General Prawit hat nicht vor zurückzutreten

General Prawit hat nicht vor zurückzutreten

Bangkok. Der Vizepremierminister und Verteidigungsminister Prawit Wongsuwon fühlt sich nach wie vor verpflichtet, als Kernpfeiler für die Sicherheit des Landes zu dienen, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Aus diesem Grund hat General Prawit nicht vor, in absehbarer Zeit zurückzutreten, fügte der Sprecher seiner Bemerkung hinzu.

General Prawit ist wegen seines Luxus Uhren Skandals heftig in die Kritik der Medien, der Öffentlichkeit und der sozialen Netzwerke geraten. In den letzten Wochen ist der Druck auf ihn immer größer geworden und viele Menschen, vor allen in den sozialen Netzwerken fordern ihn auf, endlich zurückzutreten.

Nachdem der stellvertretende Ministerpräsident und Verteidigungsminister Prawit letzte Woche selber vor der nationalen Presse erklärt hatte, dass er selbstverständlich zurücktreten würde, wenn ihn die Leute nicht mehr sehen wollen, starteten gleich mehrere thailändische Webseiten eine Umfrage zur Beliebtheit und Glaubwürdigkeit von Prawit.

Mehrere bekannte Nachrichten und Informationsseiten in Thailand haben online Umfragen ins Netz gestellt und wollen herausfinden, ob der stellvertretende Premierminister wie versprochen sein Wort hält, und über einen Rücktritt nachdenken wird, wenn die Bürger es so wollen.

Unter anderem startete auch die Teenee PBS-Nachrichtensendung am Mittwoch letzter Woche eine Online-Umfrage, in denen die Leute gefragt wurden, ob Prawit bleiben oder lieber gehen sollte.

Am dritten Tag der Umfrage, gab es einen starken Anstieg der Zahl der Leute, die Prawit zum Rücktritt aufforderten. Laut den Angaben von Teenee PBS nahmen mehr als 190.000 Personen an der Umfrage teil und gaben zur Frage „ Prawit bleiben oder zurücktreten „ ihre Stimme ab.

Die Teenee PBS Facebook Seite von Teenee bat die Leute, während der ersten 24 Stunden, vom Abend des 31. Januar bis zum 1. Februar abzustimmen. Dabei stellte sich ganz klar heraus, dass von den 192.000 abgegebenen Stimmen eine große Mehrheit für den Rücktritt von Prawit stimmten.

184.000 Menschen oder insgesamt 96 Prozent der 192.000 Teilnehmer stimmten dafür, dass Prawit seine Koffer packen und sein Büro verlassen soll.

Der Sprecher der Armee, Generalleutnant Kongcheep Tantravanich betonte am Montag, dass General Prawits Moral immer noch gut, und seine Gesundheit ebenfalls in bester Ordnung sei. Er sagte, dass General Prawit immer noch daran interessiert sei, als Kernpfeiler für die Sicherheit des Landes zu dienen und deswegen als zweiter Mann des Regimes nicht in Betracht zieht, in absehbarer Zeit zurückzutreten.

Generalleutnant Kongcheep sagteweiter, dass die Menschen in einer demokratischen Gesellschaft ein Recht darauf haben, ihre Ansichten zu äußern und ohne voreingenommene Einstellungen zu beherzigen. Er bestand darauf, dass die Streitkräfte vereint bleiben und sich auch weiterhin für die Sicherheit des Landes einsetzen werden.

Am Sonntag wurde im Gegenzug auf Change.org eine Petition zur Unterstützung von General Prawit veröffentlicht. Innerhalb von kürzester Zeit stieg allerdings verdächtigerweise die Zahl der Anhänger die Prawit unterstützen auf mehr als 16.000 Stimmen.

Die Administratoren der Webseite bemerkten allerdings sehr schnell, dass viele Unterstützer der Webseite mit einer Anmeldung von der gleichen IP-Adresse abgestimmt hatten. Die Website reduzierte daraufhin jedoch die Anzahl der Unterstützer drastisch auf rund 250, nachdem sie sich über eine koordinierte Kampagne beschwert hatte, die die Öffentlichkeit täuschen sollte.

Die Facebook-Seite von CSI LA, auf der ursprünglich die Bilder der 25 Luxus Uhren von General Prawit gezeigt wurden, von denen er keine in seinen Vermögensaussagen erklärt hat, sagte, es sei beschämend, dass Change.org viele Unterstützer der Petition entdeckt habe deren Anmeldung von den gleichen IP-Adressen stammte.

Diese Erkenntnis habe dazu geführt, dass die Administratoren der Website die Abstimmung derjenigen, die sich für die Unterstützung von General Prawit registriert hatten, laut CSI LA drastisch reduziert hatten.

Der Armeesprecher Generalleutnant Kongcheep hat zuvor einen Bericht geleugnet, dass das Ministerium die Militäreinheiten angewiesen hatte, in Online-Umfragen zugunsten von General Prawit zu stimmen, um ihn im Amt zu unterstützen.

Während seiner Kabinettsreise in Trat sagte Ministerpräsident Prayuth Chan o-cha nur kurz, die Regierung brauche noch einige Zeit, um sicherzustellen, dass das Land tatsächlich in Ordnung sei.

„Die Regierung hat in den letzten drei Jahren verschiedene Probleme bekämpft. Wir haben es für alle Menschen getan. Heute ist das Land noch nicht in Ordnung, also werde ich vielleicht noch etwas bleiben“.

Unterdessen hat auch die Vereinigte Front für Demokratie gegen Diktatur (UDD) die Regierung davor gewarnt, die regierungskritischen Bewegungen online zu unterschätzen.

Der UDD-Sprecher Thanawut Wichaidit berichtete ebenfalls, dass Internetnutzer eine Beteiligung der Bewegung für die Neue Demokratie organisiert haben. Er sagte, er habe eine Menge Aktivitäten in den sozialen Medien gesehen, die von der Regierung ebenfalls nicht unterschätzt werden sollten.

 

  • Quelle: Bangkok Post