Touristen prahlen mit Jagd auf Süßwasser Stachelrochen

Touristen prahlen mit Jagd auf Süßwasser Stachelrochen

Samut Songkran. Die Polizei konnte vier thailändische Männer verhaften, nachdem in den sozialen Netzwerken Bilder und Videos aufgetaucht waren, die die vier Männer zusammen mit Touristen auf der Jagd nach riesigen Süßwasser Stachelrochen im Mae Klong Fluss zeigen.

Die Bilder in den sozialen Netzwerken zeigen die vier Thais zusammen mit ausländischen Touristen, die mit den gefangen riesigen Süßwasser Stachelrochen für die Fotos wie bei einer Großwildjagd prahlen. Dazu wurde auch noch auf Facebook ein Live Video von der Angeltour auf die gefährdeten Stachelrochen gesendet und veröffentlicht.

 

Der Gouverneur von Samut Songkran, Herr Khanchat Tansathian hat sich bereits in den Medien zu den Aufnahmen geäußert und die Jagd auf die Tiere verurteilt. Dabei betonte er ganz klar, dass die Jagd auf die riesigen Süßwasser Stachelrochen streng verboten ist. Die Tiere dürfen nur mit einer besonderen Genehmigung der lokalen Fischerei Abteilung gejagt und gefangen werden.

Gouverneur Khanchat sagte gegenüber den lokalen Medien, dass er am Montag über die Aufnahmen in den sozialen Netzwerken informiert wurde. Den Aussagen zufolge wurde auf dem Facebook Konto von Benchawan Thiansungnoen ein Video veröffentlicht, dass vier Thais zusammen mit Touristen zeigt, die mit den riesigen Tieren vor der Kamera prahlen. Gouverneur Khanchat hat daraufhin seinen zuständigen Offizieren befohlen, den Fall zu untersuchen und die Männer auf den Videos zu identifizieren.

Die Offiziere brauchten nicht lange zu suchen und konnten zunächst das Boot, dass in dem Video gut zu sehen ist, vor einem Haus in der Gemeinde Suan Luang im Bezirk Amphawa ausfindig machen. Das Boot war vor dem Haus verankert und die Beamten konnten die vier gesuchten Thais in dem Haus überraschen. Die vier Männer gaben bei ihrer ersten Befragung zu, dass sie den Touristen gegen eine Bezahlung bei der Jagd nach den riesigen Tieren geholfen haben.

Bei einer weiteren Überprüfung ihrer Papiere stellten die Beamten fest, dass keiner der Männer eine gültige Lizenz zum lenken des Bootes nachweisen konnte. Das Boot war auch nicht wie vorgeschrieben bei der Marine Behörde registriert. In dem Boot konnten die Ermittler zudem diverse illegale Angelausrüstung finden und sie als Beweismittel beschlagnahmen.

Ein Drogentest bei den Männern ergab, dass bei drei Männern nach einem Urintest Spuren von Amphetaminen nachgewiesen werden konnten.

Einer der Verdächtigen erklärte den Beamten, dass sie von einem anderen Mann namens „Boy“ angeheuert und gemietet wurden, um einen entsprechenden Angelausflug für die ausländischen Touristen zu organisieren. Er behauptete gegenüber den Ermittlern, dass sie im Besitz einer speziellen Lizenz wären, die ihnen die Jagd auf die Süßwasser Stachelrochen für Forschungszwecke erlaubt.

Eine Überprüfung dieser Lizenz ergab jedoch, dass sie bereits im November 2016 abgelaufen war. Wie bereits erwähnt, gibt es eine spezielle Verordnung die es bestimmten Personen erlaubt, Süßwasser Stachelrochen mit der Erlaubnis des Generaldirektors der Fischereiabteilung zu Forschungszwecken zu fangen.

Gouverneur Khanchat erklärte weiter, dass er sich an das Provinzialfischereiamt gewandt und ihnen befohlen habe, eine Beschwerde gegen die vier Verdächtigen in der Polizeistation von Amphawa einzureichen. Er fügte hinzu, dass die Bewohner in Samut Songkran die riesigen Tiere schätzen und die gefährdeten Stachelrochen retten wollen.

Bandit Pansawat, ein Einwohner sagte, er habe die Facebook-Seite von Benchawan gefunden, auf der siebenmal das Angeln von Stachelrochen gezeigt wurde. Es wäre nicht das erste Mal, dass genau diese vier Verdächtigen dabei gefilmt oder fotografiert wurden, als sie Touristen bei der illegalen Jagd auf die gefährdete Tierart unterstützen

Bandit sagte weiter, dass, nachdem die Touristen einen Stachelrochen gefangen hatten, sie die Fische sehr oft aus dem Wasser gezogen haben um anschließend mit ihnen für ein Selfie oder ein Video zu prahlen. Zu seinem Bedauern fügte er hinzu, dass die Fische sehr oft bei dieser Prozedur verletzt werden.

„Das ist kein Fang für Forschungszwecke“, betonte er. „Es ist ganz offensichtlich, dass es für die gefangenen Tiere sehr grausam ist“!

Unterdessen meldete sich auch die Direktorin des Chulalongkorn University Aquatic Animal Disease Research Center Frau Dr. Nantarika Chansue zu Wort und erklärte, dass ihr Forschungszentrum um eine Genehmigung gebeten hatte, um die Kreaturen für Forschungszwecke zu fangen.

Sie fügte hinzu, dass sie die vier Verdächtigen Männer kenne und sie alle als ihre Mannschaft während der Forschung im letzten Jahr eingesetzt hatte. Allerdings fügte sie dabei hinzu, dass die vier Männer, nachdem die Forschung abgeschlossen war, ihre Erlaubnis ohne ihr Wissen einfach weiter benutzt hatten.

„Ich habe die Bilder von den riesigen Süßwasser-Stachelrochen gesehen, die von den Touristen zusammen mit den vier Thais gefangen wurden. Als die Touristen die Tiere für ihre Fotos und Videos aus dem Wasser nahmen, wurden die Tiere verletzt oder sind qualvoll erstickt, sagte Dr. Nantarika.

„Das ist etwas völlig anders als die Fangprozeduren während meines Studiums an diesen Tieren, sagte sie weiter. Wir haben zum Fang spezielle Angelgeräte verwendet um sicherzustellen, dass keines der Tiere dabei verletzt wird, betonte sie weiter.

Sie fügte hinzu, dass, obwohl das Fischen von riesigen Süßwasser-Stachelrochen nur zum Spaß natürlich für die Tiere ist, Allerdings, so sagte sie weiter, ist die Hauptbedrohung für das Überleben der Stachelrochen immer noch die enorme Wasserverschmutzung, die ebenfalls eine große Anzahl von Fischen töten können.

Alleine im vergangenen Jahr starben viele Stachelrochen an einer schweren Wasserverschmutzung im Mae Klong Fluss, fügte sie hinzu.

 

  • Quelle: The Nation, Thai Visa