Phuket. Beamte auf Phuket haben eine inselweite Überprüfung von mehr als 3.700 Unternehmen angekündigt, an denen Ausländer beteiligt sind. Dabei geht es den Behörden um die Ausrottung der weit verbreiteten Praxis, thailändische Bürger als nominierte Aktionäre für diese Firmen zu benennen, um letzten Endes die Kontrolle über ein Unternehmen zu erhalten.
Der Chef der Abteilung für das Geschäftswesen auf Phuket, Nimit Kangkajit erklärte, dass bereits in 2013 eine ähnliche Untersuchung von Beamten aus Bangkok gestartet wurde.
„Dabei geht es wie immer um die Bestimmungen, dass mindestens 51 Prozent einer Firma von thailändischen Bürgern gehalten werden. Ausländer können maximal 49 Prozent der Anteile an einer Firma halten“, betonte Herr Nimit.
Allerdings versuchen viele Ausländer diese Bestimmungen zu umgehen, indem sie thailändische Strohmänner als Anteilinhaber für ihre Firmen einsetzen. So können sie am Ende mit Mehrheit selber bestimmen, welche Geschäfte von den Firmen abgewickelt werden und wie die Einnahmen und Gewinner verteilt werden.
„Etwa 80 dieser Firmen sind Reiseunternehmer“, bestätigte Herr Santi Pawai, der Direktor des Büros für Tourismus und Sport auf Phuket. „Es gibt viele Ausländer, die ihr Geld in Thailand und auf Phuket investiert haben“, sagte Herr Nimit weiter. „Vor allem im Tourismussektor steckt sehr viel ausländisches Kapital. Im Vordergrund stehen dabei chinesische und russische Unternehmen“.
„Weil Ausländer keine Mehrheitsbeteiligungen an diesen Unternehmen besitzen dürfen, werden immer öfter thailändische Bürger als Strohmänner für die Investitionen in diese Firmen eingesetzt“, erklärt Herr Nimit. Daher überprüfen wir alle Firmen, die im Tourismussektor tätig sind“.
„Bei den Untersuchungen der Papiere von zehn Unternehmen haben wir zwei Firmen gefunden, die uns verdächtige Dokumente vorlegten. Wir kontrollieren alle Dokumente und wollen dabei sicherstellen, dass alles legal zugeht und diese Unternehmen nicht nur von Thais auf dem Papier geführt werden“, sagte er.
„Es gibt etwa 80 Unternehmen, die wir untersuchen werden. Wir sammeln alle Informationen über diese Unternehmen, einschließlich der Registrierung, der Finanzen, der Steuerinformationen und kontrollieren auch viele andere relevante Dokumente“, sagte Herr Santi.
„Wir wollen alle Reiseveranstalter im Auge behalten um zukünftige Probleme, die unseren guten Ruf beflecken könnten, zu vermeiden“.
Anfang des Monats hatten wir erst über einen Betrugsfall berichtet, bei dem ein 25-jähriger Thailänder die Kunden eines bekannten Reiseunternehmens um 1,5 Millionen Baht geprellt hatte.
Der Betrüger hatte sich als Mitarbeiter der Phuket Diamant-Tours ausgegeben und Touristen-Tour-Pakete zu unglaublich niedrigen Preisen angeboten. Die Anzahlungen dafür hat er zwar kassiert, aber nie an das Unternehmen weitergeleitet.
Angeblich habe er das Geld nicht für sich, sondern für seine Schulden bei einem Kredithai gebraucht, gab er nach seiner Verhaftung zu.
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