Drei Demokraten entschuldigen sich schriftlich bei Yingluck Shinawatra

Drei Demokraten entschuldigen sich schriftlich bei Yingluck Shinawatra

Bangkok. Am Freitag haben sich drei Politiker der Demokratischen Partei schriftlich bei der früheren Premierministerin Yingluck Shinawatra entschuldigt. In ihrem offenen Brief, der auch auf Facebook veröffentlicht wurde, entschuldigten sie sich dafür, dass sie während ihrer Amtszeit als Premierministerin im Jahr 2012 sexuell beleidigende Äußerungen gegen sie gemacht hatten.

Die drei Politiker der Demokratischen Partei, Herr Sirichok Sopha, Herr Theptai Seanapong und Herr Chavanond Intarakomalyasut entschuldigten sich in einem offenen Brief vom 5. Oktober bei der ehemaligen Premierministerin Yingluck Shinawatra. Eine Kopie ihres Briefes wurde auch auf der Facebook Seite von Sirichok Sopha veröffentlicht.

In dem offenen Brief entschuldigten sie sich nicht nur bei Yingluck. Sie bedankten sich auch bei Yingluck dafür, dass sie ihnen angeboten hatte, ihre Verleumdungsklage vor Gericht gegen sie zurückzuziehen.

Im Februar 2012 hatten die drei Demokraten einen Begriff mit doppelter Bedeutung verwendet, als sie während ihres Fernsehprogramms über die Premierministerin sprachen. Sie hatten während der laufenden Liveübertragung angedeutet, dass Yingluck keine Zeit hatte, weil sie angeblich mit einer dritten Person Geschlechtsverkehr hatte.

Während des Programms kritisierte das Trio Yingluck, weil sie versäumt hatte, an einem parlamentarischen Treffen teilzunehmen. Sie behaupteten, sie habe stattdessen jemand anderen in einem Hotelzimmer getroffen. Das Programm wurde damals auf dem satellitengestützten Fernsehsender Blue Sky ausgestrahlt, der von einigen demokratischen Politikern betrieben wird.

Die drei Demokraten wurden von einem Gericht der Verleumdung für schuldig befunden und zu einem Jahr Gefängnis und einer Geldstrafe von jeweils 50.000 Baht verurteilt. Das untere Gericht suspendierte die Haftstrafe für zwei Jahre, da die Angeklagten nicht verurteilt worden waren. Das Berufungsgericht bestätigte später das Urteil.

Die Klägerin legte Berufung gegen das Urteil des Obersten Gerichtshofs ein, dessen Urteil am 19. Oktober zu lesen ist.

In ihrem offenen Brief sagten die drei Politiker, sie hätten zugegeben, dass sie Yingluck öffentlich diffamiert hätten, indem sie unwahre Kommentare gegen sie gemacht hätten. Sie sagten, dass sie Reue empfänden und sich bei ihr entschuldigen möchten.

„Frau Yingluck Shinawatra hat uns verziehen und gesagt, dass sie ihre Berufung zurückziehen würde, damit wir drei von diesem Fall frei sind. Wir möchten uns bei ihr bedanken und diese Nachricht öffentlich verkünden“, heißt es in dem offenen Brief, der auch auf Facebook veröffentlicht wurde.

Yingluck hat nach der öffentlichen Entschuldigung ihren Anwalt damit beauftragt, die Berufung am Montag im Fall gegen die drei Demokraten zurückzuziehen, so eine nicht näher genannte Quelle.

Unterdessen lobte Chavalit Wichayasut, ein Politiker der rivalisierenden Pheu Thai Partei Yinglucks Vergebung gegenüber den drei Demokraten und sagte, sie sei gleichbedeutend damit, ihnen ein neues politisches Leben zu geben.

Er fügte weiter hinzu, dass das Trio ein schwieriges politisches Leben gehabt hätte, wenn sie ein paar Monate vor der bevorstehenden Parlamentswahl im nächsten Jahr inhaftiert worden wären.

„Das Begnadigungsgeschenk von Frau Yingluck ist ein gutes Beispiel dafür, wie das Land aus der Konfliktfalle befreit werden kann“, sagte der Politiker.

 

  • Quelle: The Nation