Zweifel an der Polizeierklärung zum tödlichen Brand

Chiang Rai. Sechzehn Tage, nach dem 17 Schülerinnen bei einem Brand in ihrem Schlafsaal starben, äußerten ein Ingenieur und mindestens ein Elternteil Zweifel an der Version der Polizei zum Unfallgeschehen.

Ein Polizeisprecher sagte, gemäß eines Berichts von der regionalen Forensik über den Brandfall vom 22.Mai war der Brandauslöser in der Pitakkiat Witthaya Schule in Chiang Rai eine Glühbirne auf der ersten Etage. Sprecher Kritsana Pattanacharoen sagte, die Ermittler benötigen noch mehr Zeit zum Beraten und überlegen, bevor sie eine Strafanzeige einreichen können.

Nach Angaben von Polizei Maj Gen Sun Sukwat, der die gerichtsmedizinische Untersuchung leitete, soll eine Glühbirne sich überhitzt haben und sei dann geschmolzen. Sie fiel danach aus der Fassung und auf die Kleidung der Kinder und entfachte dadurch das Feuer.

Doch ein Vater eines der Opfer will dies so nicht glauben. „Die Großzügigkeit von Menschen aus dem ganzen Land war großartig“, sagte Winai Pisailert, der seine 11-jährige Tochter beim Brand verlor. „Aber ich bezweifle diese Version der Ursache des Feuers“.

Der nationale Verband der Ingenieure in Thailand ist auch skeptisch, dass sich das Feuer durch eine durchgeschmolzene Glühbirne, die sich dann noch selbst aus der Drehfassung lösen konnte, verursacht wurde. Pichaya Chantranuwat leitete ein Team des Rats der Ingenieure, das eine Inspektion des verbrannten Schlafsaals nach dem Brand durchführte.

Ihm zufolge entsprachen alle anderen Glühbirnen, die an der Schule im Einsatz waren, den geltenden Standards und wurden vor nicht allzu langer Zeit installiert. Auch schrieb er online, dass keines der Kinder hätte sterben müssen, wenn alle grundlegenden Sicherheitseinrichtungen im Gebäude installiert gewesen wären.

Wenn Rauchmelder installiert worden wären, hätte man den Rauch vom Feuer in der ersten Minute erkennen könnten, und alle Kinder hätten in Sicherheit gebracht werden können“, schrieb Pichaya auf seiner Facebook-Seite. Denn alle 17 Schülerinnen starben durch Kohlenmonoxidvergiftung, bestätigten Mediziner des Krankenhauses. Dies bedeutet, dass sie bereits tot waren, als das Feuer ihre Zimmer erreicht hatte.

Nach zwei Wochen, in denen die Polizei die Brandursache abklärte, kam sie am Freitag zum Schluss, dass es sich dabei um die defekte Glühbirne handeln muss. Am gleichen Tag reiste die nationale Polizeibehörde nach Chiang Rai, um in einem Presseevent zusammen mit Gouverneur Boonsong Techamaneesathit in Chiang Rai Fotos bei der Aushändigung von Spenden an die Familien der toten Mädchen zu machen.

Die Pitakkiat Witthaya Schule wurde am 30. Mai ohne ersichtliche Sicherheitsinspektion wieder eröffnet. Einige der Schülerinnen schlafen jetzt in einem provisorischen Gebäude. Winai, ein Akha ethnischer Vater sagte, dass er 750.000 Baht Freitag für den Verlust seiner Tochter Fai erhalten habe, doch das, was er wollte, habe er nicht bekommen, nämlich Antworten, warum sie tot ist, und ob sich jemand dafür verantworten muss. „Ich bat die Polizei um Antwort, und sie sagten, sie haben keine Ahnung. Man müsse die weiteren Untersuchungen abwarten“, sagte er. „Ich möchte, dass sie mir eine vernünftige Erklärung geben“.

 

Quelle : khaosodenglish