Samut Songkhram. Das von Fabriken abgeführte Abwasser ist wahrscheinlich für das plötzliche Massensterben der riesigen Süßwasser Rochen in Samut Songkhram verantwortlich, meldet die zuständige Behörde. Allerdings sind die Behörden trotz der Labor-Testergebnisse angeblich nicht in der Lage, eine Verbindung zu den Tätern herzustellen, sagte der Chef des Büros für Umweltverschmutzung „Department of Pollution Control“.
Wir benötigen zunächst einen Labortest, um die Quelle von Chemikalien oder giftigen Substanzen zu klären, die für das Massensterben der Süßwasser Rochen verantwortlich ist, sagte Wicharn Simachaya, der Chef der Abteilung. Das Ergebnis erwarten wir aber erst am Freitag, fügte er hinzu.
Sein Team hatte bereits Proben von Wasser und Sediment von verschiedenen Stellen entlang des Mae Klong Fluss, von Samut Songkhram nach Kanchanaburi gesammelt, um es für weitere Tests an ein Labor zu schicken. Hier sollen die Proben auf Schwermetalle und Chemikalien untersucht werden. Die Behörde hofft, dass sie so die Ursache bzw. die verantwortliche Substanz, die für die ungewöhnlichen Todesfälle der Rochen gesorgt hat, identifizieren können.
Wie gestern von uns berichtet, waren bis bereits 45 Süßwasser Rochen im Mae Klong Fluss verendet.
Allerdings, so fügte der Chef des Büros für Umweltverschmutzung Herr Wicharn gleich hinzu, wird es für uns unmöglich sein, die verantwortliche Firma, die das giftige Abwasser in den Fluss geleitet hat, herauszugreifen.
„Die meisten Fabriken die dafür in Frage kommen benutzen die gleichen Chemikalien. Deshalb ist es für uns äußerst schwierig, den verantwortlichen Missetäter zu finden“ fügte er hinzu.
Bedingt durch die hohe Sterblichkeitsrate der Süßwasser Rochen wurden die Behörden aufgefordert, mehr Proben aus dem nahegelegenen Doi Hoi Lot zu nehmen. Ein lokaler Sammler der Rasier Muscheln, die ebenfalls in den Gewässern leben, berichtet, dass auch die ansonsten robusten Rasier Muscheln angefangen haben zu sterben.
Inzwischen hat Nantarika Chansue, ein Tierärztin von der Chulalongkorn Universität auf ihrer Facebook Seite offenbart, dass die bisherigen Tests an den verendeten Rochen gezeigt hat, dass die Tiere keinen natürlichen Tod gestorben sind. Unter Berufung auf die Erkenntnisse des Tiergesundheits-Instituts wurden in der Leber und in den Nieren der toten Tiere toxische Verunreinigungen gefunden.
Die gefundenen Toxine entsprechen etwa dem 20-fachen, was normalerweise in den Körpern der Rochen gefunden wird. Bei den jetzt gefunden Werten müssen die Nieren der Tiere sehr stark arbeiten, um diese Toxine wieder loszuwerden. Dazu sind die meisten Tiere offensichtlich nicht mehr in der Lage, erklärt sie weiter.
Drei Überlebende Süßwasser Rochen wurden von dem Institut untersucht und zeigen ähnliche lähmende Symptome, die durch die toxische Kontamination ausgelöst wird.
„Wir können bisher noch nicht sagen, welche Art von Fabrik die Giftstoffe freigesetzt hat. Aber es ist ganz klar, dass die Giftstoffe nicht aus der Landwirtschaft Stammen. Dazu ist die Menge der Verunreinigung viel zu hoch“, sagte sie weiter.
Lokale Gemeinschaften vermuten, dass der Tod der Tiere durch die Zucker und Ethanol verarbeitenden Fabriken im Ban Pong Kreis in Ratchaburi verursacht wird.
Ein Betreiber einer Ethanol-Anlage in Ratchaburi hat bereits zugegeben, dass eine ihrer Abwasserleitungen gebrochen war, wodurch das Abwasser in den Fluss gelangen konnte. Die Fabrik ist bereits dabei, den Schaden zu reparieren.
Die betreffende Firma sagte, dass sich der Rohrbruch in ihrer Anlage am 30. September ereignete. Allerdings soll das Sterben der Rochen bereits einige Tage vorher begonnen haben. Einheimische behaupten dagegen, dass das Leck in der Abwasserleitung schon lange vor dem von der Firma genannten Datum erkannt wurde.
Inzwischen hat sich sogar Premierminister Prayuth Chan-o-cha eingemischt und die Behörden aufgefordert, die Ursache für das Massensterben der Rochen herauszufinden. Die Rochen sollten in jedem Fall geschützt und erhalten werden, da sie ein guter Indikator für den Zustand des Gewässers sei, betonte er.
- Quelle: Bangkok Post