Justizminister Somsak unterstützt die Aufrufe zur Kastration von Vergewaltigern

Justizminister Somsak unterstützt die Aufrufe zur Kastration von Vergewaltigern

Bangkok. Justizminister Somsak Thepsutin sprach sich am Freitag (27. Dezember) für die Forderung nach einem Gesetz aus, das verurteilte Vergewaltiger zur chemischen Kastration zwingen würde.

Der Aufruf wurde von der demokratischen Abgeordneten Frau Samut Songkhram Rangsima Rodrasmi im Repräsentantenhaus am Donnerstag getätigt, als sie das Thema sexuelle Gewalt gegen Frauen, Kinder und ältere Menschen ansprach.

Frau Rangsima schlug vor, dass Menschen vor sexuellen Verbrechen geschützt werden können, wenn ein Gesetz verabschiedet wird, das vorschreibt, dass Sexualstraftäter nach ihrer Verurteilung chemisch oder chirurgisch kastriert werden müssen. Das Parlament hat einen außerordentlichen Ausschuss eingesetzt, der die Maßnahmen zur Verhinderung von Sexualverbrechen untersuchen soll.

Als Reaktion auf den Vorschlag sagte Justizminister Somsak, wenn die Mehrheit zustimme, sollten die Abgeordneten bzw. ein Ausschuss spezielle Gesetze zur Verhinderung von Sexualverbrechen entwerfen. Wenn die Öffentlichkeit diese Gesetze unterstütze, sei es nicht schwierig, es weiter voranzutreiben. Er fügte weiter hinzu, dass das Ministerium dazu bereit sei, um gemeinsam auf entsprechende Gesetzesentwürfe zur Erhöhung der öffentlichen Sicherheit zu drängen.

Der Aufruf von Frau Rangsima erfolgte, kurz nachdem der Serienmörder Somkid Pumpuang eine 51-jährige Frau ermordet hatte, nachdem er am 27. Mai 2019 aus dem Gefängnis entlassen worden war. Obwohl Somkid im Jahr 2005 wegen Mordes an fünf Frauen zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden war, wurde er aus bisher nicht näher genannten Gründen nach nur 14 Jahren Haft wieder frei laufen gelassen. hlen in Khon Kaen

Herr Somsak sagte, es seien klare rechtliche Maßnahmen erforderlich, um Sexualstraftäter zu überwachen oder sogar ins Gefängnis zu werfen, wenn sie dazu neigen, ihre Straftaten zu wiederholen. „Sie sollten per Gerichtsbeschluss für drei bis zehn Jahre in speziell dafür eingerichteten Sperrgebieten bleiben“, sagte er.

Der Minister sagte auch, dass den Behörden der Aufenthaltsort von Vergewaltigern / Mördern jederzeit bekannt sein sollte und er auch dazu bereit sei, auf ein entsprechendes Gesetz zu drängen, um dies den Strafverfolgungsbehörden zu ermöglichen.

Verschiedene Menschenrechtsaktivisten sind jedoch darüber besorgt, dass der Plan, Vergewaltiger durch chemische Kastration zu bestrafen, möglicherweise keine gültige Lösung darstellt.

Chadej Chaowilai, der Direktor der Stiftung für progressive Frauen- und Männerbewegung, sagte: „Die Grundursache für eine Vergewaltigung ist die Ungleichheit der Geschlechter in der Gesellschaft. Die gesetzliche Definition von Vergewaltigung wurde von der Verwendung von Objekten zur Penetration nur noch auf die Verwendung des Penis eingegrenzt. Dadurch wird gleichzeitig aber auch das Recht einer Frau auf Schutz eingegrenzt..

„Wenn ein Vergewaltiger zum Beispiel seinen Finger benutzt, wird er beschuldigt, Obszönität und nicht Vergewaltigung begangen zu haben. Die neue gesetzliche Definition von Vergewaltigung schließt auch die LGBTQ-Gruppe [lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell und quer] aus“, sagte er.

Herr Chadej fügte hinzu, dass sich diese Ungleichheit auch in einer ineffizienten Strafverfolgung niederschlage. „Einige männliche Polizeibeamte lehnen die berechtigten Beschwerden von Frauen ab oder werden stattdessen versuchen zu vermitteln, weil sie glauben, dass Frauen für ihre Kleidung oder ihr Verhalten selber verantwortlich sind.

„Da es nur sehr wenige Frauen in der Polizei gibt, gibt es eine eindeutige geschlechtsspezifische Tendenz bei der Behandlung des Falls“, sagte er.

Herr Chadej führte die Vergewaltigungsursache auf die Verbreitung des männlichen Chauvinismus in der Gesellschaft zurück.

„Frauen werden oft als unterwürfige Hausfrauen und Objekte sexuellen Verlangens dargestellt. Niemand respektiert die Rechte der Frau, obwohl härtere Strafen für Vergewaltiger verhängt werden“, fügte er hinzu.

Somchai Homlaor, ein Menschenrechtsanwalt, sprach sich ebenfalls gegen die Möglichkeit aus, Vergewaltiger aus Gründen der Menschenwürde zu entlarven.

„Verurteilte sollten gemäß den Gesetzen und Menschenrechtsgrundsätzen behandelt werden. Was würden Sie tun wenn sich herausstellt, wenn die Person, die Sie kastriert haben, unschuldig wäre“? fragte er.

Herr Somchai sagte, die einzige Möglichkeit, das Verbrechen zu bekämpfen, sei die Beseitigung des Chauvinismus in der Gesellschaft. „Die Menschen sollten lernen, die Rechte der Menschen zu respektieren und Diskriminierung aufgrund ihres Geschlechts zu vermeiden. Sexuelle Belästigung resultiert aus unserer patriarchalischen Haltung gegenüber Frauen“, sagte er weiter.

„Die Kriminalität resultiert aus dem kumulativem Verhalten und den früheren Erfahrungen der betreffenden Menschen. Wenn sie selber physisch oder sexuell misshandelt wurden, können sie anderen ebenfalls Gewalt zufügen“, sagte er.

Pornpen Khongkachonkiet, der Direktor der in Bangkok ansässigen Cross Cultural Foundation, sagte, das Problem der Sexualverbrechen könne nicht dadurch gelöst oder die Moral der Opfer durch Bestrafung wiederhergestellt werden, die die Menschenrechte missachten.

 

  • Quelle: Bangkok Post