Bangkok. Beim Kauf einer weiteren Flotte von Feuerwehrfahrzeugen soll bis dreimal mehr als üblich bezahlt worden sein.
Ein weiterer Skandal Zusammenhang mit der Bangkok Metropolitan Administration (BMA) bei der Beschaffung von kleinen Feuerwehrfahrzeugen wurde jetzt bekannt. Vilas Chanpitaksa, ein ehemaliges Mitglied des Parlaments von Bangkok, hat am Sonntag die angeblichen Unregelmäßigkeiten beim 160 Millionen Baht Projekt der Stadtverwaltung beim Kauf der kleinen Feuerwehrfahrzeuge bekannt gemacht.
Er sagte, dass er offiziell das Büro des Generalauditors sowie die nationale Anti-Korruptions-Kommission auffordern wird, das Projekt umgehend zu untersuchen, da die Stadtverwaltung beabsichtige, im kommenden Geschäftsjahr noch mehr solcher Fahrzeuge zu kaufen.
„Die BMA hat beinahe acht Millionen Baht für jedes dieser kleinen Feuerwehrfahrzeuge bezahlt. Sie sind mit Feuerlöscheinrichtungen ausgestattet, die offenbar zu einem sehr überhöhten Preis gekauft wurden. Ein wie auf den Fahrzeugen eingesetzter tragbarer Feuerlöscher ist auf dem Markt für knapp 3000 Baht erhältlich, aber bei der Offerte für die BMA wird das Gerät mit 8000 Baht aufgeführt“, sagte er.
Er vermutete, dass insgesamt jedes der kleinen Feuerwehrfahrzeuge bis zu dreimal teurer war, als es hätte sein können. Vilas hat nun das neue Projekt dieser Beschaffung als eine weitere Episode im Zusammenhang mit einem größeren Brandfahrzeugbeschaffungsprojekt bezeichnet, bei dem damals ein stellvertretender Innenminister im Jahr 2013 ins Gefängnis musste.
„Dieses Mal glaube ich, dass es viel mehr beteiligte Personen gibt“, sagte er. Gemäß Herr Vilas haben zwei Firmen beim 160 Millionen Baht Projekt mitgeboten, doch es würden Beweise vorliegen, dass die beiden Firmen zusammengehören.
„Eine der beiden Firmen lancierte im Beschaffungsjahr 2013 ein neues Produkt, wissend, dass von der BMA ein Budget für kleine Feuerwehrfahrzeuge vorbereitet wird“, betonte er.
Er sagte weiter, dass er mehr Informationen über die Verbindungen zwischen den beiden Unternehmen sammeln wird. Herr Vilas sagte, dass die von der BMA gekauften kleinen Feuerwehrfahrzeuge lediglich abgeänderte Geländefahrzeuge sind. Ihre Lenkräder befinden sich auf der linken Seite, im Gegensatz zu Thailands rechtsseitiger Steuerung.
„Ihr Chassis ist aus Kunststofffasern hergestellt, nicht aus Stahl. Auch die Türen sind aus Kunststoff gefertigt. Die Fahrer sind nicht in der Lage, etwas im Rückspiegel zu sehen“, sagte er. Die Ausrüstung der kleinen Feuerwehrfahrzeuge stamme aus etwa zehn Ländern. So kommen zum Beispiel die Schläuche aus Israel, die Wasserbehälter aus Österreich, die Feuerlöscher aus Thailand und die Messer aus Deutschland. „Das sind seltsame Kombinationen“, kommentierte er.
Herr Vilas sagte, dass Feuerwehrleute zögerten, diese kleinen Feuerwehrfahrzeuge zu benutzen, weil sie keine abschließbaren Fächer für Feuerlöschgeräte haben. „Was ist, wenn die Geräte gestohlen werden?“ sagte er. Zudem hätten ihm Fahrer der Feuerwehrwagen gesagt, dass sie sich nicht getrauen, mit den links gesteuerten Feuerwehrfahrzeugen zu fahren, weil damit sie nicht vertraut sind.
„In der Regel müssen Feuerwehrfahrzeuge schnell sein, um die dringende Mission des Löschens auszuüben“, sagte er weiter. Der Chef des Dusit Feuerwache in Bangkok sagte gestern, dass von anderen Feuerwachen gehört habe, die diese kleinen Feuerwehrfahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit von gerade einmal 40 Kilometern pro Stunde unterwegs seien.
„Autofahrer würden uns auslachen und hupen, wenn wir uns mit einer solchen Geschwindigkeit bewegen“, sagte er. „Und aus meiner direkten Erfahrung gibt es nicht genügend Platz auf dem kleinen Fahrzeug für alle Geräte, die auf ihm sein sollten, um unsere Aufgabe erledigen zu können“.
Quelle : nationmultimedia