BANGKOK. Das thailändische Militär veröffentlicht Luftaufnahmen des kambodschanischen Militäraufmarsches vor den Grenzkonflikten. Die Bilder zeigen, dass über 70 Jahre lang keine der beiden Seiten das umstrittene Gebiet besiedelt oder aktiv genutzt hat – was den Behauptungen Kambodschas widerspricht, es handele sich um eine langjährige Besetzung.
Die Königlich Thailändischen Streitkräfte (RTARF) veröffentlichten am Dienstag eine Reihe von Luftaufnahmen und Bildern, die vergangene und aktuelle militärische Aktivitäten im umstrittenen Grenzgebiet Chong Bok in der Provinz Ubon Ratchathani vergleichen. Die Veröffentlichung folgte auf die Zusammenstöße zwischen thailändischen und kambodschanischen Truppen am 28. Mai 2025.
Laut RTARF-Sprecher Generalmajor Withai Laithomya dokumentieren die Luftbilddaten Geländeveränderungen und Bewegungen bereits seit 1954, mit Aktualisierungen aus den Jahren 1977, 1984, 1996, 2003, 2010 und 2018. Die Bilder zeigen, dass über 70 Jahre lang keine der beiden Seiten das umstrittene Gebiet besiedelt oder aktiv genutzt hat – was den kambodschanischen Behauptungen einer langjährigen Besetzung widerspricht.
Die rote Grenzlinie auf der Karte stellt die von Thailand anerkannte territoriale Grenze dar, die das Land von Kambodscha und Laos trennt. Die Konfliktzone liege auf der Seite der Grenze, die Thailand als seine eigene bezeichnet, sagte Withai.
Er erklärte, dass vergleichende Luftaufnahmen von 2020 bis April 2025 eine verstärkte kambodschanische Militäraktivität zeigten. In nur einem Monat – von April bis zum 24. Mai 2025, nur wenige Tage vor den Zusammenstößen vom 28. Mai – zeigen die Bilder deutlich den Bau von Militärgräben, die vermutlich als Verteidigungs- und Logistikrouten dienten.
Weitere Ergebnisse:
Ein gefällter Phaya-Satabann-Baum blockiert die Routen thailändischer Patrouillen – eine Tat, die auf April 2025 zurückgeht.
Auf Hügel 574 zeigten Bilder vom 20. April 2025 keine Störungen. Einen Monat später war das Gebiet jedoch mit schwerem Gerät geräumt und neue Schützengräben und Versorgungswege angelegt worden.
Auf Hügel 641 war weder im Jahr 2020 noch im Februar 2025 eine militärische Präsenz sichtbar, doch bis zum 24. Mai hatte Kambodscha einen Militärstützpunkt errichtet, Schützengräben zu Feuerstellungen ausgebaut und unbefestigte Straßen in 4–6 Meter breite Betonstraßen umgewandelt.
Auf Hügel 475 zeigten Luftaufnahmen aus den Jahren 2004, 2020 und Anfang 2025 keine Aktivität. Doch bis zum 24. Mai hatte Kambodscha einen langen Graben ausgehoben und das Gebiet geräumt, wodurch offenbar ein taktisches Grabennetz entstand.
Withai sagte, diese Grabenbauten würden als militärische Absichtserklärung gewertet und stellten einen Verstoß gegen das Memorandum of Understanding (MOU) zwischen Thailand und Kambodscha aus dem Jahr 2000 dar. Das MOU besagt, dass nicht abgegrenzte Gebiete gemeinsam für Patrouillen und Aktivitäten genutzt werden müssen, ohne die Landschaft zu verändern oder militärische Anlagen zu errichten.
Thailand habe formelle Proteste eingelegt und Kambodscha aufgefordert, solche Aktivitäten einzustellen und zu den zuvor vereinbarten Bedingungen zurückzukehren, doch sei keine Einhaltung der Vereinbarungen zu beobachten gewesen, sagte Withai.
- Quelle: The Nation Thailand