Bei einem Überholmanöver auf der Landstraße vor Phimai kam es zu einem Unfall zwischen einem 55-jährigen Deutschen und einem jungen Mann, der offenbar ohne Führerschein unterwegs war.
Der Deutsche hatte auf der Landstraße gerade zum Überholmanöver angesetzt, als der Motorradfahrer unvermittelt ausscherte und nach rechts in einen Feldweg einbiegen wollte. Er knallte gegen die linke Seite des PKWs und kam zu Fall.
Nur wenige Meter hinter dem Unfallort konnte der Deutsche seinen PKW zum Stillstand bringen und lief zurück zur Unfallstelle. Innerhalb von Sekunden waren bereits dutzende Schaulustige vor Ort. Noch bevor der Deutsche dem auf der Straße liegenden Motorradfahrer helfen konnte, stand dieser auf, entschuldigte sich mit einem Wai und verschwand humpelnd in der Menge.
Offenbar stand der Deutsche unter Schock und war nicht in der Lage, auf irgendwelche Fragen zu reagieren. Ein freundlicher Thai, der ein paar Broken Englisch sprach, bot sich an, die Familie des Deutschen zu informieren. So konnte man schließlich die thailändische Frau des 55-jährigen erreichen, die den Dorfbewohner mit weiteren Informationen versorgten.
Schließlich gelang es dem etwa 35-jährigen Helfer, die Tabletten des Deutschen im Fahrzeug ausfindig zu machen und den immer noch unter Schock stehenden Mann zu beruhigen.
Nach 45 Minuten erreichte dann auch die Polizei den Unfallort. Der pflichtbewusste Beamte untersuchte zuerst sehr Gewissenhaft die Fahrzeugfront des PKWs und konnte zu seiner Beunruhigung keine Aufprallspuren feststellen.
Dagegen waren an der linken Fahrzeugseite eindeutig die Aufprallspuren des Motorrads zu sehen. Obwohl die Augenzeugen den Beamten wiederholt bestätigten, das Der Motorradfahrer in die rechte Seite gefahren war, wurde das auf der Straße liegende Motorrad zur Vorderseite des Toyotas geschafft.
Hier zückte der Beamte erneut seine Kamera und fertigte diverse Fotos an. Der freundliche Helfer telefonierte währenddessen ununterbrochen mit der Frau des Deutschen und informierte sie über alle Einzelheiten.
Von dem Deutschen wollte man weder die Papiere, noch irgendwelche sonstigen Dokumente sehen. Er wurde von den Beamten keines Blickes gewürdigt und nicht einmal zu dem Unfall befragt.
Nach gut 45 Minuten verschwanden die Beamten ohne ein Wort mit dem 55-jährigen gewechselt zu haben. Der verdutzte Deutsche stand auf der Straße und wusste nicht, wie ihm geschah. Der immer noch telefonierende Helfer bot dem Deutschen dann schließlich an, mit ihm gemeinsam auf die Polizeiwache in Phimai zu fahren.
Auch hier wurde der Deutsche keines Blickes gewürdigt und über seine Situation völlig im Unklaren gelassen. Inzwischen hatten aber der Deutsche und seine Frau anscheinend mehrere Personen kontaktiert, die die Polizei offensichtlich telefonisch mit Fragen bombardierten.
Schließlich erreichte den Deutschen ein Anruf seiner Frau, dass er gegen eine einmalige Zahlung von 5.000 Baht die Polizeistation verlassen könne. Obwohl der Mann eindeutig völlig unschuldig war, fügte er sich verständlicherweise den Forderungen der Beamten und bezahlte die Summe.
Nachdem die Angelegenheit erledigt war, wollte sich der 55-jährige Deutsche bei seinem Helfer erkenntlich zeigen und bot im 1.000 Baht an. Trotz mehrmaliger Versuche lehnte der 33-jährige jegliche Zahlung ab und entschuldigte sich für die Abzocke der Polizei.
Er erklärte dem Deutschen, dass die 5.000 Baht an die Familie des Unfallopfers gehen, damit sie zumindest die Krankenhauskosten und die Reparatur des Motorrads bezahlen können.
Der Deutsche will in den nächsten Tagen noch einmal zum Unfallort zurückkehren und sich mit einem „Fresskorb“ für die nicht selbstverständliche Hilfe bedanken.