Drogenhändler packt aus: Es ist einfach, verbotene Gegenstände aus Thailand zu schmuggeln

Drogenhändler packt aus: Es ist einfach, verbotene Gegenstände aus Thailand zu schmuggeln

Bangkok. „Es ist sehr einfach, verbotene Gegenstände vor den Augen der Polizei und der Grenzbeamten aus Thailand zu schmuggeln“, sagt ein Drogenhändler, der vier Jahre lang große Mengen Heroin über den Grenzübergang Narathiwat-Rantau Panjang geschmuggelt hat. Er wurde „nur“ erwischt, weil ihn einer seiner Kunden verpfiffen hat.

Abdullah, (richtiger Name geändert) sollte es wissen, da er über vier Jahre lang bis 2006 große Mengen Heroin über den Grenzübergang im Süden (Narathiwat-Rantau Panjang) nach Malaysia geschmuggelt hat.

Er wurde trotzdem von der Polizei gefangen und verhaftet, allerdings nicht, weil man Drogen bei ihm gefunden hatte sondern weil ihn ein drogensüchtiger Kunde der Polizei verraten hatte. Abdullah wurde zu acht Jahren im Gefängnis Chenor in Pahang verurteilt. Dazu erhielt er 10 Schläge mit dem Rotan (Prügelstrafe in Malaysia).

Abdullah, der 2014 aus dem Gefängnis entlassen wurde und jetzt 47 Jahre alt ist sagt selber, dass aufgrund der Drogen, die er tatsächlich über die Grenze geschmuggelt hat, es wesentlich schlimmer für ihn hätte kommen können.

„Einmal hatte ich unter dem Gemüse und den Früchten die ich aus Thailand über die Grenze gebracht habe eine Durian dabei, die mit einem Kilogramm Heroin gefüllt war. Sie alleine hatte einen Straßenverkaufswert von fast einer Millionen Ringgit (ca. 8,5 Millionen Baht)“, berichtet er.

Abdullah hatte, wie viele andere Drogenschmuggler auch, seine Drogen in Gemüsen und Früchten versteckt und dann über die Grenze gebracht. Dabei versteckte er die Drogen in bitteren Kürbissen und in Früchten wie Durian, Ananas und Kokosnüssen.

Die Früchte wurden sehr fein und sauber aufgeschnitten und der Inhalt herausgenommen. Er wurde dann durch Drogen oder andere verbotene Gegenstände wie Komponenten von Waffen ersetzt, sagte er. Anschließend wurden die Früchte wieder sorgfältig zusammengeführt und verklebt.

Abdullah erklärte weiter, dass er nur aus Verzweiflung zum Schmuggler geworden wäre. Er hatte eigentlich ein Kleidungsgeschäft das zunächst sehr gut lief. Aks die Geschäfte immer schlechter wurden und er seine Familie nicht mehr ernähren konnte, stieg er auf den Drogenhandel um.

Davor war er Tischler und ein Baumeister für Holzhäuser. Er war in Singapur sehr gefragt und hatte dort gutes Geld verdient und gespart. Dann hatte er beschlossen, dieses Geld in eine Geschäft mit Kleidung zu investieren.

„Ich hatte viele Kunden, aber leider haben die meisten von ihnen Schulden bei mir gemacht und sie nicht zurückgezahlt. Nach nur zwei Jahren waren meine eigenen Schulden auf 50.000 Ginggit angewachsen“, berichtet er.

Eines Tages konnte er beobachten, dass sein eigener Sohn den Müll nach Blechdosen durchsuchte, um sich sein Taschengeld für die Schule zu verdienen. „Das war für mich der Wendepunkt an dem ich mir gesagt habe, dass ich meiner Familie etwas Besseres bieten muss“, sagte er.

„Also habe ich einen reichen Verwandten in Thailand besucht, der seinen Reichtum mit Drogen verdient hatte“, sagte Abdullah.

Der Verwandte zeigte ihm dann, wie er die Drogen in den Früchten und im Gemüse versteckt und über die Grenzen schmuggelt. „Für jedes Röhrchen, das ich mit 3,3 Gramm Heroin an die Kunden geliefert habe, habe ich 100 Ringit bekommen“.

„Die Lieferungen wurden immer größer und ich habe dann zweimal pro Woche jeweils 10 Röhrchen ausgeliefert. Schon nach zwei Jahren konnte ich alle meine Schulden zurückzahlen“, berichtet er weiter.

Dann habe er zu einem anderen Drogenhändler gewechselt, der ihm ein besseres Angebot machte. „In den vier Jahren, in denen ich im Drogenhandel gearbeitet habe, wurde ich mehrmals von der Polizei und vom Zoll durchsucht. Aber sie konnten nie irgendwelche Drogen bei mir finden. Bis mich eines Tages ein Kunde als sein Drogenlieferant an die Polizei ausgeliefert hat“.

„Meine Frau hatte die Polizei kommen sehen und mich gewarnt“, erzählt er. „Ich habe dann die Drogen die bereits in drei Ananas verpackt waren in eine Plastiktüte gesteckt, eine Falltür in meinem Haus geöffnet und sie in einen Abwasserkanal geworfen. Danach aber ich so ruhig es ging auf die Polizei gewartet“.

„Es waren fünf Beamte, die mein ganzes Haus durchsuchten§, berichtet er weiter. „Aber auch dieses Mal konnten sie keine Drogen bei mir finden. Ich war ihnen wieder einmal entkommen“.

Neben der Prügel- und der Gefängnisstrafe hat er sein gesamtes Geld, einschließlich seiner Bankkonten und dem Schmuck den er seiner Frau gekauft hat, nach seiner Verhaftung verloren. Er bereut mittlerweile seinen Drogenhandel und lehrt jetzt andere Kinder und Erwachsene den Koran zu lesen.

 

Quelle: PattayaOne