BANGKOK. Thailand sicherte sich im Jahr 2023 nur 2,96 Milliarden US-Dollar an ausländischen Direktinvestitionen (FDI), den niedrigsten Wert unter den ASEAN-Mitgliedern, teilte der Nationale Wirtschafts- und Sozialentwicklungsrat (NESDC) mit und forderte die Regierung auf, die Migration des Landes in Hightech-Industrien zu erleichtern, um weitere Investoren anzuziehen.
In dem diese Woche veröffentlichten Wirtschaftsausblick für das erste Quartal 2024 gab die nationale Wirtschaftsplanungsagentur bekannt, dass Thailands Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 1,5 % gewachsen ist, die niedrigste Rate unter den ASEAN-Mitgliedern.
Das Wachstum war auf eine Steigerung des privaten Konsums und des Dienstleistungssektors um 6,9 Prozent zurückzuführen, während die Exporte im gleichen Zeitraum um 2,5 Prozent und die privaten Investitionen um 4,6 Prozent zunahmen.
Trotz dieses Wachstums hat das NESDC seine jährliche BIP-Wachstumsprognose von 2,2 – 3,2 Prozent auf 2 – 3 Prozent gesenkt und verwies dabei auf Risiken durch den anhaltenden Handelskrieg zwischen den USA und China sowie geopolitische Konflikte.
Der Rat stellte außerdem fest, dass Thailand mit ausländischen Direktinvestitionen in Höhe von 2,96 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf dem letzten Platz der Liste der ausländischen Direktinvestitionen in die ASEAN steht.
An der Spitze der Liste stand Indonesien mit ausländischen Direktinvestitionen in Höhe von 21,7 Milliarden US-Dollar, gefolgt von Malaysia mit 18,5 Milliarden US-Dollar und Vietnam mit 8,25 Milliarden US-Dollar.
Das NESDC sagte, dass Thailands ausländische Direktinvestitionen im Jahr 2023 einen Abwärtstrend gezeigt hätten, wobei es in traditionellen Industrien wie der Erdölindustrie zum ersten Mal seit drei Jahren zu deutlichen Rückgängen gekommen sei.
„Die Branchen, die in der Vergangenheit die thailändische Wirtschaft angetrieben haben, spielen in Thailands Fertigungs- und Exportsektor eine immer geringere Rolle“, sagte das NESDC. „Die rückläufigen ausländischen Direktinvestitionen wirkten sich auch auf Thailands Exporte aus, die im ersten Quartal 2024 um 1 % zurückgingen, und auch der Fertigungsproduktionsindex ging um 3,7 % zurück und schrumpfte damit sechs Quartale in Folge.“
Das NESDC empfahl der Regierung, Anreize zu bieten und Hersteller zu ermutigen, ihre Produktionstechnologie auf innovative und hochtechnologische Produkte umzustellen. Priorität sollte auf Branchen gelegt werden, die mit der Rohstoffproduktion und Zwischenprodukten im Land zu tun haben, und es sollten qualifizierte Arbeitskräfte ausgebildet werden, um den Bedarf der Zielbranchen zu decken.
Der Bericht des NESDC über das enttäuschende Wirtschaftswachstum hat Premierminister Srettha Thavisin dazu veranlasst , für Montag ein Treffen mit Kabinettsmitgliedern aus dem Wirtschaftssektor anzusetzen, um dieses Thema zu besprechen. Dies wird die erste derartige Kabinettssitzung dieser Regierung sein und von nun an jeden Montag stattfinden, sagte der Premierminister.
- Quelle: The Nation Thailand