Deutsche Behörden zerschlagen eine thailändische Bande für Menschenhandel

Deutsche Behörden zerschlagen eine thailändische Bande für Menschenhandel

Bangkok / Frankfurt. Am Freitag erklärte die Staatsanwaltschaft in Frankfurt, dass am Mittwoch zahlreiche Razzien im ganzen Land gegen eine Bande für Menschenhandel durchgeführt wurden. Laut den Ermittlungen der deutschen Beamten soll die Bande 32 thailändische Frauen und Transsexuelle nach Deutschland geschickt haben.

Wie die Staatsanwaltschaft weiter erklärte, wurden bei der Untersuchung der Bande, die angeblich Thais zur Arbeit als Prostituierte nach Deutschland eingeschleust und gezwungen haben soll, landesweit 62 Anwesen durchsucht und dabei sieben Personen verhaftet.

 

Laut den weiteren Angaben der deutschen Behörden sollen eine 59 Jahre alte thailändische Staatsbürgerin und ihr 62 Jahre alter deutscher Partner das Netzwerk in den beiden Ländern aufgebaut haben. Die Namen der beiden verdächtigen Personen wurden bisher noch nicht bekannt gegeben.

Die Beamten erklärten allerdings, dass das Paar drei Bordelle in der Siegener Weststadt betrieben hat. Die beiden sollen die drei Bordelle dazu genutzt haben, um die thailändischen Frauen, die mit betrügerisch erhaltenen Touristenvisen nach Deutschland eingereist waren, zur Arbeit als Prostituierte einzustellen. Sie wurden dann später von den Bordellen in Siegen aus auch noch in andere Bordelle in anderen Städten geschickt.

Den Berichten zufolge wurden die meisten ihrer Löhne von den Verdächtigten zurückbehalten. Angeblich wurden die Gelder dafür genutzt, um die Kosten zu decken, die für ihre Reise nach Deutschland entstanden waren. Außerdem mussten die Damen noch weitere Kosten wie Unterbringung und Verpflegung von ihren Löhnen bezahlen, bevor sie an andere Bordelle weiter gereicht wurden.

Laut einem anderen Bericht „mussten die nach Deutschland importierten Frauen“ 100 % ihres Lohnes an die Betreiber der jeweiligen „Massagesalons“ zur Abgeltung ihrer Schmuggelgebühren zwischen 16.000 und 36.000 Euro ( rund 1,4 Millionen Baht ) abgeben.

„Bei den Razzien und den anschließenden Untersuchungen wurden bisher insgesamt 32 Frauen und Transsexuelle identifiziert, die von den Verdächtigen nach Deutschland eingeschleppt wurden und dann angeblich in den Bordellen als Prostituierte gearbeitet haben“, sagte die Staatsanwaltschaft weiter.

Der Sprecher der Bundespolizei, Herr Ralf Stroeher sagte bereits im April vergangenen Jahres den Journalisten von N-TV, dass sich Beamte mit der Gruppe beschäftigen, „die nach unserer Untersuchung Frauen und Transsexuelle in über 100 Fällen nach Deutschland verschleppt haben“.

Laut den weiteren Angaben der Polizei über den Nachrichtendienst Twitter waren an den Razzien mehr als 1.500 Beamte, Staatsanwälte und Steuerbeamte beteiligt. Die Razzia soll angeblich eine der größten Untersuchungen in der Geschichte der Behörden dastellen.

Der Sprecher der Bundespolizei Herr Stroeher sagte weiter, dass alle Prostituierten, die in den Bordellen gefunden wurden, von der Polizei festgenommen und inhaftiert wurden. Deutschland, das bereits seit 2002 die Prostitution legalisierte, hat in den letzten Jahren wiederholt versucht, die Bordelle strenger zu kontrollieren und zu regulieren.

Bei den Razzien wurden die Angaben und Personalien von 56 Personen untersucht. Darunter befanden sich 41 Frauen und 15 Männer im Alter zwischen 26 und 66 Jahren, sagte Herr Stroeher weiter.

Sie werden verdächtigt, unter anderem Ausländerhandel, Zwangsprostitution, Zuhälterei, Unterschlagung und Unterschlagung von Löhnen und Steuerhinterziehung begangen zu haben.

Außerdem, so erklärte die zuständige Staatsanwaltschaft weiter, sollen es die Hauptverdächtigen zwischen 2012 und 2017 versäumt haben, ihre Arbeitnehmer für die Sozialleistungen zu registrieren.

Die Staatsanwälte in der Frankfurter Weststadt, die seit Februar 2017 mit der Polizei in diesem Fall zusammenarbeiten schätzen, dass der Ring für Menschenhandel in den vergangenen Jahren mehr als 1,24 Millionen US-Dollar an Einnahmen eingenommen hat.

Die Sprecherin des thailändischen Außenministeriums, Frau Busadee Santipitaks sagte zu dem Fall: „Wir haben bei unserem Generalkonsulat in Frankfurt nachgeforscht und dabei erfahren, dass sie von den deutschen Behörden einen detaillierten Bericht über die Untersuchungsergebnisse erhalten werden“.

„Wir suchen dabei nach jenen Thailändern, die möglicher Weise in die Zwangsprostitution verschleppt wurden“, fügte sie weiter hinzu.

 

  • Quelle: Bangkok Post