PEKING – China meldete am Donnerstag einen starken Rückgang neuer Coronavirus Fälle, was die Hoffnung schürt, dass sich die Epidemie ihrem Höhepunkt nähert, aber Japan sah sich einer wachsenden Krise gegenüber, als zwei Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes unter Quarantäne starben.
Die Zahl der Todesopfer in China stieg auf 2.118, als 114 weitere Menschen starben. Die Gesundheitsbeamten meldeten jedoch die niedrigste Anzahl neuer Fälle seit fast einem Monat, darunter in der am stärksten betroffenen Provinz Hubei.
Mehr als 74.000 Menschen wurden in China und Hunderte weitere in rund 25 Ländern infiziert. Der Iran meldete ebenfalls zwei Todesfälle, die ersten Todesfälle im Nahen Osten.
In Japan sind ein Mann und eine Frau in den Achtzigern, die an Bord der Diamond Princess gewesen waren, gestorben, berichteten lokale Medien unter Berufung auf eine Regierungsquelle.
Ein Beamter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nahm die Fortschritte in China zur Kenntnis, warnte jedoch davor, dass es noch keinen Wendepunkt erreicht habe.
Chinesische Beamte sagten diese Woche, dass sich ihre drastischen Eindämmungsbemühungen, einschließlich der Quarantäne von zig Millionen Menschen in Hubei und der Einschränkung von Bewegungen in anderen Städten im ganzen Land, allmählich ausgezahlt haben.
„Nach unseren mühsamen Bemühungen ändert sich die Situation zum Besseren“, sagte Außenminister Wang Yi bei einem Treffen mit südostasiatischen Kollegen am späten Mittwoch in Laos, so die offizielle Nachrichtenagentur Xinhua.
Hubei und seine Hauptstadt Wuhan – wo das Virus vermutlich im Dezember 2019 aufgetreten ist – seien nach wie vor von der Epidemie „schwer betroffen“, sagte Wang.
„Aber die Situation ist jetzt unter wirksamer Kontrolle, während in den anderen Regionen die tröstenden Nachrichten begrüßt werden“, sagte er.
In Wuhan wurden mehr als 600 Neuinfektionen gemeldet – die niedrigste tägliche Zahl seit Ende Januar und weit unter den 1.749 Neuerkrankungen vom Vortag, fügte er weiter hinzu.
Die nationale Zahl ist nun seit drei Tagen in Folge gefallen, betonte er.
Die chinesischen Behörden haben Wuhan, eine Stadt mit 11 Millionen Einwohnern, am 23. Januar 2020 unter Quarantäne gestellt und den Rest in der Region von Hubei ebenfalls in den folgenden Tagen schnell unter Quarantäne gestellt.
Die Städte, die weit weg vom Epizentrum sind, haben die Anzahl der Menschen begrenzt, die ihre Häuser für Lebensmittel verlassen können, während andere zahlreiche Dörfer sich von den Außenstehenden abgeschottet haben.
Richard Brennan, der regionale Notfalldirektor bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagte, China mache „enorme Fortschritte in kurzer Zeit“. Er warnte jedoch auch gleichzeitig davor, dass es noch nicht vorbei sei.
„Die aktuellen Trends sind sehr ermutigend, aber wir befinden uns noch nicht an einem Wendepunkt“, sagte Brennan auf einer Pressekonferenz in Kairo.
Während China für Fortschritte im Kampf gegen die COVID-19 Epidemie wirbt, wird Japans Regierung wegen seiner Quarantänemaßnahmen auf dem Kreuzfahrtschiff Diamond Prince kritisiert.
Das riesige Schiff, das in Yokohama festgemacht hat, ist mit Abstand das größte Coronavirus Cluster außerhalb des chinesischen Epizentrums. 621 positive Fälle wurden von Passagieren und Besatzungsmitgliedern bestätigt – dass ist rund ein Sechstel der Gesamtzahl.
Am Mittwoch stiegen 443 Passagiere vom Schiff aus, nachdem sie negativ auf das COVID-19 Virus getestet worden waren und während einer 14-tägigen Quarantänezeit keine Symptome zeigten. Die vollständige Entfernung der Passagiere sollte allerdings noch mindestens drei weitere Tage dauern, berichten die lokalen Medien.
Weitere Passagiere verließen das Schiff am Donnerstag. Sie stiegen in gelbe Busse ein und wurden zu Bahnhöfen und Flughäfen gebracht. Von hier aus sollen sie ihre Reise in die Heimat antreten.
Es werden jedoch zunehmend Fragen gestellt, ob es den ehemaligen Diamond Princess Passagieren möglich ist, sich frei in den überfüllten Städten Japans zu bewegen, auch wenn sie negativ getestet wurden.
Der Tod der beiden älteren Passagiere dürfte die Kritik jetzt noch weiter verstärken, berichtet die Bangkok Post.
Ein Spezialist für Infektionskrankheiten an der Kobe-Universität hat in einer seltenen Kritik eines japanischen Beamten „völlig chaotische“ Quarantäneverfahren an Bord gemeldet.
„Das Kreuzfahrtschiff Diamond Princess war in Bezug auf die Infektionskontrolle völlig unzureichend“, sagte Kentaro Iwata in Videos, die er inzwischen schon wieder gelöscht hat.
Das japanische Gesundheitsministerium bestand darauf, dass es mit Experten „Konsultationen zur angemessenen Infektionskontrolle im Schiff“ durchgeführt und eine Reihe von Maßnahmen ergriffen habe.
- Quelle: Bangkok Post