BANGKOK. Das Economic Intelligence Center (EIC) der Siam Commercial Bank (SCB) warnte davor, dass die zunehmende politische Unsicherheit ausländische Investitionen in Thailands Finanz-, Kapital- und langfristige Direktinvestitionsmärkte behindern könnte. Der Chefökonom des EIC, Somprawin Manprasert, betonte, dass politische Instabilität das Vertrauen ausländischer Investoren ernsthaft untergraben und möglicherweise erhebliche Kapitalabflüsse und Investitionen ausländischer Investoren in Thailands Aktienmarkt auslösen könnte.
Somprawin wies außerdem darauf hin, dass diese innenpolitischen Probleme die Wirtschaftspolitik des Landes beeinflussen könnten, was zu größerer Unsicherheit und einem negativen Einfluss auf das Geschäftsvertrauen führen könne.
Gleichzeitig prognostizierte das EIC, dass die Zentralbank Thailands im letzten Quartal dieses Jahres mit der Senkung ihres Leitzinses beginnen werde und ihn von derzeit 2,5 % auf 2,25 % senken werde. Anfang nächsten Jahres wird eine weitere Senkung auf 2 % erwartet, unterstützt durch anstehende Konjunkturmaßnahmen.
Bei der Überarbeitung der Wachstumsprognose für Thailands BIP korrigierte das EIC seine Wachstumsprognose für 2024 von 2 % auf 2,5 % nach oben. Dieses Wachstum ist größtenteils dem Dienstleistungssektor und einem erwarteten Anstieg der ausländischen Touristen zuzuschreiben. Das BIP-Wachstum für nächstes Jahr wird auf 2,7 % prognostiziert.
Inzwischen hat das EIC mehrere Änderungen an seinen Konjunkturprognosen für dieses Jahr vorgenommen. Das Wachstum des staatlichen Konsums soll von 3,3 % auf 1,4 % zurückgehen. Das Wachstum der privaten und öffentlichen Investitionen soll auf 3,6 % bzw. -0,5 % zurückgehen, während das Exportwachstum auf 2,6 % sinken soll.
Abschließend wies Somprawin auf die strukturellen Herausforderungen hin, denen sich Thailands Wirtschaftswachstum gegenübersieht. Er verwies auf das eingeschränkte Wachstum der Warenexporte aufgrund einer schleppenden Erholung der thailändischen Exporte und des globalen Handelsvolumens. Dennoch wird in der zweiten Jahreshälfte ein moderates BIP-Wachstum erwartet, trotz des Drucks auf den privaten Konsum infolge der zunehmenden Anfälligkeit des Haushaltssektors.
- Quelle: ASEAN NOW