Bangkok. Laut einer Umfrage von Mastercard Index für Unternehmerinnen 2019 ist Thailand eines der besten Länder der Welt für junge Unternehmerinnen. Der Mastercard-Index für Unternehmerinnen 2019 identifiziert die Märkte, in denen Unternehmerinnen am wahrscheinlichsten gedeihen, und alarmiert darüber, dass es immer noch erhebliche Ungleichheiten gibt, die sie alle zurückhalten.
Die USA rangieren vor Neuseeland als der weltgrößte Markt für Unternehmerinnen, während Thailand (in der höheren mittleren Einkommensschicht) in der jüngsten jährlichen Umfrage von Mastercard gegenüber dem Vorjahr um fünf Plätze auf Platz 14 aufstieg.
Der erstellte Index für Unternehmerinnen 2019 basiert auf den öffentlich zugänglichen Daten von internationalen Organisationen, darunter die Internationale Arbeitsorganisation, die UNESCO und der Global Entrepreneurship Monitor. Er erfasst die Fortschritte und Erfolge von Unternehmerinnen und Unternehmern in 58 Märkten, die fast 80 % der weltweiten weiblichen Erwerbsbevölkerung ausmachen.
Die Forscher untersuchten dabei drei Hauptkomponenten:
- Fortschritte bei Frauen;
- Wissensvermögen und finanzieller Zugang;
- und Unterstützung unternehmerischer Faktoren.
Die Ergebnisse des Mastercard Index für Unternehmerinnen 2019 zeigten, dass Frauen in offenen und dynamischen Märkten wie Neuseeland, Singapur und Australien, in denen die Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und die Leichtigkeit der Geschäftsabwicklung hoch sind, weitere Geschäftsfelder erschließen und hier eine höhere Erwerbsbeteiligung aufweisen
Der Umfrage zufolge können Frauen auch auf die Ressourcen zurückgreifen, die ihnen den Zugang zu Kapital, Finanzdienstleistungen und akademischen Programmen ermöglichen.
Laut dem Mastercard Index werden die Unternehmerinnen mittlerweile sogar schon als Schlüssel zur weiteren Wachstumsgeschichte Thailands gesehen.
In der Regel werden diese offenen Märkte auch von sozialen Normen bestimmt, die Innovation, Kreativität, Risikobereitschaft und Erfolg durch persönliches Durchhaltevermögen zutiefst fördern und den Frauen eine faire Chance bieten, als Unternehmerinnen aufzusteigen, eine Hochschulausbildung zu erhalten und als erfolgreiche Unternehmer wahrgenommen und akzeptiert zu werden.
80 % der 20 ranghöchsten Märkte weltweit sind Volkswirtschaften mit hohem Einkommen, stellt Mastercard weiter fest.
Von den 58 im Index enthaltenen Märkten legten acht gegenüber dem Vorjahr um mehr als fünf Plätze zu. Zu den schnell wachsenden Märkten im asiatisch-pazifischen Raum gehörten Indonesien (+13), Taiwan (+9) und Thailand (+5).
„Die generell hohe Quote von Unternehmerinnen und Unternehmertum in Indonesien und Thailand ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass das Unternehmertum in diesen Ländern als positiv bewertet und als gute Berufswahl wahrgenommen wird, wobei die Mehrheit der Ansicht ist, dass es einfach ist, ein Unternehmen zu gründen“, heißt es in dem Bericht .
„In Japan [Platz 45 in der Rangliste] ist die geringe Neigung zum Unternehmertum möglicherweise darauf zurückzuführen, dass nur wenige eine gute Berufswahl sehen (27 % gegenüber 65 % in Indonesien und Thailand)“.
Die Gesamtpunktzahl Thailands in der diesjährigen Umfrage verbesserte sich von 63,6 auf 64,6 von 100 Punkten (die USA erzielten 72,3 Punkte). Bei den Frauen belegte das Land mit 23,4 % den 33. Platz (Uganda lag mit 38,2 % an der Spitze).
In den Märkten am unteren Ende des Index werden Frauen tendenziell durch den Mangel an Möglichkeiten zur Übernahme übergeordneter wirtschaftlicher Rollen zurückgehalten, heißt es in der Umfrage weiter.
Sie werden aber auch durch die mangelnde Unterstützung für die KMU, wegen geringer finanzieller Inklusion, wegen schlechten Möglichkeiten für die Hochschulbildung und oft restriktive und unterentwickelte Geschäfts- und Finanzsysteme, die die Geschäftstätigkeit zusätzlich erschweren, an den Rand gedrängt.
„Wichtig ist, dass gesellschaftliche und kulturelle Normen sie auch davon abhalten, zu arbeiten, ehrgeizig zu sein oder sogar Führungsrollen zu übernehmen“, schrieben die Autoren in ihrem Bericht.
„Aus dieser Untersuchung geht hervor, dass die Ungleichheit der Geschlechter weltweit weiterhin besteht, obwohl sie sich auf unterschiedliche Weise manifestiert“, sagte Julienne Loh, Executive Vize Präsident für Unternehmenspartnerschaften im asiatisch-pazifischen Raum bei Mastercard.
„Es ist nicht nur ein Problem der entwickelten oder sich weiter entwickelnden Welt. Selbst in Märkten mit den vielversprechendsten unternehmerischen Bedingungen hat das unternehmerische Engagement von Frauen bisher noch immer nicht das volle Potenzial erreicht. Diese Marginalisierung behindert die Stärkung von Frauen in sozialer, beruflicher, wirtschaftlicher und in politischer Hinsicht. Dies kann ganz klar zum Nachteil der Gesellschaft als Ganzes gesehen werden“.
Mastercard wollte dieses Problem lösen, indem sie Tools und Netzwerke bereitstellte, um integratives Wachstum zu fördern und die digitale Wirtschaft für alle nutzbar zu machen.
„Unternehmen, die von Frauen geführt werden, sind starke Katalysatoren für das Wirtschaftswachstum und verbessern das Leben aller Menschen. Mit dieser Studie werfen wir ein Licht auf die Unterrepräsentierten, da Ungleichheit und Ausgrenzung die Frauen auch heute noch immer zurückhalten“, sagte Ann Cairns der stellvertretende Vorsitzender von Mastercard.
„Jetzt ist es an der Zeit, dass Regierungen und Organisationen zusammenarbeiten, um Frauen dabei zu unterstützen, ihre Geschäfte weiter voranzutreiben, indem sie geschlechtsspezifische Vorurteile beseitigen und einen besseren Zugang zu Bildung und zur finanziellen Inklusion sicherstellen“.
- Quelle: Mastercard, Bangkok Post