Die Nationale Antikorruptionskommission macht die Polizei für die Flucht des Red Bull Erben verantwortlich

Die Nationale Antikorruptionskommission macht die Polizei für die Flucht des Red Bull Erben verantwortlich

BANGKOK. Die Nationale Antikorruptionskommission (NACC) hat die Polizei wegen milder Pflichtverletzung in ihrem nachsichtigen Umgang mit dem tödlichen Fall gegen den flüchtigen Red Bull Erben Vorayuth Yoovidhya (Boss) für schuldig befunden.

Herr Vorayuth, der bei diversen öffentlichen Sportveranstaltungen (Formel 1) und anderswo in Übersee gesehen wurde, wird beschuldigt, am Steuer zu sitzen, als sein Ferrari am frühen Morgen des 3. September 2012 auf der Sukhumvit Road in Bangkok einen Motorradpolizisten überfuhr und ihn dabei tötete.

Eine Untersuchung der NACC ergab die Absicht, den inzwischen 35-jährigen Vorayuth von der Strafverfolgung wegen Drogenmissbrauchs und Geschwindigkeitsüberschreitung auszunehmen. Die forensische Polizei kam zu dem Schluss, dass er zum Zeitpunkt des Unfalls in Bangkok mit seinem Ferrari 177 Stundenkilometern fuhr.

Die Kommission stellte fest, dass Polizei Oberstleutnant Wiradol Thabthimdee, der Chefverhörbeamter der Polizeistation Thong Lor, fahrlässig gehandelt hatte, und machte ihn deswegen für leichte Verstöße verantwortlich – was eine leichte Disziplinarstrafe nach sich trug.

Da es nicht gelungen war, einen Haftbefehl gegen Herrn Vorayuth zu erwirken, entschied die NACC, dass es sich um eine leichte Disziplinarverletzung seitens Polizei Obertsleutnant Wiradol, Polizei Oberst Chumphol Phumphuang, dem ehemaligen Chef der Polizeistation Thong Lor, und der Vernehmer der Station handelte, Polizei Oberst Samrit Ketyam und Polzei Oberstleutnant Wibul Thinwatanakul.

NACC stellte auch leichte Disziplinarverstöße von Polizei Generalmajor Krit Piakaew, dem ehemaligen Kommandeur der Metropolitan Police Division 5, und dem ehemaligen stellvertretenden Kommandanten der Division Polizei Oberst Sukhun Phrommai und Polizei Oberst Tramet Uthai fest, weil sie keine gründliche Untersuchung und Befragung in der Abteilung garantierten.

Die NACC wird seine Ergebnisse an die Vorgesetzten der Beamten senden, die dann über die entsprechenden Disziplinarmaßnahmen entscheiden werden.

Der damals 27-jährige Vorayuth wird beschuldigt, seinen schwarzen Ferrari gefahren zu haben, als er mit hoher Geschwindigkeit auf das Motorrad eines Polizisten traf, und seinen Körper entlang der Sukhumvit Road gezogen zu haben, bevor er davon raste. Das Opfer war der 47 Jahre alte Polizei Major Wichian Klanprasert, der auf der Polizeiwache von Thong Lor stationiert war.

Herr Vorayuth hat die Anhörung der Anklage sieben Mal verschoben. Erst am 27. April 2017 wurde er schließlich von der Staatsanwaltschaft wegen rücksichtslosen Fahrens angeklagt, das zum Tod führte und seinem Unfallopfer allerdings nicht half.

Er floh zwei Tage vor seiner Anklage in einem Privatflugzeug.

Die Geschwindigkeitsbeschränkung wurde später fallen gelassen, als die einjährige Verjährungsfrist ablief. Eine zweite Anklage, die einem Unfallopfer nicht helfen konnte, lief am 3. September 2017 aus.

Die dritte und schwerwiegendste Anklage, rücksichtsloses Fahren, das den Tod verursacht, bleibt bis 2027 in den Büchern.

Herr Vorayuth, dessen Spitzname Boss ist, ist der Sohn von Chalerm Yoovidhya, dessen Familie das Energy-Drink Megabrand Red Bull besitzt und mit einem geschätzten Nettowert von 20 Milliarden US-Dollar (ca. 617 Milliarden Baht) auf der reichsten Liste Thailands an zweiter Stelle steht.

 

  • Quelle: Bangkok Post