PHNOM PENH. In einer faszinierenden Wendung in der Tourismuslandschaft Südostasiens entwickelt sich Kambodscha zu einem bedeutenden Konkurrenten für chinesische Urlauber und lässt Thailand hinter sich. Ausschlaggebend für diesen Erfolg ist Kambodschas strategische Ausrufung des Jahres 2025 zum „China-Kambodscha Tourismusjahr“, die bereits bemerkenswerte Ergebnisse liefert. Erst letzte Woche begrüßte Phnom Penh die Ankunft von 1.000 chinesischen Touristen aus Wuxi – ein wichtiger Meilenstein in der Neugestaltung der regionalen Tourismusdynamik.
Während Thailand mit sinkenden Zahlen chinesischer Besucher zu kämpfen hat, was größtenteils auf negative Presseberichte über Touristenbetrügereien und andere Probleme zurückzuführen ist, hat sich Kambodscha als preisgünstiges und unkompliziertes Reiseziel positioniert. Dieser Reiz beruht auf seiner transparenten Visapolitik. Obwohl Kambodscha im Gegensatz zu Thailand keine visumfreie Einreise anbietet, wird das 39 US-Dollar teure E-Visum für seine Einfachheit und Kosteneffizienz gelobt, wobei die Gesamtreisekosten deutlich niedriger bleiben.
Kambodschas Attraktivität wird durch die Aussicht auf eine verbesserte Infrastruktur mit dem geplanten Techo International Airport noch weiter gesteigert. Das 1,5 Milliarden US-Dollar teure Mega-Gebäude, das vom französischen Mischkonzern VINCI betrieben wird und im September eröffnet werden soll, soll einer der größten Flughäfen der Welt werden. Er ist für die größten Flugzeuge wie den Airbus A380-800 und die Boeing 747-800 ausgelegt und wird bald direkte Langstreckenverbindungen von Europa und anderen Kontinenten eröffnen, was die Konnektivität der Region potenziell verändern wird.
Kambodschas Tourismussektor verzeichnete bereits einen fulminanten Start ins Jahr 2025. In den ersten vier Monaten kamen 2,4 Millionen internationale Besucher – ein Anstieg von 14 % gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der chinesischen Besucher stieg um 49 %, was die Wirksamkeit der strategischen Bemühungen unterstreicht, diesen vielversprechenden Markt zu bedienen. Neben chinesischen Touristen sind Großbritannien und Frankreich die wichtigsten europäischen Quellmärkte.
Um den Tourismus in den traditionell ruhigeren Monaten weiter anzukurbeln, hat Kambodscha die Regenzeit (April bis Oktober) in „Grüne Jahreszeit“ umbenannt. Diese clevere Marketingkampagne konzentriert sich auf die natürliche Schönheit, die Ruhe und das kühlere Klima des Landes und spricht damit Reisende an, die Erlebnisse außerhalb der Hauptsaison suchen.

Mit unkompliziertem Visaverfahren, günstigen Reisekosten, strategischem Marketing und bedeutenden infrastrukturellen Fortschritten behauptet sich Kambodscha als neuer Tourismus-Liebling in Südostasien. Während Thailand versucht, seinen schwächelnden Ruf wiederherzustellen, könnten Kambodschas wirksame Maßnahmen und ehrgeizige Pläne dazu beitragen, seine Position als bevorzugtes Reiseziel für chinesische und internationale Touristen zu festigen.
- Quelle: ASEAN Now, The Thaiger