Thailand soll die Anzahl der Besucher von Meeresnationalparks auf sechs Millionen begrenzen

Thailand soll die Anzahl der Besucher von Meeresnationalparks auf sechs Millionen begrenzen

Bangkok. Ein führender Meeresbiologe hat der Regierung vorgeschlagen, die Zahl der Besucher in den Meeresnationalparks auf 6 Millionen Besucher pro Jahr zu begrenzen. Dadurch sollen vor allen Dingen die Auswirkungen auf die Umwelt verringert werden, sagte der Meeresbiologe weiter.

Der stellvertretende Dekan der Fakultät für Fischerei an der Kasetsart-Universität, Herr Thon Thamrongnawasawat, brachte seinen Vorschlag am Freitag den 19. Januar auf der Sitzung des Verwaltungsausschusses für Meeres- und Küstenressourcen vor, die vom stellvertretenden Premierminister General Prawit Wongsuwon geleitet wurde.

Der Meeresbiologe stützte dabei seinen Vorschlag auf die Informationen von Tourismusagenturen und der Abteilung für Nationalparks, Wildtier- und Pflanzenschutz. Die Agenturen hatten schon öfter darauf hingewiesen, dass Thailand in diesem Jahr mehr als 6 Millionen Besucher in seinen Meeresnationalparks erwarten wird, und dass dadurch die Umwelt Schaden nehmen wird.

Er betonte die Notwendigkeit, die Anzahl der Besucher in Meeresnationalparks auf maximal 6 Millionen Touristen pro Jahr zu begrenzen, um dadurch die weitere Umweltverschmutzung für das fragile marine Ökosystem zu verhindern.

Nach Angaben der Abteilung erhielten die 154 Nationalparks des Landes im Jahr 2016 rund 4,51 Millionen ausländische Besucher. Im Jahr 2017 stiegen die Zahlen der Besucher und Touristen weiter an. Laut den Angaben der zuständigen Behörde besuchten im Jahr 2017 rund 5,87 Millionen Touristen und Besucher die Nationalparks in Thailand. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um 30 %, sagte Herr Thon.

Mit der prognostizierten wachsenden Zahl von ausländischen Besuchern in diesem Jahr könnten deshalb mehr als 6 Millionen Besucher in den Marine-Nationalparks erwartet werden, sagte er weiter.

Dr. Thon sagte, Thailand habe letztes Jahr 34,33 Millionen ausländische Touristen begrüßt. „Obwohl dies als ein Erfolg in der Tourismusförderung betrachtet werden könnte, ist es aber in Bezug auf die natürliche Umwelt eine ernste Bedrohung. Davon sind vor allem und insbesondere die nationalen Meeresparks, die die beliebtesten Reiseziele von Touristen sind, betroffen“, schrieb er auf seiner Facebook-Seite.

„Bei einer so großen Anzahl von Touristen ist es unvermeidlich, sie davon abzuhalten, Kohleriffe zu brechen und sie als Souvenir nach Hause zu holen“, sagte er weiter. „Der Park hat gerade einmal nur 30 Beamte, die sich um all diese Sachen kümmern müssen. Das reicht natürlich bei weitem nicht aus, um die Parks regelmäßig zu überprüfen“.

Darüber hinaus haben auch noch mehrere Öl- und Benzin Lecks von den Touristenbooten, der achtlos weggeworfene Müll und das dadurch stark verschmutzte Wasser Auswirkungen auf die Umwelt „, fügte er weiter hinzu.

Er sagte auch, dass durch eine Kampagne der Regierung, um sekundäre Touristenattraktionen in jedem Gebiet anzukurbeln, nicht viel erreicht wurde, da die ausländischen Touristen noch immer die bekannten und populären Touristenziele bevorzugten.

Herr Thon schlug auch das GPS-Verfolgungssystem für alle Touristenboote sowie die Schließung einiger Meeresparks vor, um Korallenriffe und das Ökosystem auf lange Sicht hin wieder zu sanieren.

Gegenwärtig sind rund 77% der Korallenriffe in thailändischen Gewässern geschädigt und er hoffte, dass diese Maßnahmen die geschädigte Fläche in fünf Jahren auf weniger als 50% verringern könnten, sagte er.

Die Vorschläge von Herrn Thon kamen, als Touristen und Reiseveranstalter des Meeresparks Mu Ko Similan in der Provinz Phang Nga über die Überbevölkerung von Touristen auf mehreren Inseln im Park klagten und zu bedenken gaben, dass die hohe Anzahl der Besucher zu weiteren Umweltschäden führt.

Der Park ist immer von November bis April für sechs Monate geöffnet und schließt für sechs Monate für die Naturrehabilitation.

Es ist das beliebte Reiseziel für Taucher und wurde zu einem der Top 10 Tauchziele in der Welt ernannt.

Besucher des Marineparks müssen zum Besuch der Insel eine Pauschalreise von Reiseveranstaltern kaufen, die aufgrund der Parkeinschränkungen meistens eine eintägige Reise ist.

Nach Angaben des Meeresnationalparks Mu Ko Similan besuchten 4.000 – 5.000 Touristen den Park. Davon sollen laut ihrer Statistik mehr als 9 0% chinesische Touristen gewesen sein.

 

  • Quelle: Khao Sod, Phuket Gazette