Bangkok. Auch am Samstag waren immer noch Tausende trauernde Thais in schwarzer Kleidung auf dem Weg zum Grand Palace in Bangkok, um dem geliebten und hoch verehrten Vater des Landes, Seiner Majestät König Bhumibol Adulyadej ihre letzte Ehre zu erweisen.
Die Massen versammelten sich vor dem Grand Palace und warteten hier in gedämpfter Stimmung um ihren geliebten König zu verabschieden. Die Menschen teilten sich ihr Nahrung und das Wasser und reichten sich gegenseitig nasse Handtücher, um mit der südostasiatischen Hitze fertig zu werden.
Am späten Samstagnachmittag gab die Polizei dann überraschender Weise bekannt, dass der Palast für die nächsten sieben Tage geschlossen wird. Trotzdem blieben die meisten der trauernden Gäste vor Ort und warteten und beteten weiter vor dem Sala Sahathai Samakhom Saal, in dem der König aufgebahrt wurde.
„Ich habe heute Morgen extra gegen 6 Uhr mein Haus verlassen um hierher zu kommen“, berichtet eine Büroangestellte aus Bangkok. „Ich habe hier zusammen mit vielen anderen stundenlang in einer Schlange gestanden bevor uns gesagt wurde, dass wir den Palast nicht mehr betreten dürfen. Dabei warten hier viele Menschen bereits seit Freitagmorgen“, sagte sie.
„Ich kann meine Tränen nicht aufhalten“, sagte ein 24-jähriger und spricht dabei für viele Thais. „Ich konnte gar nicht realisieren, dass wir nicht mehr in den Palast dürfen“, sagte er weiter.
Die Buddhistische Trauerfeier begann bereits kurz nach einem Autokorso, bei dem der Leichnam seiner Majestät aus dem nahe gelegenen Siriraj Krankenhaus zum königlichen Grand Palace gefahren wurde.
Die Leute saßen in vier bis fünf Reihen auf beiden Seiten der Straße, und weinten und verbeugten sich vor dem vorbeifahrenden Konvoi. Dabei hielten die meisten Menschen ein Portrait ihres geliebten Königs über ihren Köpfen. Einige der trauernden Gäste zogen Geldscheine aus ihrem Portemonnaie. Alle Banknoten in Thailand tragen das Gesicht des Königs.
Viele Menschen hatten sich bereits seit Donnerstag, nach dem Bekanntwerden des Todes von König Bhumibol, auf den Straßen versammelt und warteten darauf, einen letzten Blick auf ihren König werfen zu können.
Die Regierung hat eine einjährige Trauerzeit angeordnet und für die nächsten 30 Tage alle öffentlichen Veranstaltungen abgesagt. Entgegen den Erwartungen wurden jedoch für die privaten Geschäftsleute und Unternehmer keine weiteren Einschränkungen bekannt gegeben. Sie sollen nach ihrem eigenen Ermessen um König Bhumibol trauern und ihren Respekt zeigen.
Ein offizieller Termin für die Beisetzung Seiner Majestät König Bhumibol wurde bisher nicht bekannt gegeben.
- Quelle: thailändische Medien