Überschwemmungsopfer des Chao Phraya beschweren sich über den Mangel an staatlicher Unterstützung

Überschwemmungsopfer des Chao Phraya beschweren sich über den Mangel an staatlicher Unterstützung

Pathum Thani. Die lokalen Menschen, die entlang des Chao Phraya Flusses in der Provinz Pathum Thani leben, sind noch immer von den jährlichen Überschwemmungen betroffen und beschweren sich darüber, dass der Mangel an staatlicher Unterstützung bei der Verbesserung der Situation und der Infrastruktur es ihnen zunehmend schwerer macht, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Überschwemmungen sind nicht neues für die Dorfbewohner in der Gemeinde Bang Toei im Bezirk Sam Khok. Derzeit müssen sie durch knietiefes Wasser waten, was im Vergleich zum katastrophalen Hochwasser 2011 noch als „moderat“ angesehen werden kann. Bei dem Hochwasser 2011 stand das Wasser in ihrer Gemeinde immerhin gut zwei Meter hoch und überflutete die Häuser und die Geschäfte.

Aber weniger schwere Überschwemmungen bedeuten nicht gleichzeitig auch weniger Mühsal für die Bewohner. Im Gegenteil, die derzeitige Situation belastet die Unternehmen in der Gemeinde immer noch erheblich. Dorfbewohner, die von der Bangkok Post interviewt wurden, beklagten sich darüber, dass ihre lokale Wirtschaft zum Stillstand kommt, da die Leute nicht aus ihren Häusern kommen können, um ihre alltäglichen Besorgungen zu erledigen.

Gleichzeitig sind die Ladenbesitzer ebenfalls frustriert, dass sie ihre Geschäfte nicht wie gewohnt für die Kunden öffnen können, da kaum jemand freiwillig durch das Hochwasser laufen möchte. Die Leute kaufen nur das Notwendigste zum täglichen Leben ein und machen sich danach sofort wieder auf den Heimweg, berichten die lokalen Händler und Geschäftsleute, die ebenfalls von dem Hochwasser auf den Straßen und in ihren Geschäften betroffen sind.

In den vergangenen Jahren gelang es den Dorfbewohnern immer noch, aus ihren Häusern zu gehen und ihr Leben weiterzuführen, obwohl die Gemeinde von den heftigen Regenfällen überschwemmt worden war.

Seng, der Besitzer eines Spielzeugladens auf dem Ing Nam Sam Khok Markt im Bezirk Bang Toei sagte gegenüber der Bangkok Post, dass die Situation diesmal anders sei. „Ich konnte im letzten Monat keine Spielsachen verkaufen. Letztes Jahr wateten die Eltern immer noch durchs Wasser und brachten ihre Kinder dazu, Spielzeug in meinem Laden zu kaufen. Dieses Jahr kommt dagegen kaum noch jemand in meinen Laden um Spielzeug zu kaufen“.

Sasinthorn Krachangdoen, die Besitzerin eines Lebensmittelladens, das dem Sozialhilfesystem der Regierung für die Armen beigetrete ist sagte, dass sie in diesem Jahr aufgrund der Überschwemmungen viel weniger Kunden gesehen habe. Ihr Umsatz ist von 10.000 Baht auf 1.000 Baht pro Tag gesunken. Außerdem ist es für sie jetzt noch schwieriger, Lieferungen in ihrem Lebensmittelgeschäft zu erhalten.

Frau Sasinthorn gibt jedes Jahr mindestens 10.000 Baht für die Hochwasservorbereitung aus und ist immer bereit, wenn der Regen kommt. Doch der Abschwung in ihrem Geschäft macht das Leben noch schwerer als sonst, berichtet auch sie.

Beide Geschäftsleute machten die Behörden dafür verantwortlich, dass sie diesmal keine provisorische Brücke gebaut hatten. In den vergangenen Jahren hatten die Dorfbewohner ein normales Leben führen können, da die Brücke ihnen erlaubte, ihre täglichen Aufgaben weiter zu erledigen.

Die Situation in diesem Jahr ist so schlecht, dass die meisten Geschäfte auf dem Markt geschlossen haben, darunter auch viele lokale Restaurants und lokale Lebensmittelgeschäfte in der Gemeinde.

Das Hochwasser, sagen die Bewohner, ist etwa 30-50 Zentimeter groß und nicht ungewöhnlich hoch, aber die Entscheidung der Behörden, keine provisorische Brücke zu bauen, hat einige von ihnen dazu gebracht, Boote zu benutzen, um sich überhaupt noch in ihrer Gemeinde bewegen zu können.

Für viele ist alles, was sie im Moment noch tun können, zu warten und zu hoffen, dass die Wasserstände zurückgehen, so dass sie zu dem, was vom Markt noch übrig ist, laufen können und die Unternehmen und die Geschäftsleute wieder zu einem normalen Lebensrhythmus zurück finden können.

Unterdessen sagte das Königliche Bewässerungsamt „Department of Royal Irrigation“ (RID), dass es 1.423 Milliarden Kubikmeter Wasser aus 12 großen Reisfeldern im Chao Praya Flussbecken entladen wird.

Diese Entladung der Rückhaltebecken zielt darauf ab, das Wasser so schnell wie möglich wieder ins Meer zu leiten, da die Felder bereits bis zur maximalen Kapazität gesättigt sind. Dadurch wird das Risiko immer größer, dass auch diese Felder überlaufen und weitere Überschwemmungen verursachen.

 

  • Quelle: Bangkok Post