BERLIN. Daniela Klette, ein Mitglied der berüchtigten militanten Gruppe Rote Armee Fraktion (RAF), wurde nach jahrzehntelanger Flucht wegen bewaffneter Raubüberfälle und versuchten Mordes in Berlin festgenommen, teilten Staatsanwälte gestern am Dienstag (27. Februar) mit.
Die Festnahme erfolgte, nachdem die Polizei vor zwei Wochen in einer beliebten TV-Krimisendung um Informationen über drei Flüchtlinge der Rote Armee Fraktion (RAF) gebeten hatte, die 250 Hinweise lieferte.
Markus Heusler, der zuständige Staatsanwalt, bestätigte, dass die 65-jährige Klette am Montag festgenommen wurde. Sie gehört zusammen mit den beiden anderen verbliebenen Flüchtigen der Bande, Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub, zur sogenannten dritten Generation der Gruppe.
Die Zeitung „Der Spiegel“ berichtete, dass die Polizei in dem Wohnblock im Berliner Bezirk Kreuzberg, in dem Klette festgehalten wurde, Munition gefunden habe.
Die erste Generation der linksextremen RAF wurde 1970 unter anderem von Andreas Baader und Ulrike Meinhof gegründet und ging aus deutschen Studentenprotesten gegen den Vietnamkrieg hervor.

Auf dem Höhepunkt ihrer Aktivität in den 1970er Jahren nahm die Gruppe Geiseln und ermordete mindestens 33 Menschen, darunter Beamte, Polizisten, Wirtschaftsführer und US-Soldaten. Sie wurde damals auch als Baader Meinhof Bande bezeichnet.
Die Anklage gegen Klette sowie Garweg und Staub bezieht sich auf bewaffnete Raubüberfälle in Millionenhöhe und mindestens einen Mordversuch zwischen 1999 und 2016.
Doch diese Verbrechen wurden nicht im Namen der RAF begangen: Die Gruppe löste sich 1998 auf, indem sie einen anonymen Brief an das Reuters Büro in Köln schickte, in dem die verbliebenen Mitglieder erklärten, dass „die Stadtguerillagruppe in Form der RAF nun Geschichte ist“.
- Quelle: Bangkok Post