Ultimatum für Rothemden abgelaufen

Trotz des Ultimatums zur Räumung der Demo-Meile befanden sich am Nachmittag des 17. Mai in dem besetzten Bangkoker Geschäftsviertel noch rund 5000 Menschen. Darunter waren auch rund 400 ältere Menschen und Kinder, die sich in einen buddhistischen Tempel geflüchtet hatten, wie die Polizei mitteilte.

Die Militärs hatten die Rothemden aufgefordert, das Gebiet bis 15.00 Uhr Ortszeit (10.00 Uhr MESZ) zu räumen. Ansonsten drohten ihnen Haftstrafen bis zu zwei Jahre. Aus einem Flugzeug wurden Flugblätter mit der Räumungs-Aufforderung abgeworfen. Am Wochenende hatte die Regierung angeboten, Alten, Frauen und Kindern vom Roten Kreuz beim Verlassen des Protestcamps helfen zu lassen.

Ein Sprecher der Militärs kündigte an, die Zone werde „so bald wie möglich“ geräumt. Die Lage blieb am Montagnachmittag jedoch zunächst ruhig. Rothemden tanzten im Lager, buddhistische Mönche beteten. In den Straßen war es ungewöhnlich still; die Regierung hatte die Sommerferien verlängert und zusätzlich zwei Feiertage angesetzt.

Die „Bangkok Post“ berichtete, daß Premierminister Abhisit (der so gut wie überhaupt nicht mehr in der Öffentlichkeit auftritt) sowie Armeechef Anupong Paochinda über das weitere Vorgehen zerstritten seien. Laut einer „Quelle“ im Notfallzentrum CRES sei, so die „Bangkok Post“ Abhisit für eine Erstürmung der Demo-Meile, Anupong aber sperre sich. Er wolle hohe Verluste bei Truppen und Demonstranten vermeiden, hieß es, und behutsam vorgehen.

Rothemden bieten Waffenstillstand an

Die Regierung teilte mit, der Rothemden-Anführer Nattawut Saikuar habe am 17. Mai in einem Telefonat mit dem Chefunterhändler der Regierung, Korbsak Sabhavasu, einen Waffenstillstand angeboten. Nattawut bot demnach an, die Rothemden von den Straßen Bangkoks in das besetzte Geschäftsviertel Ratchaprasong zurückzurufen, wenn die Soldaten nicht mehr schießen würden.

Zuvor hatten die Militärs jedwede weitere Verhandlungen abgelehnt, auch eine „Einmischung“ aus dem Ausland hatte man sich verbeten.

Korbsak Sabhavasu, Generalsekretär des Premierministers erklärte daher, Verhandlungen werde es erst dann geben, wenn die Rothemden aufgeben und deren Führer verhaftet wurden.

Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon rief beide Seiten zur Zurückhaltung auf. Die Uno sei zur Vermittlung bereit, könnten aber nur auf Bitten der Regierung aktiv werden. focus, Zeit, dw, bp

Ständig aktuelle Berichterstattung im TIP-Forum

http://forum.thailandtip.de/index.php?topic=5471.855