Etwa 400 Demonstranten fordern die Militärregierung auf, die Macht abzugeben

Etwa 400 Demonstranten fordern die Militärregierung auf, die Macht abzugeben

Bangkok. Etwa 400 regierungsfeindliche Demonstranten haben sich am Samstag in Bangkok versammelt und die Militärmachthaber mit Plakaten aufgefordert, die Macht abzugeben und endlich die Wahlen abzuhalten, die sie schon kurz nach dem Putsch im Jahr 2014 versprochen hatten. Die Demonstranten hatten sich mit ihren Plakaten am Samstag in der Nähe des Demokratie Denkmal in Bangkok getroffen.

Laut der zahlreich vertretenen thailändischen Presse war diese Demonstration eine der größten der letzten Jahre überhaupt. Die Demonstration spiegelte das erneuerte Misstrauen der Demonstranten gegen die Regierung wider, da das Prestige der regierenden Junta gerade in der letzten Zeit aufgrund von Korruptionsskandalen und politischer Schwindelei stark nachgelassen hat.

Die Unzufriedenheit der Bürger wurde zusätzlich auch noch durch die Zunahme der Protest Teilnehmer am späten Nachmittag von anfänglich 200 Teilnehmern auf etwa 400 Teilnehmer bei Einbruch der Dunkelheit unterstrichen, berichten die thailändischen Medien weiter.

„Hör auf an der Macht zu bleiben. Hören Sie auf, eine Wahl zu verzögern“, war nur eines von vielen Plakaten der Demonstranten, das das Hauptthema der Kundgebung widerspiegelte.

Die Demonstranten versammelten sich bereits am Samstag Vormittag in der Nähe des Bangkoker Demokratie Denkmal, einem in Thailand traditionellen Ort für politische Aktivitäten. Dabei wurden sie jedoch von mehr als 100 Polizisten auf der anderen Straßenseite festgehalten, die ihre gewaltfreie Demonstration bewachten. Laut den nationalen Medien kam es dabei allerdings zu keiner Auseinandersetzung zwischen den Demonstranten und Vertretern der Behörden

Am frühen Abend gegen 20 Uhr zerstreuten sich die Protestierenden wieder friedlich in alle Richtungen und erklärten ihre Kundgebung zu einem vollen Erfolg. Sie sagten allerdings gleichzeitig, dass ihre geplanten Aktionen damit noch nicht beendet seien.

Laut einem nicht genannten Sprecher planen sie auch in der nahen Zukunft, noch mehr solcher friedlichen Proteste mit dem ultimativen Ziel, der Wiederherstellung der Demokratie durchzuführen.

Laut den weiteren Angaben der thailändischen Medien wurden Ende letzten Monats mehr als drei Dutzend pro-demokratische Aktivisten wegen ihres Protestes gegen die Regierung angeklagt. Allerdings sollen viele von ihnen trotzdem an der friedlichen Kundgebung am Samstag teilgenommen haben.

„Es ist sehr klar, dass ungeachtet der Angst wegen der Taktiken und den Einschüchterungen und grundlose Anklagen, die die Regierung gegen die Protestierenden unternimmt, sie trotzdem trotzig und unermüdlich ihre Rechte und ihre Freiheit weiter friedlich auszudrücken“, sagte Sunai Pasuk, ein Forscher in Thailand für die in New York basierte Gruppe Human Right Watch.

„Ihre Kampagne ist sehr deutlich, dass sie diejenigen, die an der Macht sind, an ihre eigenen Versprechen erinnern, bis Ende dieses Jahres eine Wahl abzuhalten und Thailand in die Demokratie zurückzuführen“, fügte Herr Sunai hinzu.

Die Proteste am Samstag und im letzten Monat wurden von Studenten angeführt, deren Hingabe zu gewaltfreier Taktik und Furchtlosigkeit angesichts der drohenden Gefängnisstrafen sie in den letzten Jahren zu einem kleinen, aber beharrlichen Dorn im Auge der Regierung gemacht haben.

Ihre Aktionen haben bisher jedoch keine Massenverfolgung durch die Junta ausgelöst, berichten die Medien weiter.

 

  • Quelle: The Nation, Pattaya Mail, Bangkok Post