General Seh Daeng gestorben

Der zu den Rothemden gehörende Seh Daeng starb, nachdem ihn ein Scharfschütze am 13. Mai während eines Interviews mit ausländischen Journalisten in den Kopf geschossen hatte. Kurze Zeit später begannen die nun seit Tagen andauernden Auseinandersetzungen zwischen Armee und Demonstranten.

Der 58jährige hatte in den vergangenen Monaten die Rothemden in ihrem erbitterten Protest gegen die Regierung maßgeblich unterstützt. Unter anderem beriet er die Demonstranten bei der Sicherung ihres Lagers im Zentrum der Hauptstadt, das sich mittlerweile über mehrere Kilometer erstreckt. Rund 1000 Menschen nahmen am 17. Mai an der Beerdigung des Ex-Generals teil.

Seh Daeng war nach dem Attentat operiert worden, erwachte jedoch nicht mehr aus dem Koma. Wer für die tödlichen Schüsse verantwortlich war, blieb zunächst weiter unklar. Die Armee hatte mit dem Einsatz von Scharfschützen gedroht, dementierte aber, auf Seh Daeng geschossen zu haben.

Seh Daeng war ein Vertrauter des 2006 gestürzten Premierministers Thaksin. 2008 fiel er in Ungnade, weil Seh Daeng öffentlich Kritik an der Armeeführung geübt hatte.

Im Januar eröffnete die Polizei Ermittlungen gegen Seh Daeng, weil er mit einem Attentat auf das Hauptquartier des Generalstabs in Verbindung gebracht wurde. In seinem Haus wurden Granaten, eine Pistole und Munition gefunden. Angeblich sollte Seh Daeng vor ein Kriegsgericht gestellt und dann unehrenhaft aus der Armee entlassen werden. Focus, bp