pp Phuket. Am Montag legte ein mit sechs Offizieren der Marine besetztes Schlauchboot neben einer 55-Fuß Yacht in der Bucht von Phang Nga an. Auf dem Boot waren vier Australier, die hier gemeinsam ihren Urlaub verbrachten.
Laut einem Sprecher der vier Australier verlangten die Beamten der Marine eine Geldstrafe von 10.000 Baht. Zum einen hätten die Touristen keine thailändische Nationalflagge gehisst, zum anderen wären sie ohne einen offiziellen thailändischen Kapitän unterwegs.
In dem über 45 Minuten dauernden Gespräch wurden alle Papiere der Australier fotokopiert und den Beamten übergeben. Dabei soll es immer wieder zu Kommunikationsfehlern zwischen den Behörden und den Touristen gekommen sein. Keiner der Australier sprach Thai und niemand unter den Marineoffizieren konnte sich anscheinend klar genug in Englisch ausdrücken.
Den Australiern kam die Strafe von 10.000 Baht viel zu hoch vor und sie misstrauten den Offizieren der Marine. Dann verlangten die Marineoffiziere, dass die Yacht in die Bucht von Phang Nga segeln sollte und man die Gespräche an Land weiter führen wolle. Auch dieses Angebot wurde von den Australiern abgelehnt.
Schließlich blieb den Beamten nichts anderes übrig, als unverrichteter Dinge wieder mit ihrem Schlauchboot abzuziehen. In den nächsten Tagen erfolgten weitere Telefongespräche mit den Australiern. Die Männer weigerten sich allerdings weiterhin, die Strafe zu bezahlen.
Schließlich erfuhr die lokale Zeitschrift PhuketWan von dem Vorfall und bekam von den Australiern diverse Fotografien der Marineaktion auf hoher See zugespielt. Auf einem der Bilder ist die ID-Karte von einem der Offiziere zu erkennen. Auf Nachfragen der Zeitschrift erklärte der Offizier, dass er bereits seit drei Monaten nicht mehr auf dem Meer gewesen sei.
Der Chef der Marineeinheit 5 auf Phuket erklärte, dass die Untersuchung auf See von Kollegen aus Phang Nga durchgeführt wurde. Die Missverständnisse seien vermutlich wegen der Sprachschwierigkeiten auf beiden Seiten aufgetreten. Da aber kein Geld zwischen den Parteien geflossen sei, hätte auch niemand Schaden genommen.
„Der Umgang mit Menschen auf Yachten ist schwierig“, sagte Marinechef Phuripat Theerakulpisut, „da es um viele technische Begriffe geht und die Verständigung oft nicht möglich ist. Wenn unsere Mitarbeiter besser Englisch sprechen könnten, würde das sicherlich in vielen Fällen helfen“.
Er forderte die Marine Mitarbeiter auf, sich jederzeit gegenüber den Touristen professionell zu verhalten. Außerdem, so sagte er weiter, könnten sich die betroffenen Personen wenn nötig jederzeit direkt an ihn wenden. Khun Phuripat spricht ein gutes Englisch und ist unter der Telefon Nummer 076 – 39 1174 zu erreichen.