Hilfsbereite Thais kümmern sich um einen Deutschen, der vor einem 7-Eleven zusammen gebrochen war

Hilfsbereite Thais kümmern sich um einen Deutschen, der vor einem 7-Eleven zusammen gebrochen war

Lopburi. Der 60 Jahre alte Werner K. (Name geändert) war mit seinem PKW auf der Rückfahrt von Chiang Mai nach Chonburi, als er bei einem Stopp vor einem 7-Eleven in Lopburi plötzlich Schwierigkeiten bekam und zusammen gebrochen war.

Passanten hatten den Vorfall beobachtet und einige waren der Meinung, dass der Ausländer vermutlich zu viel getrunken hatte und deswegen in Schwierigkeiten geraten war. Eine 27-jährige Nudelverkäuferin eilte dem deutschen zu Hilfe und informierte die Polizei und die Rettungskräfte.

Bereits kurze Zeit später waren die Rettungskräfte vor Ort und stellten schnell fest, dass der Mann offensichtlich nicht betrunken war sondern tatsächlich Schwierigkeiten hatte und kaum noch Luft bekam.

Er wurde in eine Ambulanz verfrachtet und auf dem schnellsten Weg in das nächst gelegene Krankenhaus gefahren. Zu seinem Erstaunen blieb die Ambulanz allerdings bei strömenden Regen mitten auf einer kleinen Straße stehen. Dann kamen weiter Sanitäter hinzu, die den 60-jährigen in eine andere Ambulanz umluden. Nach weiteren zehn Minuten Autofahrt wurde er dann endlich in einen Krankenhaus eingeliefert.

Hier kümmerten sich die Ärzte und das Personal sofort um den immer noch nach Luft schnappenden deutschen.

Herr K. hat sich später in einem Schreiben an die TIP-Radaktion gewandt und möchte sich für die schnelle Hilfe der Thais bedanken.

„Ich weiß nicht genau was passiert ist“, berichtet er. „Ich habe mir in dem 7-Eleven Geschäft einen Kaffee geholt und bekam sofort nach dem ersten Schluck schlimme Schmerzen in der Brustgegend und konnte kaum noch atmen. Innerhalb von einer Sekunde auf die andere brach ich vor den Augen von zahlreichen Passanten vor dem Geschäft zusammen und bekam kaum noch Luft. Ich dachte ich müsste sterben“.

„Zu meinem Glück hatte die unbekannte Nudelverkäuferin meine Lage erkannt und informierte die Rettungskräfte. Ich hatte jedes Zeitgefühl verloren und weiß nicht mehr, wie lange ich dort vor dem 7-Eleven gelegen habe, bis die Rettungskräfte eintrafen“, berichtet er weiter.

„Wie ich erst später von dem Arzt im Krankenhaus erfahren habe, hatten die Sanitäter der ersten Ambulanz auf dem Weg ins Krankenhaus meinen Blutdruck gemessen, der bei 188 mmHG lag. Nach einer Rückfrage über Funk lehnte das örtliche Krankenhaus meine Einlieferung ab und bat die Sanitäter mich in ein besser ausgerüstetes Krankenhaus in einen anderen Bezirk zu fahren“.

„Das zweite Krankenhaus reagierte ebenfalls sofort und schickte uns einen besser ausgerüsteten Krankenwagen entgegen. So kam es, dass ich unterwegs von der ersten Ambulanz in die zweite umgeladen wurde“.

„Im Krankenhaus wurde ich in eine kleine Notaufnahme gebracht und an verschiedene medizinische Geräte angeschlossen wurde. Wenig später kam ein junger Arzt der sich mit mir auf Englisch unterhalten konnte und erklärte, dass ich mir keine Sorgen machen sollte und man alles im Griff habe“.

„Dann erklärte er mir, dass man mich zur Beobachtung über Nacht dabehalten wollte und brachte mich auf ein Zimmer im ersten Stock des Krankenhauses. Hier lagen bereits rund 30 Patienten in einem Zimmer und geschätzte weitere 50 Personen drängten sich um die Betten ihrer kranken Familienangehörigen. Als dann der Farang in dieses Zimmer einquartiert wurde, war ich die Attraktion des Tages und alle stürmten mit Fragen, die ich weder verstand noch beantworten konnte auf mich ein“.

138 Baht für erste Hilfe und Transport in einer Ambulanz.
138 Baht für erste Hilfe und Transport in einer Ambulanz.

„Nach langen Verhandlungen mit dem Arzt wurde ich dann Stunden später auf eigene Verantwortung wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Da mein PKW aber noch vor dem 30 km entfernten 7-Eleven stand, wollte ich mir ein Taxi rufen lassen. Zu meinem Erstaunen erklärte mir der Arzt, dass er bereits eine Ambulanz angefordert hatte, die mich zurück zu meinem PKW bringen sollte“.

Ich bezahlte meine Krankenhaus Rechnung, die unglaubliche 138 Baht (3,50 Euro) ausmachte. Niemand, auch nicht die freiwilligen Helfer wollten von mir einen einzigen Baht als Dankeschön annehmen. Im Gegenteil, die freiwilligen Helfer bedankten sich noch bei mir und sagten, ich sei jederzeit in ihrem Krankenhaus willkommen. Darauf möchte ich aber gerne verzichten“!

„Ich möchte mich hiermit bei allen hilfsbereiten Thais noch einmal herzlich bedanken. Ich weiß nicht was passiert wäre, wenn ich diesen Anfall unterwegs während der Fahrt bekommen hätte“, beendet Herr K. seinen Leserbrief an den TIP.

 

  • Quelle: Leserbrief ThailandTIP