BANGKOK. Die Versicherungsunternehmen haben immer mehr Probleme mit der Datenverwaltung. Es ist ein starker Blocker für die weitere Technologieentwicklung.
Daten sind das Herzstück der Innovation. Experten bezeichnen Daten heutzutage als das „Öl des 21. Jahrhunderts“. Ohne nützliche Daten und die Fähigkeit, diese zu verwalten, können Versicherungsunternehmen niemals auf Big Data, Cloud Computing, IoT, KI oder die Automatisierung von Roboterprozessen abzielen.
Gerade jetzt, angesichts der Pandemie und der beschleunigten Digitalisierung, ist es an der Zeit, diese Trends vollständig zu verstehen und auch entsprechend auf sie zurückzugreifen.
Laut IBM werden weltweit täglich 2,5 Milliarden Gigabyte Daten generiert, von denen 90 Prozent allein in den letzten zwei Jahren generiert wurden. In einer so schnelllebigen Welt hat die Versicherungsbranche den Ruf, langsam und veränderungsresistent zu sein.
Die Hauptbereiche, in denen Versicherer innovativ sind, sind Kundenservice oder Schadenbearbeitung. Das Problem mit Daten, das hier normalerweise offensichtlich wird, besteht darin, dass ein Großteil davon von veralteten IT-Systemen migriert wird. Viele Versicherer behaupten, dass die bestehenden Altsysteme eines der Haupthindernisse für die Digitalisierung sind.
Die Datenerfassungskanäle machen es auch immer schwieriger. Die Daten werden weiterhin durch Papierdokumentation, Scans oder E-Mails gesammelt. Versicherungsagenten speichern Daten manchmal in ihren eigenen Ressourcen und geben sie nur im erforderlichen Umfang an das Unternehmen weiter. Versicherer sind daher dem Risiko ausgesetzt, sich in einem Bereich unvollständiger und unstrukturierter Informationen zu bewegen.
Um dies zu beheben, müssen die Versicherer damit beginnen, Lösungen zu implementieren, die den Zugriff auf möglichst breite Datenressourcen in kürzester Zeit gewährleisten. Hier kommen KI- und maschinelle Lernalgorithmen ins Spiel, die heute von Sprachassistenten bis hin zu autonomer Fahrzeugsoftware verwendet werden. Für viele Versicherer ist es immer noch ein Problem, den richtigen Datensatz zur Unterstützung dieser Algorithmen zu sammeln und entsprechend vorzubereiten.
Eine effektive Lösung für diese Probleme ist das Beispiel von Amazon. Bereits im Jahr 2002 gab Jeff Bezos, CEO von Amazon, die Unternehmensrichtlinien für das Datenmanagement (Bezos Mandate) heraus. Alle Teams wurden angewiesen, Daten offenzulegen und über Serviceschnittstellen zu kommunizieren. Es war keine andere Form der prozessübergreifenden Kommunikation zulässig. Bezos ordnete außerdem an, dass alle Serviceschnittstellen so gestaltet sein sollten, dass sie für externe Benutzer zugänglich sind. Ohne Ausnahmen.
Wie Experten sagen, wird KI (Künstliche Intelligenz) in der Versicherungsbranche absolut notwendig. Laut Gartner hat das Vertrauen der Unternehmen in KI-basierte Lösungen in den letzten vier Jahren um 270 Prozent zugenommen. Fast 40 Prozent der Unternehmen weltweit haben bereits KI-Technologien implementiert.
Die Versicherer beginnen dies langsam zu erkennen. Sie automatisieren bereits weniger komplexe Vorgänge und suchen nach maschinellem Lernen, Chat-Bots und der Implementierung digitaler Omni-Channel Plattformen. KI hilft bei der Segmentierung und Schichtung von Risiken und ermöglicht so ein besseres Portfoliomanagement.
Es wird geschätzt, dass bis zum Jahr 2030 rund 90 % der Kfz Versicherungsansprüche automatisch mit KI-Tools bearbeitet werden. Am wichtigsten ist, dass eine effiziente Analyse von Datensätzen mithilfe der KI-Technologie das Risiko reduziert. Je besser wir unsere Eingabedatensätze verwalten, desto besser ist die Datenqualität, die wir am Ausgang erhalten. Und das ist das vorrangige Ziel eines jeden Versicherers.
Das McKinsey Global Institute gibt an, dass die Anpassungsrate der KI-Technologie für die Finanzbranche 28 % beträgt und eine der höchsten in der Wirtschaft ist. Gerade bei Banken und Versicherern dürften die KI-Ausgaben daher am schnellsten steigen.
Das Tempo der Digitalisierung und Automatisierung wird heute durch COVID-19 weiter beschleunigt. Laut dem Global Capital Confidence Barometer von EY wird jedes dritte Unternehmen den Digitalisierungsprozess vorantreiben. Für 36 % der Manager aus 45 Ländern hat eine intensive Automatisierung Priorität und sie bezeichnen sie als den besten Schutz vor Krisen. Die Digitalisierung und die Fähigkeit, die neuesten Technologien einzusetzen, sollten die Schlüsselfaktoren sein, die die Versicherer dazu motivieren, die Qualität der gesammelten und eigenen Daten zu maximieren.
Plattformen für maschinelles Lernen sind so konzipiert, dass sie beim Datenfluss effektiver sind. KI ist ein Teleskop, mit dem Sie erkennen können, was für den Zufluss wichtig ist, und sich auf die Lösung quantitativer Probleme konzentrieren können, um komplexe Datensätze nützlicher zu machen. Von dort aus ist es nur noch ein Schritt in Richtung einer vollständigen Prozessautomatisierung und einer Robotisierung.
Die Robotisierung ist eines der am schnellsten wachsenden Segmente des Softwaremarktes. Laut Gartner werden 2021 mehr als 50 % der Unternehmen pro Jahr mehr für Roboter ausgeben als für herkömmliche mobile Anwendungen. Um in eine solche Zukunft einzutreten, müssen sich die Versicherer von der präzisen Systemprogrammierung entfernen, um ständig neue KI-Algorithmen zu lernen. Alles basiert auf der Analyse nützlicher Datensätze, sagte er weiter.
- Quelle: Bangkok Post