Thailändischen Solarzellenfabriken wird vorgeworfen, Chinas Steuervertreter zu sein

Thailändischen Solarzellenfabriken wird vorgeworfen, Chinas Steuervertreter zu sein

BANGKOK. Ein amerikanischer Hersteller von Solarmodulen hat das US-Handelsministerium aufgefordert, 14 Fabriken in Thailand, Vietnam und Malaysia wegen angeblicher Mitschuld an der verbotenen Umleitung von Exporten aus China zu überprüfen, die ansonsten einer weit höheren US-Besteuerung unterliegen würden.

Der Hersteller von kristallinen Silizium Photovoltaikzellen in den USA behauptete, dass die Fabriken – von denen sich alleine schon vier in Thailand befinden – möglicherweise einfach die Verpackungen der chinesischen Produkte ändern und sie dann weiter in das Land exportieren, um nicht nur das US-Antidumping (AD) zu umgehen, sondern gleichzeitig auch den Ausgleichszoll (CVD) zu sparen, sagte eine Quelle des Handelsministeriums.

Die Beratung dauert etwa 45 Tage ab Einreichung der Petition. Sollte sich herausstellen, dass die Vorwürfe stichhaltig sind, wird das Ministerium Steuerumgehungssätze geltend machen, die Abgaben von bis zu 95,5 % auf die Produkte beinhalten können.

Reichen die Beweise nicht aus, wird vor dem Gerichtsverfahren eine öffentliche Anhörung eingeleitet, in der thailändische Fabrikbesitzer eigene Beweise vorlegen können. Die USA sind in einen Handelskrieg gegen China verwickelt und haben verschiedene Zölle eingeführt – wie AD, CVD und erhöhte Zölle auf chinesische Produkte einschließlich Solarzellen.

Infolgedessen haben eine Reihe von Solarmodulherstellern aus China ihre Produktionsstätten in andere Länder der Region, darunter auch nach Thailand, verlegt.

Von den im Streit genannten thailändischen Fabriken haben drei chinesische Investitionen und eine weitere ist ein Joint Venture zwischen China und Taiwan. Zwei von ihnen zahlen angeblich den US-Tarif für die AD. US-Importdaten zeigen, dass die aus Thailand exportierten Solarmodule seit 2017 zugenommen haben, wobei der Wert der versendeten Waren im Jahr 2018 auf 50,41 Millionen US-Dollar, im Jahr 2019 auf 502 Millionen US-Dollar, im Jahr 2020 auf 741 Millionen US-Dollar und im Jahr 2021 auf 604 Millionen US-Dollar geschätzt wurde. Dazu kommen dann auch noch die erhöhten Importe aus Vietnam und Malaysia.

Keerati Rushchano, der Generaldirektor des Außenhandelsministeriums, sagte, das Personal werde vier Fabrikbesitzer zu Befragungen vorladen und dabei auch Ratschläge zu möglichen Interviews mit dem US-Amt geben.

 

  • Quelle: Bangkok Post