Kambodschaner und Vietnamesen sind Taschendiebe, Banden aus Malaysia hacken Geldautomaten, Pakistanis und Perser verüben Raubüberfälle in Luxushotels.
Die Polizei hat die begangenen Verbrechen in neun Kategorien aufgeteilt, nur Ausländer sind die Täter, denn Thais kommen nicht auf die Idee, ein Kriminaldelikt zu begehen. Wenn doch, wurden sie von Ausländern dazu angestiftet.
Polizeioberst Phanthana bedauerte mangelnde internationale Zusammenarbeit. Es sei kaum möglich, allen ausländischen Kriminellen auf die Schliche zu kommen.
Auch soll der Diebstahl von Goldschmuck und Bargeld in der Kriminalstatistik eine große Rolle spielen, auch hier sind die Diebe Ausländer.
Der Oberst berichtete von einem 24 Jahre alten kriminellen Argentinier, der Autos auf Parkplätzen geknackt und Wertsachen entwendet haben soll. Er beging auch Raubüberfälle. Eines seiner Opfer war ein Juwelier, dem er zu dessen Wagen folgte. Der Argentinier raubte Gold und Geld im Gesamtwert von 4 Mio. Baht.
In einem anderen Fall stiftete eine Bande Taiwanesen einen Thai dazu an, falsche Angaben gegenüber dem Finanzamt zu machen, damit die Steuererstattungen üppiger wurden.
Banden aus Malaysia haben sich auf Geldautomaten spezialisiert. Sie spähen die PIN-Nummern von Kunden aus, kopieren Karten und heben dann ab. Kleine Kameras sind an den Automaten installiert, der Kartenschlitz ist eine Attrappe.
In Luxushotels maskieren sich Iraner und Pakistaner als Hotelgäste und bestehlen meist wohlhabende Gäste. Die Safes in Hotels seien oft nicht sicher, so der Oberst, weil die Perser und Pakistaner wüßten, wie man diese öffnet.
Phanthana mußte zugeben, daß es nicht leicht sei, diese Banden dingfest zu machen, weil sie in fast 50 Ländern operieren. Die Aufgabe könne von der thailändischen Polizei allein nicht bewältigt werden.
Geldautomaten sollen sicherer werden
Bislang wurden aus Geldautomaten illegal 100 Mio. Baht abgehoben, vermutlich mit gefälschten Karten. Die Banken überlegen nun, wie die Automaten sicherer gemacht werden können, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.
In Thailand gibt es rund 30.000 Geldautomaten, bei den älteren Modellen, zwischen 30 und 40%, soll es ohne weiteres möglich sein, durch Umbauten die PIN-Nummern auszuspähen.
Der thailändische Bankenverband forderte die Banken auf, bis Juni alle Geldautomaten des Landes auf den neuesten Stand bringen. Ferner soll an jedem Automaten eine Überwachungskamera installiert werden, dies ist bisher nicht der Fall. bp, tn