Bangkok. Heute sollte vor dem obersten Gerichtshof in Bangkok das Urteil in ihrem Reisverpfändungsverfahren gegen die ehemalige Premierministerin Yingluck Shinawatra verkündet werden. Gegen 9 Uhr wurde der Fall vor Gericht eröffnet, allerdings ohne die Hauptangeklagte Yingluck, die bis dahin spurlos verschwunden war.
Nachdem die Polizei in den letzten Tagen die Sicherheitsmaßnahmen rund um den Gerichtshof verstärkt hatten, waren heute Morgen pünktlich gegen 9 Uhr zur angekündigten Urteilsverkündung gegen die ehemalige Premierministerin Yingluck rund 4.000 Anhänger vor dem Obersten Gerichtshof erschienen.
Allerdings warteten die Menge und das hohe Gericht vergeblich auf das Erscheinen von Yingluck. Gegen 9.30 Uhr soll eine hohe Rothemden Quelle aus der UDD gegenüber Reportern von Khao Sod erklärt haben, dass Yingluck heute nicht mehr vor Gericht erscheinen wird. Reporter die bis dahin vor ihrem Haus gewartet hatten erklärten zum gleichen Zeitpunkt, dass Yingluck bisher ihr Haus noch nicht verlassen habe.
Gleichzeitig wurde jedoch erklärt, dass Yingluck über mehrere Wohnsitze verfügt und man sich nicht sicher sei, in welchem sie sich aktuelle aufhält.
Gegen 9.42 Uhr bestätigen ebenfalls die Reporter von Khao Sod, dass Yingluck heute nicht mehr vor Gericht erscheinen wird und formell beantragt hat, die Urteilsverkündung auf den 27. September zu verlegen.
Um 9.45 hat der Oberste Gerichtshof die Bitte von Yingluck verweigert und einen Haftbefehl gegen sie ausgestellt. Gleichzeitig wurde auch ihre Kaution von 30 Millionen Baht von dem Gericht eingezogen.
Gegen 10 Uhr befinden sich noch immer Tausende von Unterstützern außerhalb des Obersten Gerichtshof. Den meisten Anhängern ist noch gar nicht klar, dass Yingluck nicht vor Gericht erschienen ist und jetzt ein Haftbefehl gegen sie existiert. Laut den Medien soll Yingluck bzw. ihre Anwälte gesundheitliche Gründe für ihr Ausbleiben vor Gericht angegeben haben.
Gegen 10.27 Uhr gab der Oberste Gerichtshof eine offizielle Erklärung zu dem Fall ab. „Die Staatsanwälte erklären, dass sie den Einwand, dass Yingluck plötzlich erkrankt sei, nicht glauben, da ihre Anwälte kein ärztliches Attest vorlegen konnten. Die Behauptung über ihre Krankheit sei nicht so schwer, dass sie deswegen nicht vor Gericht erscheinen könne“.
Gegen 11 Uhr meldete sich auch die Rothemden Führerin Frau Thida Thavornsaek zu Wort und sagte dass sie sehr überrascht sei, dass die ehemalige Premierministerin nicht vor Gericht erschienen sei. Gleichzeitig fügte sie allerdings hinzu, dass es deswegen keinen Haftbefehl gegen sie geben sollte.
Gegen 11.20 erklärten Beamte der Einwanderungsbehörde, dass es bisher keine Aufzeichnungen darüber gegeben habe, dass Yingluck das Land verlassen hat.
Der ThailandTIP wird den Prozess weiter verfolgen und sie auf dem Laufenden halten.
- Quelle: Khao Sod, Bangkok Post, thailändische Medien