BANGKOK. Thailand steht kurz davor, ein ehrgeiziges Unterhaltungskomplexprojekt voranzutreiben, zu dem auch ein Kasino gehört. Laut dem Finanzministerium wird erwartet, dass die Mehrheit der Kasinobesucher – bis zu 90 % – aus einheimischen Thailändern bestehen werden. Derzeit finden öffentliche Anhörungen zum Gesetzentwurf statt, der dieses neue Vorhaben regelt und den verfassungsrechtlichen Anforderungen entspricht.
Geleitet wird die Initiative vom kommissarischen stellvertretenden Finanzminister Julapun Amornvivat. Ein spezieller Ausschuss des Repräsentantenhauses unter seiner Führung hat die Machbarkeit untersucht und seine Ergebnisse dem Kabinett vorgelegt, woraufhin das Finanzministerium die notwendigen Gesetzesentwürfe ausarbeitete.
Die Studie zieht Parallelen zu Macau, wo das Glücksspiel in Kasinos mindestens 10 % der Bevölkerung anzieht, hauptsächlich Einheimische. Wendet man diese Kennzahl auf Thailand an, prognostiziert das Komitee, dass 37 Millionen Thailänder potenzielle Kasinobesucher sein könnten.
Angesichts der 11 Millionen ausländischen Touristen in Thailand im Jahr 2022 erwartet das Komitee eine Gesamtzahl von 4,8 Millionen potenziellen Spielern, von denen 3,7 Millionen in Thailand ansässig sein werden.
Diese Prognosen erscheinen realistisch. Einer Quelle im Finanzministerium zufolge nahmen im Jahr 2021 rund 4,48 Millionen Thailänder am Kartenglücksspiel teil. Es wird erwartet, dass einige dieser thailändischen Spieler, die sich zuvor in die Nachbarländer wagten, stattdessen die lokalen Casinos besuchen werden, sobald diese eröffnet werden.
Der Gesetzentwurf überträgt dem Premierminister erhebliche Befugnisse. Er wird für die Durchsetzung des Gesetzes sorgen und dem Ausschuss für Politik in Bezug auf Unterhaltungskomplexe, dem der Premierminister vorsitzt und der für die Verwaltung der komplexbezogenen Politik zuständig ist.

Unternehmen, die eine Konzession beantragen, müssen entweder Gesellschaften mit beschränkter Haftung oder Aktiengesellschaft mit einem eingetragenen Kapital von mindestens 10 Milliarden Baht sein. Jede Lizenz ist 30 Jahre gültig und kann um weitere 10 Jahre verlängert werden. Die Gebühr beträgt 5 Milliarden Baht und die jährlichen Verlängerungskosten betragen 1 Milliarde Baht.
Laut einem Bericht der Bangkok Post wird der Eintrittspreis für thailändische Gäste auf 5.000 Baht pro Person begrenzt. Das Projekt ist also ein großes wirtschaftliches Wagnis mit hohen Erwartungen.
- Quelle: Bangkok Post, ASEAN NOW