die Menschenwürde und das Leben der Menschen zu schützen.

Ab 15. Mai wird es keine Fotos mehr geben von Gefangenen mit Fesseln oder Beinfesseln. Das Justiz Ministerium hat das Verbot zur Verwendung von solchen Fesseln beschlossen, die bisher für Insassen mit schweren Straftaten wie Mord und lebenslanger Haft verwendet wurden.

Damit das Leben der Häftlinge leichter wird, müssen sie ihre Fesseln und Ketten nicht mehr 24 Stunden am Tag tragen. "Die Ketten sind etwa 10 Millimeter dick. Es gibt auch eine kleinere Größe von 4,75 Millimetern, und eine andere Größe von 17 Millimetern, mit einem Gewicht von etwa vier Kilo", sagte Kritapon Siripongpan, ein Aufseher im Klong Prem Zentralgefängnis. Die Größe der Fesseln hängt davon ab, wie schlimm die Straftat eines Häftlings war, erklärt er“.

Ein Häftling, der eine Strafe wegen eines schweren Verbrechens im Klong Prem Zentralgefängnis absitzt, sagt, dass schwierigste beim leben mit Fesseln sei das Duschen, wenn er da nicht sehr vorsichtig ist, bestehe die Gefahr, dass sich seine Haut entzündet beim Reiben mit den Fesseln. "Ich muss verhindern, dass die Fesseln Rost ansetzen. Andernfalls würde ich Schnitte und Wunden bekommen. Ich reinige sie mit Seife oder einem Vlies um das Rosten zu verhindern“, sagte der Häftling.

Ein Aufseher im Klong Prem Zentralgefängnis sagt, er glaubt, sobald die Fesseln weg sind, braucht es eine engere Überwachung und Kontrolle der Gefangenen, damit sie nicht versuchen, zu fliehen oder Gefängnismauern zu durchbrechen. Der Beamte sagte jedoch, dass er nicht besorgt sei, denn, wenn die Insassen ohne Fesseln sind, könnte sich das auf die psychische Gesundheit auswirken und sie werden ihre Aufseher weniger hassen.

"Häftlinge versuchen zu fliehen, versuchen Vorkehrungen zu treffen, um mit ihren Freunden über die Mauer zu klettern, und unternehmen alles, um erfolgreich zu entkommen. Deshalb fesselten wir sie, "sagte Adisorn Kunupatam, Direktor des Gefängnisses.

"Die Fesseln legen die Gefangenen nicht nur physisch in Ketten, sondern auch psychisch, was zum Tode verurteilte zusätzlich belastet. Das Abnehmen der Fesseln hilft, die psychische Gesundheit unter den Gefangenen zu fördern. Ich bin mir sicher, dass sie Reue für ihre Sünden zeigen und versuchen werden, ihr Verhalten zu ändern“, sagte Dr. Wisut, ein medizinisch ausgebildeter Gefangener, der offensichtlich mehr über die Physiologie weiß als seine Mitgefangenen.

Dieses Projekt beginnt nun in Nonthaburis Bang Kwang Zentralgefängnis, welches die höchste Anzahl von Todeskandidaten hat. Das Projekt wird schrittweise in allen Haftanstalten landesweit umgesetzt. Von nun an werden Fesseln nur noch verwendet für Gefangene, die versuchen auszubrechen oder auf dem Weg zum Gericht zu entkommen versuchen.