pp Bangkok. Die „Sydney Morning Herald“ Zeitung bestätigt einen früheren Bericht des deutschen Magazins „Der Spiegel“ von Anfang dieser Woche, dass Edward Snowden eine streng geheime Karte über weitere Spionage Standorte in Asien vorgelegt hätte.
Demnach sollen weltweit 90 diplomatische Vertretungen zum Ausspionieren von Daten und Telefonaten umfunktioniert und missbraucht worden sein. In dem Papier wird auch berichtet, dass die australischen Botschaften in Asien als Teil des US geführten Spionage-Netzes verwendet wurden.
Mittlerweile, so berichten die Medien, ist die Wut bei einigen Ländern in Asien weiter angewachsen. Indonesien bestellte heute den australischen Botschafter zu einem Gespräch über „völlig inakzeptable riesige amerikanische Observationen“ in das indonesische Außenministerium.
Botschafter Greg Moriarty kam am frühen Freitag im Außenministerium in der indonesischen Hauptstadt an. Nach einer 20-minütigen Sitzung erklärte er der Menge von wartenden Journalisten: „Ich habe mit dem Generalsekretär gesprochen und aus meiner Sicht war es ein gutes Treffen. Mehr kann ich ihnen jetzt nicht sagen da ich gehen muss um meiner Regierung über das Gespräch zu berichten“.
Das Außenministerium erklärte ebenfalls nur kurz: "Als befreundetes Nachbarland spiegelt solch eine Aktion nicht gerade den Geist der freundschaftlichen Beziehungen wieder. Sollte das stimmen, dann ist das für die Regierung von Indonesien völlig inakzeptabel".
China und Malaysia haben ebenfalls eine Erklärung von Washington über die Beschuldigungen, dass die amerikanischen Botschaften und Konsulate in der Region für die Überwachung von Telefonaten und Kommunikationsnetzen genutzt werden, gefordert.
Der Sydney Morning Herald berichtet weiter, das auf der streng geheimen Karte weitere US-Geheimdienst Einrichtungen in diplomatischen Behörden in Jakarta, Kuala Lumpur, Bangkok, Phnom Penh und Rangoon eingezeichnet sind.
Von allen betroffenen Asiatischen Ländern hat Indonesien bisher seine Wut am lautesten zum Ausdruck gebracht.
Jakarta erhob bereits am Mittwoch einen scharfen Protest gegen die US-Behörden. Peking äußerte am Donnerstag „schwere Bedenken“ über die Berichte. Laut den Berichten sollen sich die US-Geheimdienst Einrichtungen in Ostasien auf China konzentrieren. Dabei sollen Zentren in der US-Botschaft in Peking und den US-Konsulaten in den kommerziellen Zentren von Shanghai und Chengdu, der Hauptstadt der südwestlichen Provinz Sichuan, eingerichtet worden sein.
"Wir fordern die USA auf, eine Erklärung abzugeben und die Angelegenheit zu klären“, sagte Hua Chunying, die Sprecherin des chinesischen Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten gegenüber Reportern.
In Kuala Lumpur sagte der Außenminister, er hätte eine "Klärung“ mit dem US-Botschafter in Malaysia, Joseph Yun, über die Vorwürfe gesucht. Sein Ministerium arbeitet in dieser Angelegenheit eng mit den zuständigen malaysischen Behörden zusammen. Sollte es einen zwingenden Beweis für die Wahrheit der Behauptungen geben, würde das Ministerium ein Rückzug erwägen, hieß es in einer Erklärung.
Laut der „Herald“ waren die Aussagen der anderen asiatischen Staaten etwas „gedämpfter“.
Thailands „National Security Council“ Chef Paradorn Pattanatabut wies den Bericht als "unbegründet", zurück. Ein Sprecher der kambodschanischen Botschaft zuckte auf Nachfrage ebenfalls nur mit den Achseln.
"Die USA verwendet die elektronische Überwachung schon seit sehr langer Zeit. Das ist für uns keine Überraschung mehr", sagte Regierungssprecher Khieu Kanharith.
Myanmar wiegelte ebenfalls ab und sagte, man habe keine festen Beweise. Der Sprecher des Präsidenten Ye Htut fügte hinzu, dass die USA nicht die Menschenrechte verletzen und auch nicht die Angelegenheiten oder die nationale Sicherheit eines anderen Landes gefährden würden.