Bangkok. Die Medien überschlagen sich mit Berichten über die Festnahme des mutmaßlichen Bombenlegers von Bangkok. Trotz einiger Medienberichte, dass der Mann über das Wochenende in Kambodscha verhaftet wurde, bestehen die thailändischen Militärs darauf, dass der Verdächtige gegen 11 Uhr an einem Kontrollpunkt, der von Polizei und Militär besetzt war, in der Nähe des Dorfs Baan Rai, etwa 500 Meter von der thailändisch-kambodschanischen Grenze entfernt verhaftet wurde.
Der zuständige Kommandant der 2. Infanteriedivision Generalmajor Srisak Poonprasit erklärte zur Verhaftung des Mannes: „Diese Strecke an der der Mann verhaftet wurde ist keine gewöhnliche Route für Touristen. Deshalb wurde der Mann von den Soldaten festgehalten und befragt. Da er aber wenig kooperativ war, haben wir die Polizei der Station in Aranyaprathet informiert“.
Generalmajor Srisak sagte weiter, dass der Mann beobachtet wurde und sich verdächtig verhielt. Er trug einen Rucksack und war mit einem grauen Hemd, einer creme-farbigen Hose, Mütze und Sonnenbrille gekleidet.
Die Polizei bestätigte zunächst nur, dass der Mann ein Verdächtiger in dem Bombenfall von Bangkok sei. Dabei wurde nicht erwähnt, ob er dem gesuchten Mann in dem gelben T-Shirt tatsächlich ähnlich sieht.
Auf die Frage, ob der Mann tatsächlich in Kambodscha verhaftet wurde wie einige „zuverlässige Quellen“ wie die Bangkok Post berichtet hatte, sagte er: „Diese Aussage ist unwahr. Ich kann ihnen bestätigen, dass es thailändische Sicherheitskräfte waren, die den Mann verhaftet haben“.
„Der Kontrollpunkt, an dem der Verdächtige verhaftet wurde gehört zu den zusätzlichen Kontrollpunkten, die wir nach dem Bombenanschlag eingerichtet haben“.
Den Berichten zufolge wurde der Mann anschließend von den thailändischen Behörden in der Provinz Sa Kaeo in Haft genommen.
Bei einer Pressekonferenz heute Abend nahm auch Premierminister Prayuth Stellung. Als erstes erklärte er, dass der nun verhaftete Mann nicht zu den drei Leuten gehört, gegen die am Nachmittag weitere Haftbefehle ausgestellt wurden. Sie sollen türkische Staatsangehörige sein und auf den Namen Ali Jolan und Ahmet Bozoglan hören. Der Name des dritten Mannes ist unbekannt. Allen dreien wird der Besitz von Explosivstoffen vorgeworfen, sagte Prayuth weiter
„Der Verdächtige wurde gegen 16 Uhr mit einem Hubschrauber nach Bangkok geflogen. Hier wird er in einer militärischen Einrichtung, die unter der besonderen Aufsicht der Junta nach Artikel 44 steht, festgehalten“, sagte Polizeisprecher Generalleutnant Prawuth Thawornsiri auf einer Pressekonferenz an diesem Abend.
„Bitte warten sie zunächst ab, ob der Mann wirklich von den Zeugen identifiziert werden kann“, antwortete er auf die Frage eines Reporters, ob der Mann tatsächlich der Hauptverdächtige bei dem Bombenanschlag auf den Erawan Schrein am 17. August ist. „Aber sein Gesicht und sein Aussehen kommen dem Phantombild schon sehr nahe“, fügte er hinzu.
Generalleutnant Prawuth sagte, dass die Ermittler mit dem Mann auf Englisch kommunizieren und konnte weder den Namen, noch die Staatsangehörigkeit des Mannes bestätigen. „Bevor wir eindeutig erklären können, dass es sich tatsächlich um den gesuchten Bombenleger handelt, müssen wir zuerst die Zeugenaussagen und die forensischen Beweise abwarten“.
„Er wurde bisher noch nicht angeklagt. Er wird wegen illegaler Ein- und Ausreise in das Königreich festgehalten. Im Moment kennen wir weder seinen Namen, noch seine Staatsangehörigkeit. Er wird durch das Militär nach Artikel 44 festgehalten“.
Früher an diesem Nachmittag wurde von einer militärischen Quelle das Bild eines chinesischen Passes veröffentlicht. Darin war als Geburtsort die Provinz Xinjiang angegeben.
Xinjiang-Provinz ist die Heimat von einer türkischen Volksgruppe, bei denen viele im Vorfeld spekuliert hatten, dass sie an dem Angriff beteiligt gewesen sein könnten.
Premierminister Prayuth bestritt dagegen, dass dies der Pass des Verdächtigen sei. „Es ist nur ein Foto, das durch die sozialen Medien verteilt wurde. Wir haben diesen Pass nicht“.
Anmerkung: Die Khaosoenglish.com bemerkt zum Schluss dieser Nachricht:
Diese Geschichte ist in der Entwicklung und könnte sich jederzeit ändern.