BANGKOK. Thailands Automobilproduktion ist stark rückläufig. Prognosen zufolge wird für 2024 die niedrigste Produktion seit dem Ausbruch der Pandemie im Jahr 2021 erwartet. Der Verband der thailändischen Industrie (FTI) geht davon aus, dass die Fahrzeugproduktion in diesem Jahr auf 1,5 Millionen Einheiten zurückgehen wird.
Surapong Paisitpatnapong, ein Sprecher der Automobilindustriegruppe von FTI, gab diese düstere Prognose gestern, am 25. November, bekannt. Dies ist das zweite Mal in diesem Jahr, dass die Zahlen nach unten korrigiert wurden. Im Juli waren sie bereits von 1,9 Millionen auf 1,7 Millionen Einheiten korrigiert worden.
Der thailändische Automobilmarkt hat mit einer Reihe von Herausforderungen zu kämpfen. Die Banken haben ihre Kreditvergabekriterien für Autokredite verschärft, da die Zahl der uneinbringlichen Forderungen und die Verschuldung der privaten Haushalte auf über 500 Milliarden Dollar gestiegen ist. Diese Verschärfung wirkt sich erheblich auf die Autoverkäufe aus, insbesondere auf die in Thailand beliebten Pickups .
Die Regierung von Premierminister Paetongtarn Shinawatra arbeitet aktiv an Strategien zur Linderung dieser wirtschaftlichen Belastung.
Auch die Exportziele wurden nach unten korrigiert. Die Erwartungen sanken von 1,15 Millionen auf 1,05 Millionen Fahrzeuge. Die Inlandsproduktionsziele liegen jetzt bei 450.000 Einheiten, statt wie ursprünglich geplant bei 550.000.
Diese Kürzungen unterstreichen die doppelte Auswirkung der Beschränkungen auf dem Inlandsmarkt und der internationalen Turbulenzen, insbesondere der Konflikte im Nahen Osten, die die thailändischen Automobilexporte beeinträchtigen.
Aktuelle Zahlen spiegeln diese Herausforderungen wider. Im Oktober brachen die inländischen Autoverkäufe im Vergleich zum Vorjahr um 36 % ein, es wurden nur 37.691 Einheiten verkauft. Auch die Exporte verzeichneten einen starken Rückgang und sanken im Vergleich zum Oktober 2023 um 20,2 % auf 84.334 Einheiten, wie die Bangkok Post berichtete.
In einem strategischen Schritt plant Thailand, seinen Rahmen für die Kraftfahrzeugsteuer zu überarbeiten, um den weltweiten Umstieg auf Elektrofahrzeuge (EVs) zu unterstützen.
Der stellvertretende Finanzminister Paopoom Rojanasakul kündigte an, dass diese Anpassung darauf abzielt, Thailands Politik an internationale Automobiltrends anzupassen und den wachsenden Wettbewerb zwischen batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (BEVs) und Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeugen (PHEVs) widerzuspiegeln.
Diese Entwicklungen deuten auf eine schwierige Zeit für die thailändische Automobilindustrie hin und unterstreichen die Notwendigkeit wirksamer politischer Maßnahmen und einer Anpassung der Industrie an globale Veränderungen, berichtete die Bangkok Post.
- Quelle: Bangkok Post