Defizite in der politischen Reife: Vor Thailand wird weltweit gewarnt

Das deutsche Auswärtige Amt warnt:

„Die Ordnungskräfte greifen bisher nicht ein und lassen die Demonstranten gewähren, um Gewalt zu vermeiden. Dies macht Voraussagen zur künftigen Entwicklung schwierig.”

Bekanntlich ist das Auswärtige Amt immer sehr zurückhaltend. Der Regierungssprecher der Philippinen wird da sehr viel deutlicher: Thailand habe Defizite in der politischen Reife. Vor Reisen in das Königreich würde deshalb abgeraten.

China, Frankreich, Neuseeland Singapur, Großbritannien, die USA, Australien und Japan warnten ihre Bürger vor möglichen Gefahren in Thailand.

Die amerikanische Botschaft empfahl, sich wegen des Ausbruchs möglicher Gewalttätigkeiten nicht in die Nähe des Flughafens zu begeben. Der US-Botschafter sagte, die Besetzung des Flughafens werde Investitionen und die Tourismusindustrie schädigen. Wenn die Schließung länger anhalte, würden keine Touristen mehr nach Thailand kommen.

Das können sie auch nicht, denn die meisten Fluglinien weichen nicht – wie von Thailand wohl erhofft – aus andere internationale Flughäfen aus, sondern haben die Flüge entweder komplett gestrichen oder fliegen in Nachbarländer wie Malaysia und Singapur.

Flugtechnisch ist Thailand, was Langstreckenflüge betrifft, von der Außenwelt so gut wie abgeschnitten.

Die chinesische Botschaft in Bangkok empfiehlt chinesischen Touristen, ihre geplanten Reisen nach Thailand zu verschieben. Ähnlich ist es bei den Franzosen: Sie sollten umbuchen, falls sie Flüge nach Bangkok reserviert haben sollten.

Singapur, immer sehr vorsichtig, empfahl seinen Bürgern, Reisen nach Thailand zu verschieben, wenn es keinen zwingenden Grund gebe, diese antreten zu müssen.

Britischen Touristen wird äußerste Wachsamkeit vorgeschlagen. Das empfahl auch das japanische Außenministerium.

Die wohl interessanteste Variante an Reisewarnungen erließ die Regierung von Saudi-Arabien. Da Thailand und Saudi-Arabien keine diplomatischen Beziehungen unterhalten, wird von potentiellen Touristen nun verlangt, daß sie sich beim saudischen Innenministerium eine Erlaubnis einholen, um nach Thailand reisen zu dürfen.

Im Nahen Osten stehen die Al-Adha-Feiertage an, es wird erwartet, daß viele Saudis ihre Reservierungen für Thailand rückgängig machen und statt dessen nach Malaysia oder Singapur reisen werden.

Dasselbe gilt für Staatsbürger aus Dubai, Qatar, Kuweit und Oman. Für die Bewohner der Golfregion war Thailand bisher eines der beliebtesten Reiseziele. Doch bereits jetzt ist ein Trend spürbar, daß Malaysia in Kürze Thailand den Rang ablaufen wird.

Waren es doch die arabischen „Qualitätstouristen“, auf die das thailändische Fremdenverkehrsamt TAT soviel Hoffnungen setzte… tn, AP, Saudi Gazette