Phuket. Am Dienstag wurde die Polizei von Ko Racha von Einheimischen Bewohnern wegen illegaler Fischerei zum Plub Pla Strand auf der Insel gerufen. Laut den Aussagen der Bewohner vor Ort sollte hier ein ausländischer Tourist lebende Fische fangen und sie anschließend in Plastikflaschen einsperren.
Gegen 14 Uhr trafen Beamte der Fischereibehörden zusammen mit den Beamten der Marine- und Küstenressourcenschutzbehörde (DMCR) am Strand von Plub Pla ein. Herr Nares Choopueng, ein Offizier der Fischereibehörden leitete die Operation.
„Als wir an der Stelle am Plub Pla Strand ankamen, fanden wir dort einen chinesischen Touristen, der von uns als der 35-jährige Herr Huang Yong aus China identifiziert wurde. Wir fanden Herrn Yong zusammen mit einer kleinen Wasserflasche, in der bereits zwei kleine lebende Fische gefangen hatte“, erklärte Offizier Narres gegenüber der lokalen Presse.
„Wir haben Herrn Yong vor Ort verhaftet und ihn anschließend zur Polizeistation in Chalong gebracht. Hier wurde sein Fall von den Polizeioffizieren rechtmäßig bearbeitet und Herr Yong zunächst für zwei Tage ohne Kaution eingesperrt“, berichtet er weiter.
Die Behörden auf Phuket haben bereits in den letzten Wochen gezielt nach Touristen gefahndet, nachdem ihnen von den Einheimischen berichtet wurde, dass gerade auf der Insel Racha immer mehr Touristen nach lebenden Fischen suchen und so durch ihre Handlungen die Meereslebewesen rund um die Insel beeinträchtigen und schädigen.
Bereits Anfang des Jahres hatten sich die Einheimischen Bewohner bereits mehrfach bei der Fischereibehörde über asiatische Touristen beschwert, die Muscheln, Steine und sogar Korallen aus dem Meer fischen und sie in Plastiktüten nach Hause schleppen.
Dabei ging es unter anderem auch um eine chinesische Touristin, die gleich eine ganze Plastiktüte mit Korallen in der Hand hatte und gerade die Insel in Richtung Phuket wieder verlassen wollte.
„Ich war schockiert und unglücklich, als sie sah, wie sie unsere kostbaren Korallen in einem Plastikbeutel trug. Ich habe versucht mit der Frau zu sprechen und sie gebeten, die Korallen zurückzugeben. Aber sie tat so, als hätte sie nicht verstanden, wovon ich sprach «, sagte einer der Dorfbewohner, der anonym bleiben wollte.
„Zu diesem Zeitpunkt war es an der Anlegestelle sehr voll und Hunderte von Touristen wollten wieder zurück auf ihre Boote“, berichtet der Augenzeuge weiter. „Ich war leider nicht in der Lage die Frau zu stoppen und sie konnte schließlich die Insel zusammen mit den gestohlenen Korallen verlasse“, fügte er hinzu.
„Vorfälle wie dies geschehen täglich“, berichtet ein weiterer Dorfbewohner. „Die Besucher greifen sich einfach alles, von Steinen über Muscheln bis hin zu den Korallen, was sie zwischen die Finger bekommen und tragen es nach Hause“.
Warum werden diese Touristen nicht von ihren Reiseleitern darüber informiert, dass diese Handlungen verboten sind? Diese Menschen brauchen eine Lektion in „Ethik“ und die Resileiter müssen ihnen erzählen, was sie können und was sie nicht können bzw. dürfen“, sagte der Dorfbewohner weiter.
Die Einwohner der Insel haben nun die betroffenen Behörden aufgefordert nach vorne zu gehen, und etwas dagegen zu unternehmen. Sie sagen, dass sie anhand der vielen Touristen selber nicht mehr in der Lage sind, sie alle zu kontrollieren oder aufzuhalten.
„Wenn nicht sofortige Schritte unternommen und Gegenmaßnahmen ergriffen werden, wird die Schönheit von Ko Racha für immer ruiniert werden“, plädierte der Dorfbewohner.
Die lokalen „Naturschützer“ auf der Insel Racha planen nun als eigenständige Aktion, Druck auf die Unternehmen, die Tour-Unternehmer und auf die Reiseleiter auszuüben. Sie wollen die betreffenden Unternehmer auf das immer größer werdende Problem aufmerksam machen und hoffen, dass entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.
Erst Mitte Januar wurden auf Koh Racha fünfzehn neue Bojen und Sets von künstlichen Korallen installiert, nachdem die Marine und das „Coastal Resources Conservation Department“ (DMCR) ein Budget von 300.000 Baht für die Umweltschutzmaßnahmen genehmigt hatten.
„Der Insel Racha wurde bereits zu viel Schaden zugefügt. Es ist an der Zeit, unsere natürliche Umwelt zu schützen und wiederherzustellen. Wir tun unsere Pflicht, in Übereinstimmung mit dem Befehl von Prinzessin Sirivannavari Nariratana und Prinzessin Sirindhorn. Wir wollen die Meereslebewesen in ihrer natürlichen Umgebung schützen und die von Menschen verursachten Schäden wieder rückgängig machen“, sagte Suchat Rattanaruengsri, Leiter der Marine- und Küstenressourcenschutzbehörde (DMCR) der Region 6.
Wie der Fall des Chinesen, der die beiden Fische in einer Plastikflasche gefangen hatte weiter behandelt wurde, ist bisher noch nicht bekannt.
- Quelle: Phuket Gazette