Bangkok / Kanchanaburi. Thailands viel kritisierte Touristenattraktion, der Tiger Tempel, warf am Montag (16. September) der Regierung den Tod von Dutzenden seiner Tiger vor, die 2016 von den Behörden beschlagnahmt wurden. Gleichzeitig bestritt der Tempel die offiziellen Berichte der Behörden, wonach die Großkatzen an Inzucht und Krankheit gestorben seien.
Der buddhistische Tempel, der westlich von Bangkok in der Provinz Kanchanaburi liegt, war einst ein Hotspot für Touristen und Einheimische. Hier konnten die Besucher Fotos mit Tigern und mit der Flasche gefütterten Jungen machten, bis der internationale Druck auf den Handel mit Wildtieren die Behörden 2016 dazu veranlasste, 147 Tiger aus dem Tempel zu konfiszieren.
Seitdem sind jedoch laut den Berichten der Behörden bereits 86 der Tiere, die in zwei staatlichen Naturschutzgebieten leben, an den Folgen von Inzucht gestorben. Die Inzucht habe die Tiere für tödliche Krankheiten sehr anfällig gemacht, teilten die staatlichen Naturschutzbehörden zum Tod der Tiger mit.
Der Hausmeister des Tempels bestritt dies am Montag. „Diese Tiere sind nicht an Inzucht gestorben“, sagte Athithat Srimanee gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
„Als die Behörden vor drei Jahren den Tempel überfielen, sagten sie nichts über eine Infektion. Dies ist also nur ein Schuldspiel“, sagte er und beschuldigte die Behörden, dass die Tiere in viel zu kleinen Käfigen eingesperrt werden.
„Trotz unseres Mangels an akademischen Kenntnissen haben wir im Tempel immer Freundlichkeit eingesetzt, damit die Tiger in weiten Räumen und nicht in Käfigen leben musste“, fügte er hinzu.
Trotz der Razzia im Jahr 2016 und der Behauptungen, der Tempel habe mit dem illegalen Handel mit Wildtieren zu tun, bleibt der Tempel – der offiziell Wat Pa Luang Ta Bua genannt wird – eine Touristenattraktion. Er gilt auch heute noch als ein privates Naturschutzgebiet, in dem die Menschen die Tiere kostenlos füttern können. Der Tempel hat bis heute jegliche Verbindung zum Tierhandel bestritten.
Gegenwärtig sind etwa 400 Hirsche, mehr als 300 Pfauen, ein Löwe und mehrere andere Tiere legal unter der Obhut des Wat Pa Luang Ta Bua – früher auch Tiger Tempel – genannt.
Die thailändischen Behörden behaupteten am Montag /16. September), dass die Tiger in den staatlichen Schutzgebieten gut aufgehoben seien und trotzdem Krankheiten wie das Staupevirus oder die Kehlkopflähmung erlitten hätten, weil die Inzucht ihr Immunsystem einfach zerstört habe.
„Es gab sechs Tiger (ursprünglich im Tempel) und später 147 oder mehr. Daher gab es auch immer mehr Risiken“, sagte Herr Pattarapol Maneeorn, ein Tierarzt der Abteilung of National Parks, Wildlife und Pflanzenschutz, am Montag. Wir mussten auch feststellen, dass ihre Gesundheit anfangs nicht so gut war“, fügte er weiter hinzu.
„Ihre Genetik hat ihren Körper geschwächt und anfällig für viele Infektionsrisiken gemacht“, sagte er auf einer Pressekonferenz am Montag (16. September 2019).
Der Wat Pa Luangta Maha Bua (vollständiger Name: Wat Pa Luangta Maha Bua Yannasampanno,thailändisch วัดป่าหลวงตามหาบัว ญาณสัมปันโน) ist ein buddhistischer „Wald-Tempel“ (thailändischWat Pa) im westlichen Teil von Zentralthailand.
Der Tempel gelangte durch mehrere Fernsehproduktionen zu internationaler Bekanntheit als „Tigertempel“, da in Freigehegen des Tempels mehrere große Tiere, vor allem Tiger, beherbergt wurden.
- Quelle: Thai Visa, Nachrichtenagentur Reuters