Bangkok. Nach der Einführung der bevorstehenden nationalen Gesundheitsreform des Landes werden die Thais definitiv mehr für zusätzliche medizinische Dienstleistungen oder Medikamente, die sie haben wollen, bezahlen müssen.
Dr. Seree Tuchinda, der Leiter des nationalen Gesundheitsreformkomitees erklärte, das die bevorstehende nationale Gesundheitsreform des Landes drei Gesundheitspakete vorstellen wird.
- Das erste Paket wird eine grundlegende Gesundheitsversorgung für alle Thailänder bieten, unabhängig davon, auf welchem iveau der Gesundheitsfürsorge sie derzeit Anspruch haben. Die Deckung im Rahmen dieses Pakets wird nicht weniger als die unter dem universellen Gesundheitssystem sein, das jetzt für 48,8 Millionen Menschen verfügbar ist.
- Das zweite Paket wird die zusätzlichen medizinischen Leistungen beinhalten, die jedes große staatlich unterstützte Gesundheitssystem seinen Mitgliedern zur Verfügung stellen möchte.
- Das dritte Paket bietet medizinische Vorteile, die Menschen nur dann erhalten, wenn sie im Rahmen einer Selbstbeteiligung mehr bezahlen wollen. „Wenn Sie zum Beispiel Medikamente wollen, die nicht auf der nationalen Medikamentenliste stehen, werden Sie dafür verantwortlich gemacht und müssen sie selber aus ihrer eigenen Tasche bezahlen“.
Frau Kannikar Kijtiwatchakul, die im National Health Security Board sitzt, ist mit dieser neuen Regelung jedoch nicht einverstanden und griff diesen Plan an.
„Es handelt sich hier um eine Reform, die von einer bestimmten Gruppe von Leuten nur für die Interessen ihrer eigenen Gruppe geplant wurde“, sagte sie.
Frau Kannikar sagte weiter, sie vermutet, dass die Reformen bedeuten würden, dass es für Thais keine kostenlosen medizinischen Dienstleistungen mehr geben würde. Gegenwärtig bietet das universelle Gesundheitssystem des Landes die meisten Arten von medizinischen Behandlungen kostenlos an.
Der Leiter des nationalen Gesundheitsreformkomitees Herr Seree wischte die Bedenken, dass diese neuen Pakete den Nutzen, den die Thais schon heute genießen würden, verletzen könnten beiseite. Er sagte, Fairness und das Risiko eines medizinischen Bankrotts müssten bei der neunen Gesundheitsreform ebenfalls in Betracht gezogen werden.
„Im Falle einer Zuzahlung legen wir die Obergrenze für die Summe fest, die die Thailänder jedes Jahr zahlen müssen“, sagte er. „Wir werden auch dafür sorgen, dass die lokalen Verwaltungsbehörden den Armen zumindest teilweise bezüglich der Behandlungskosten helfen.“
Herr Seree sagte weiter, dass einige Leute das Konzept der nationalen Gesundheitsreform ablehnen könnten, weil sie denken, sie würden dadurch einige ihrer Vorteile verlieren.
„Aber wir müssen mit dem Konzept fortfahren, da die Mehrheit der Bürger dadurch profitiert. Wir müssen auch berücksichtigen, dass die Regierung nicht die medizinischen Kosten für alle Bürger vollständig bezahlen kann. Wir müssen bei unserer Gesundheitsreform realistisch bleiben“, betonte er.
Dr. Churdchoo Ariyasriwatana, eine Beraterin des Vereins zum Schutz der medizinischen Rechte von Beamten, stimmte dem Konzept zu und ist mit den drei angebotenen Paketen zufrieden.
„Die Menschen müssen erkennen, dass es auf dieser Welt keine freien Dinge gibt. Sie können grundlegende Gesundheitsfürsorge selbstverständlich weiter kostenlos bekommen. Aber wenn sie mehr wollen, müssen sie auch einige Zuzahlungen akzeptieren „, sagte sie.
Dr. Churdchoo glaubte auch, dass die Menschen sich besser um ihre Gesundheit kümmern würden, wenn sie wüssten, dass nach einer entsprechenden Behandlung eine medizinische Rechnung auf sie zukommt und sie die Rechnung bezahlen müssten.
Assistent Professor Dr. Thira Woratanarat, der an der Fakultät für Präventiv- und Sozialmedizin der Chulalongkorn-Universität lehrt, sagte, dass die medizinischen Kosten angesichts immer fortschrittlicherer medizinischer Technologien weiter steigen würden. Er stellte weiter fest, dass es sich auch die reichen Länder nicht mehr leisten könnten, ihren Völkern völlig kostenlose medizinische Dienstleistungen anzubieten.
„Die Regierung kann die medizinischen Behandlungen für all ihre Bürger nicht mehr bezahlen. Früher oder später werden sie feststellen müssen, dass dafür nicht genug Geld zur Verfügung steht“, stimmte er der Aussage von Dr. Churdchoo zu.
Die sogenannte Universal Healthcare für Thais wurde bereits im Jahr 2001 gegründet. Es wird als „eine der ambitioniertesten Gesundheitsreformen, die jemals in einem Entwicklungsland unternommen wurden“ in dem Buch „ Millionen gerettet“ beschrieben.