Ist Loy Krathong das Festival der Verschwendung?

Ist Loy Krathong das Festival der Verschwendung?

Bangkok. In diesem Jahr fällt das beliebte Loy Krathong Vollmondfestival auf Freitag den 3. November. Zahlreiche Nachtschwärmer bereiten sich bereits auf das Festival vor und können es kaum erwarten, das traditionsreiche Fest zusammen mit vielen Freunden ausgiebig zu feiern.

Für Umweltschützer ist das Festival dagegen eher mit maßloser Verschwendung verbunden. Abgesehen von der Debatte über biologisch abbaubare Styropor Krathongs muss man einfach zugeben, dass das Festival ein kulturelles Ereignis ist, das in nur wenigen Stunden eine riesige Menge Müll erzeugt. Die Müllberge, die zu Loy Krathong von den Bürgern produziert werden, könnten sogar einen Platz im Guinness Buch der Rekorde wert sein.

Laut den Statistiken der Stadtverwaltung von Bangkok (BMA) fischten Stadtbeamte am Morgen nach dem Festival im letzten Jahr mehr als 660.000 Krathong aus dem Chao Phraya Fluss und den angrenzenden Stadtkanälen heraus. Jedes Jahr müssen Millionen von Krathong das Land verunreinigen, besonders in den beliebten Touristenprovinzen Ayutthaya, Sukhothai und Chiang Mai.

Neben den riesigen Abfallbergen gibt es zusätzlich auch Sicherheitsbedenken, zumal in den letzten Jahren besonders die fliegenden Himmels Laternen populär wurden. Berichten zufolge haben die Behörden beschlossen, am Freitag und Samstag alleine auf dem Flughafen Chiang Mai 78 Flüge einfach zu streichen. Die Gefahren, die der Luftfahrt durch die immer höher steigenden Himmels Laternen während des Festivals drohen, sind dabei der Hauptgrund für die Streichung der Flüge.

Von den insgesamt 78 annullierten Flügen sind 58 inländische und 20 internationale Flüge, sagen die Behörden.

Darüber hinaus haben nationale Fluggesellschaften im gleichen Zeitraum 53 Flüge und internationale Fluggesellschaften 26 Flüge umgestellt. Fluggesellschaften wurden angewiesen, Flüge nach 19 Uhr zu vermeiden. Ab diesem Zeitpunkt werden die feiernden Nachtschwärmer anfangen und ihre Himmelslaternen zünden, die dann langsam aber sicher in den Himmel steigen.

Während die Behörden für ihre Vorsorge Lob dafür verdienen, dass sie während des diesjährigen Loy Krathong Festivals zahlreiche Vorsichtsmaßnahmen getroffen haben, sind sie für viele Gegner des Festivals immer noch zu passiv. Es wird wie auch in den Jahren zuvor erwartet, dass sich letzten Endes kaum jemand an das Verbot der Himmels Laternen hält, und auch am Freitag wieder der Himmel über Thailand hell erleuchtet wird.

Anstatt die Fluggesellschaften zu zwingen, ihre Flugpläne extra für das Festival umzustellen, was sowohl die Wirtschaft als auch viele Reisende negativ trifft, sollten die Behörden lieber die Feierlichkeiten sorgfältiger regeln, geben viele Gegner des Festivals zu bedenken.

Nicht nur das diese Laternen den Flugverkehr gefährden, sie stellen auch eine erhebliche Gefahr für die Menschen bzw. für die Häuser da, wie die Vergangenheit ebenfalls schon oft genug gezeigt hat.

Letztes Jahr berichte ein Thai aus dem Norden auf seiner Facebook Seite, dass eine einzige Himmelslaterne sein Auto in Brand gesetzt hatte. Dadurch sollen möglicher Weise dann gleich auch mehrere Holzhäuser in der Gegend in Brand geraten sein. Auch diese Vorfälle sind nicht neu und können jedes Jahr in den Nachrichten nach Loy Krathong verfolgt werden.

In Bangkok hat die Stadtverwaltung BMA bereits reagiert und auch Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt, wenn auch mit Zurückhaltung. Während die Behörden nach einigen Brandereignissen zu Recht Luftlaternen verboten haben, gibt es während des Festivals immer noch eine riesige Grauzone in Bezug auf Feuerwerkskörper.

Der Gouverneur von Bangkok, Herr Aswin Kwanmuang drängte in dieser Woche die Stadtbewohner, sich auf „moderate Freude“ zu beschränken – ein sehr vieldeutiger Begriff. Er bat die Leute, aus Sicherheitsgründen kein Feuerwerk zu kaufen oder anzuzünden. Gleichzeitig fügte er hinzu, dass die Händler davon absehen sollten, solche Gegenstände zu verkaufen. Ein Verbot gibt es allerdings offenbar nicht, was viele für sehr verwirrend halten.

Polizeichef General Aswin sollte als Gesetzeshüter eine klare Erklärung oder Anweisung abgeben, ist die Meinung der Bangkok Post. Wenn Feuerwerkskörper illegal sind, verbieten Sie sie durch ein Gesetz und eine Verordnung. Wenn der Verkauf oder das Anzünden von Feuerwerkskörpern illegal ist, dann müssen seine Beamten dieses Gesetz auch wirklich auf den Straßen umsetzen.

Wenn es um die Sicherheit geht, dann dürfen keine Kompromisse gemacht werden sondern die Gesetze müssen eingehalten werden.

Der Berichterstatter der Bangkok Post hat sich so seine Gedanken zu diesem Thema gemacht und seine bescheidenen Vorschläge zusammengefasst:

  • Wie wäre es zunächst, wenn der Verkauf von Feuerwerkskörpern an Kinder verboten wird?
  • Wie wäre es mit der Einrichtung von bestimmten Zonen, in denen Feuerwerkskörper erlaubt sind?
  • Das gleiche gilt für bestimmte Zonen, in den die Himmels Laternen gefahrlos gezündet und in den Himmel geschickt werden können?
  • Stadtbeamte könnten mit den Vertretern der Gemeinden zusammen arbeiten und bestimmte Gebiete einrichten, in den die Menschen in Ruhe ihr Loy Krathong Festival feiern können!

Es wird höchste Zeit, dass wir einen allgemeinen Verhaltenskodex festlegen, damit jeder das Festival sicher und weniger verschwenderisch genießen kann, berichtet die Bangkok Post.

 

  • Quelle: Bangkok Post