Tod eines Hausmädchens aus Myanmar wird von der Polizei als Selbstmord dargestellt. Bild: Die Familie des Opfers

Tod eines Hausmädchens aus Myanmar wird von der Polizei als Selbstmord dargestellt

Ratchaburi. Die thailändischen Behörden haben den Tod eines Hausmädchens aus Myanmar, sehr zum Ärger und zur Enttäuschung der Familie und der Migrantenrechtsgruppen, als Selbstmord dargestellt. Obwohl das erst 17 Jahre alte Opfer mit zwei Schüssen getötet wurde, sind sich die Behörden sicher, dass es ein Selbstmord war.

Das namentlich nicht genannte Opfer war ursprünglich aus der Stadt Palaw in der Region Tanintharyi in Myanmar. Vor ihrem Tod arbeitete sie bereits seit drei Jahren für ein Monatsgehalt von 9.000 Baht in einem thailändischen Haushalt, der sich im Bezirk Ban Pong in der Provinz Ratchaburi befindet.

Ye Min, ein Mitglied der Myanmar Migrantenrechtsgruppe Aid Alliance Committee für Myanmar Workers (AAC), sagte gegen über 7Dday, dass das Opfer und ihre ältere Schwester beide zusammen in dem Haushalt tätig waren. Allerdings hatte ihre Schwester ihr Arbeitsverhältnis bereits schon vor dem Tod des Opfers beendet, sodass ihre Schwester nur noch alleine in dem Haushalt tätig war.

Das 17 Jahre alte Opfer wurde am Abend des 6. August im Schlafzimmer ihres Arbeitgebers tot aufgefunden. Sie hatte zwei Schusswunden, und die mutmaßliche Tatwaffe wurde in der Nähe des Körpers gefunden.

Trotz der zwei Schüsse und der merkwürdigen Umstände ihres Todes besteht die Polizei nach ihren Untersuchungen darauf, dass es sich um einen Selbstmord handelt. Allerdings ist die Familie des Opfers und die Migrantenrechtsgruppe Aid Alliance Committee für Myanmar Workers (AAC) der Meinung, dass es sich ganz klar um einen Mord handelt.

Die Familie des Opfers und die AAC bitten die thailändischen und die myanmarischen Behörden darum, den Fall noch einmal ordnungsgemäß zu untersuchen. Sie sind nach wie vor der Meinung, dass es sich nicht um einen Selbstmord sondern um einen Mord handelt.

Das Opfer wurde bereits drei Tage nach ihrem Tod, am 9. August begraben. Familienmitglieder berichten gegenüber der Presse in Myanmar, dass sie sich für eine Beerdigung anstatt für eine Einäscherung entschieden haben. Sie hoffen das der Fall noch einmal neu untersucht wird und dann der Körper des Opfers exhumiert und genau untersucht werden kann.

„Ihr thailändischer Arbeitgeber und all ihre Nachbarn behaupten dagegen, dass das Mädchen starb, weil sie sich selber erschossen hat“, sagte Ye Min gegenüber 7Day.

„Wir sind mit dem Ergebnis der polizeilichen Untersuchung nicht zufrieden“, sagt Herr Ye Min weiter. „Zwei Schusswunden können ja schließlich nicht bedeuten, dass sie sich selber erschossen hat“, betont er gegenüber den Medien.

Der angebliche Selbstmord der 17-jährigen wurde mittlerweile auch in den sozialen Netzwerken verbreitet. Hier sind sich die Nutzer schnell einig, dass die polizeiliche Entscheidung ungerecht sei. Die Nutzer behaupten, dass es sich ganz klar um einen Mord handeln muss.

Weitere Informationen zu dem Fall liegen bisher noch nicht vor.

 

  • Quelle: 7Day, Pattaya One News