IWF warnt ASEAN vor den Abwärtsrisiken des Handelskrieges zwischen den USA und China

IWF warnt ASEAN vor den Abwärtsrisiken des Handelskrieges zwischen den USA und China

Bangkok. Kristalina Georgieva, die neu ernannte Geschäftsführerin des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat sich gestern (5. November) mit dem Gouverneur der thailändischen Zentralbank (BOT) Veerathai Santiprabhob, auf der „BOT IWF Hochrangigen Konferenz“ getroffen und Thailand und die anderen ASEAN Länder vor den Abwärtsrisiken des Handelskrieges zwischen den USA und China gewarnt, obwohl sich erste Anzeichen von Erleichterung abzeichneten.

Sie forderte den Gouverneur der BOT Herrn Veerathai gleichzeitig auch dazu auf, bei Zinsentscheidungen vorsichtig zu sein. Die neu ernannte Geschäftsführerin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, sagte, Thailand und ASEAN seien grundsätzlich den potenziellen Risiken aus dem Handelsstreit zwischen den USA und China ausgesetzt.

Sie äußerte sich gestern auf der „BOT IWF Konferenz auf hoher Ebene“ in der Zentrale der Bank of Thailand (BOT) in Bangkok. Frau Georgieva nahm auch am ASEAN Gipfel und verwandten Gipfeltreffen teil, die vom 2. bis 4. November 2019 stattfanden.

Der Gouverneur der Zentralbank, Veerathai Santiprabhob, sagte, die Mitglieder der IWF hätten von den vom Weltfonds befürworteten Strukturreformen und dem Sicherheitsnetz profitiert. Der IWF unterstütze die ASEAN Länder auch bei der Einrichtung der Chiang Mai Initiative, eines Notkreditfonds für Thailand und Länder in der Region zur Bewältigung externer Risiken.

Er sagte, dass die Risikobewertung des IWF auch den politischen Entscheidungsträgern im Management geholfen habe. Der IWF schätzt, dass sich die Schäden aus dem Handelskrieg auf rund 700 Milliarden US-Dollar belaufen oder das globale Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 0,8 Prozentpunkte verringern würde.

Der IWF hat erst kürzlich seine vorherige Prognose des globalen Wirtschaftswachstums auf 3 Prozent in diesem Jahr und 3,4 Prozent im nächsten Jahr herabgestuft. Die Prognose für ASEAN wurde in diesem Jahr auf 4,6 Prozent und im nächsten Jahr auf 4,8 Prozent gesenkt.

Die Wachstumsrate der ASEAN Länder betrug im vergangenen Jahr durchschnittlich 5 Prozent. Es gebe erste Anzeichen für eine Erleichterung des Handelskrieges zwischen den USA und China, sagte Georgieva in Bezug auf die Markterwartung für einen Deal in den nächsten Monaten. Aber trotzdem bleiben die Risiken weiter bestehen, fügte sie hinzu.

Die geopolitischen Spannungen und die Unsicherheit des Brexit bergen auch Risiken für die Weltwirtschaft, sagte sie weiter. Sie forderte daher die ASEAN und die anderen Länder auf, ihre Volkswirtschaften produktiv zu stimulieren, um den Niedergang der Weltwirtschaft zu verlangsamen.

Sie sagte, Thailand habe sowohl fiskalische als auch geldpolitische Ressourcen, um mit einer globalen Abschwächung fertig zu werden, und verwies dabei auf die internationalen Reserven des Landes von mehr als 200 Milliarden US-Dollar.

Sie sagte, dass der geldpolitische Ausschuss der Zentralbank, der heute (6. November) zusammentritt, einige Munition sparen sollte, um mit zukünftigen Risiken fertig zu werden.

Die Umsetzung der Geldpolitik sollte sorgfältig durchgeführt werden, sagte sie. Thailand stand auch bei der Steuerung seiner Geldpolitik vor Herausforderungen, da niedrige Zinssätze zu Kapitalzuflüssen in das Land führten und damit gleichzeitig auch eine Aufwertung des Baht bewirkten.

Dieser Kapitalfluss schränkt die Wirksamkeit der Geldpolitik der Zentralbank ein, stellte sie fest.

Sie sagte, Thailand habe es seit 1997 geschafft, die Armut zu verringern und die Zahl der Menschen unter der Armutsgrenze von 67 Prozent auf weniger als 10 Prozent zu senken.

ASEAN insgesamt habe ebenfalls Fortschritte bei der Verwirklichung des Ziels der Nachhaltigkeitsentwicklung gemacht, sagte sie. Die Expansion der ASEAN Wirtschaft habe 10 Prozent zum globalen Wachstum beigetragen, die gleiche Rate wie die USA, während die Europäische Union mit 11 Prozent an der Spitze stehe.

Frau Georgieva begrüßte auch die Staats- und Regierungschefs der ASEAN auf dem ASEAN Gipfel in Bangkok, als sie eine engere Zusammenarbeit in Bereichen anstrebten, die von der Wirtschaft über den globalen Klimawandel bis hin zu Plastikabfällen reichten.

Sie teilte den 15 Ländern im Rahmen der regionalen umfassenden Wirtschaftspartnerschaft (RCEP) mit, dass die Zusammenarbeit nicht nur den freien Warenverkehr, sondern auch den freien Handel mit Dienstleistungen, die Freizügigkeit von Arbeitnehmern und den elektronischen Handel umfassen sollte.

 

  • Quelle: The Nation Thailand