Thailand ist seit Jahrzehnten ein Magnet für ausländische Rentner. Die tropischen Strände, das warme Klima, die erschwinglichen Lebenshaltungskosten und die bekannte gastfreundliche Kultur lockten Zehntausende Rentner aus Europa, Australien und anderen Ländern an. Viele entschieden sich für die positiven Auswirkungen, die die lokale Wirtschaft ankurbelten und sie in die Gemeinschaft eingliederten.

Die Visa Umstrukturierung bedroht Thailands Rentnerparadies

BANGKOK. Thailand ist seit Jahrzehnten ein Magnet für ausländische Rentner. Das könnte sich bald ändern. Die tropischen Strände, das warme Klima, die erschwinglichen Lebenshaltungskosten und die bekannte gastfreundliche Kultur lockten Zehntausende Rentner aus Europa, Australien und anderen Ländern an. Viele entschieden sich für die positiven Auswirkungen, die die lokale Wirtschaft ankurbelten und sie in die Gemeinschaft eingliederten.

Dieses Bild ändert sich nun rapide. Neue Visabestimmungen, strengere Krankenversicherungsanforderungen und die Bemühung der Regierung, nur vermögende Expats anzulocken, bergen die Gefahr, dass die Rentner der Mittelschicht, die das „Land des Lächelns“ zu einem globalen Rentnerparadies gemacht haben, aus dem Land verdrängt werden.

Von offenen Armen bis zu hohen Barrieren

Bis vor Kurzem war der Ruhestand in Thailand unkompliziert. Ein Nichteinwanderungsvisum (OA oder OX) war für alle über 50-Jährigen erhältlich, die entweder 800.000 Baht (17.000 Pfund) auf einem thailändischen Bankkonto oder eine monatliche Rente von 65.000 Baht (1.380 Pfund) nachweisen konnten. Eine Krankenversicherung war zwar obligatorisch, aber machbar, und der bürokratische Aufwand war relativ gering.

Das hat sich aber mit der Zeit geändert. Im Jahr 2023 führte Thailand sein Langzeitaufenthaltsvisum (LTR) ein, das Ausländer mit „hohem Potenzial“ anlocken soll. Die Anforderungen sind atemberaubend: ein Jahreseinkommen von 80.000 US-Dollar (63.000 Pfund) für mindestens zwei aufeinanderfolgende Jahre und ein Vermögen von mindestens einer Million US-Dollar (780.000 Pfund).

Für den durchschnittlichen Rentner, der von einer staatlichen Rente oder bescheidenen Ersparnissen lebt, sind diese Schwellenwerte allerdings unerreichbar.

 

Thailand ist seit Jahrzehnten ein Magnet für ausländische Rentner. Die tropischen Strände, das warme Klima, die erschwinglichen Lebenshaltungskosten und die bekannte gastfreundliche Kultur lockten Zehntausende Rentner aus Europa, Australien und anderen Ländern an. Viele entschieden sich für die positiven Auswirkungen, die die lokale Wirtschaft ankurbelten und sie in die Gemeinschaft eingliederten.
Thailand ist seit Jahrzehnten ein Magnet für ausländische Rentner. Die tropischen Strände, das warme Klima, die erschwinglichen Lebenshaltungskosten und die bekannte gastfreundliche Kultur lockten Zehntausende Rentner aus Europa, Australien und anderen Ländern an. Viele entschieden sich für die positiven Auswirkungen, die die lokale Wirtschaft ankurbelten und sie in die Gemeinschaft eingliederten.

 

Krankenversicherung: Eine wachsende Hürde

Die Covid-19-Pandemie veranlasste Thailand, die Krankenversicherungsregeln für Rentnervisa zu verschärfen. Was einst eine einfache Voraussetzung war, ist zu einem bürokratischen Hindernis mit höheren Prämien und komplexen Bedingungen geworden. Viele Expats beklagen in Online-Foren mangelnde Klarheit und stark steigende Kosten.

Gerüchte über noch strengere finanzielle Auflagen haben die Unsicherheit noch verstärkt und bei manchen Rentnern das Gefühl hervorgerufen, dass sie nicht mehr so willkommen sind.

Warum die Verschiebung?

Die Strategie der Regierung ist klar: Wohlhabendere Expats geben mehr aus, erwerben Luxusimmobilien und überziehen ihre Visa seltener oder arbeiten illegal. Kurzfristig bedeutet das höhere Steuereinnahmen und höhere Immobilieninvestitionen.

Kritiker bemängeln jedoch, dass dieser Ansatz die stillschweigende wirtschaftliche Bedeutung der Rentner mit mittlerem Einkommen außer Acht lässt. Diese Rentner mieten bescheidene Wohnungen, kaufen auf lokalen Märkten ein, essen in familiengeführten Restaurants und unterhalten sich mit ihren Nachbarn. Sie sorgen so für einen stetigen Geldfluss, der die lokale Wirtschaft abseits der Touristenhochburgen stützt.

Viele Nachbarn wittern die Gelegenheit

Während Thailand die Zugbrücke hochzieht, rollen andere südostasiatische Länder den roten Teppich aus.

  • Philippinen: Für das Sondervisum für Rentner ist lediglich ein monatliches Einkommen von 800 US-Dollar (630 Pfund) oder eine einmalige Einzahlung von 10.000 US-Dollar (7.800 Pfund) erforderlich. Es gibt keine komplexen Anforderungen an die Krankenversicherung und die Lebenshaltungskosten sind niedrig.
  • Kambodscha: Die jährliche Visumverlängerung kostet rund 300 US-Dollar (235 Pfund), ohne Einkommensnachweis oder hohe Kaution. Das Verfahren ist unkompliziert, und Rentner können günstig leben und gleichzeitig ein entspanntes Leben genießen.
  • Vietnam: Obwohl Vietnam noch kein vollwertiges Ziel für den Ruhestand ist, prüft es derzeit die Möglichkeit von Langzeitvisa für Investoren und könnte diese bald auch auf Rentner ausweiten. Niedrige Lebenshaltungskosten, eine lebendige Kultur und ein verbessertes Gesundheitssystem wecken bereits Interesse.

Eine Gefahr für Thailands Identität

Analysten warnen, dass sich die Bevorzugung der Reichen zwar kurzfristig finanziell auszahlen mag, langfristig aber Thailands Attraktivität schädigen könnte. Thailands Ruf als attraktives und einladendes Reiseziel beruht unter anderem auf seiner Offenheit gegenüber Rentnern aller Einkommensklassen.

Der Verlust dieser Gemeinschaft könnte den Charakter des Expat-Lebens in Thailand verändern und vielfältige, integrierte Viertel durch exklusive Enklaven für die Superreichen ersetzen.

Ein britischer Langzeitrentner in Chiang Mai drückte es so aus: „In Thailand ging es nie nur um Luxushotels und Yachten. Es ging um ein gutes, erschwingliches Leben und darum, Teil der Gemeinschaft zu sein. Das verschwindet jetzt immer mehr.“

Thailand am Scheideweg

Thailand steht nun vor der Wahl: Soll es ein elitärer Spielplatz für wenige werden oder ein erschwingliches Paradies für viele bleiben? Da die Nachbarländer bereit sind, desillusionierte Rentner aufzunehmen, könnte diese Entscheidung die Rentensituation in der Region für die kommenden Jahre verändern.

Für manche ist das „Land des Lächelns“ noch immer ihre Heimat. Für andere verblasst das Lächeln.

 

  • Quelle: ASEAN Now