Ein Urteil gegen Yingluck könnte sich negativ auf die zukünftige Regierung auswirken

Ein Urteil gegen Yingluck könnte sich negativ auf die zukünftige Regierung auswirken

Bangkok. Thailändische Ökonomen befürchten, dass sich die Anklage und ein entsprechendes Urteil gegen die ehemalige Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra und ihre Ex-Minister negativ auf die künftigen Regierungen und ihre populistische Politik auswirken könnten.

Frau Nada Chunsom, die Dekanin der School of Development Economics am National Institute of Development Administration (Nida), sagte, dass ein Schuldspruch in dem Rechtsstreit gegen Yingluck sich negativ auf die nächste Regierung, ihre Politik und auf die weitere Förderung von landwirtschaftlichen Produkten auswirken könnten.

„Ich denke, dass sich nach einem Urteil gegen Yingluck, die nächste Regierung bei politischen Entscheidungen über den Agrarsektor wesentlich vorsichtiger und zurückhaltender verhalten wird“, sagte Frau Nada.

Sie stellte weiter fest, dass sich die nächste Regierung nicht für eine großangelegte populistische Politik, die ähnlich wie das Reisverpfändungsprogramm ist, entscheiden könnte.

Die Schwester des ehemaligen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra, Yingluck, wird von dem Gericht in Bangkok wegen Fahrlässigkeit und wegen Unregelmäßigkeiten angeklagt, die aus dem Projekt ihrer damaligen Regierung stammen.

Die Strafverfolgungsbehörde des Obersten Gerichtshofs für politische Amtsträger hat alle Anträge und alle Zeugen vernommen und soll am 25. August ihr Urteil fällen. Wie bereits von uns berichtet, wird die ehemalige Ministerpräsidentin Yingluck am 1. August selber vor dem Obersten Gerichtshofs mündlich ihre Schlusserklärung abgeben.

Ihr ehemaliger Handelsminister und sein Stellvertreter wurden ebenfalls in einem anderen Fall angeklagt, der auch aus dem Projekt der Regierung stammt.

Finanzexperten hatten bereits im Vorfeld vermutet, dass ein Urteil des Obersten Gerichtshofs gegen Yingluck möglicherweise auch noch nachteilige Auswirkungen auf die lokalen Finanzmärkte haben könnte. Das Management der Bank hat jedoch versichert, dass jede Auswirkung auf die Finanzmärkte nur kurzfristig sein wird.

Unterdessen sagte die Präsidentin der Börse von Thailand Frau Kesara Manchusree am Samstag, dass der thailändische Kapitalmarkt vor jedem Schock geschützt ist, der als Ergebnis des Urteils in Yinglucks Fall auftreten könnte.

Frau Kesara sagte weiter, dass die Börse in der Vergangenheit schon viele politische Umwälzungen durchgemacht habe. Die Anleger wären jetzt reifer und die Börse hätte genügend Werkzeuge, um mit dem Problem umzugehen, fügte sie hinzu.

Ausländische Investoren sehen den thailändischen Kapitalmarkt, unabhängig von der gerichtlichen Entscheidung, als attraktiv für langfristige Investitionen an, sagte sie weiter.

„Gerüchte oder Spekulationen haben nur einen kurzfristigen Einfluss auf den thailändischen Kapitalmarkt“, fügte sie hinzu.

 

  • Quelle: Thai Visa, The Nation